Nach einem etwas chilligem Tag, bin ich gerade auf dem Weg runter in die Bar, als es an der Eingangstüre klopft. Ich öffne die Schlösser, schwinge die Türe auf und sehe einen grinsenden Deacon davor stehen.
"Tadaaaa hier bin ich, zur Arbeit bereit." ruft er lachend und steckt mich gleich damit an.
"Komm herein." sage ich und er tut es gleich. Ich schließe wieder ab, denn noch ist ja noch keine Öffnungszeit.
"Na dann lass uns kurz mal ins Büro gehen, da drucke ich deinen Arbeitsvertrag aus. Es freut mich dass du es dir überlegt hast und hier anfangen möchtest." lache ich und Deacon lacht mit.
"Du? Sind die anderen Jungs auch schwul? Oder nur du?" fragt er mich verlegen.
"Du bist süß, Stan und Maverick sind beide hetero. AJ und ich sind schwul. Bei Pit weiß ich das nicht, wir haben uns nie darüber unterhalten."
"Ok, und wer ist AJ?"
"Das....."
"Bin ich." höre ich von hinten und drehe mich abrupt um. "AJ." hauche ich und laufe auf ihn zu.
"Ryk, es tut mir so leid. Wirklich." mit feuchten Augen lässt er sich von mir in die Arme nehmen. "Mir tut es auch leid Babe." sage ich und drücke ihn ein kleines Stück von mir weg um ihm in seine wunderschönen blauen Augen zu schauen. In ihnen sieht man so viel Verletzlichkeit; er leidet sehr.
"Ryk, bitte, vertrau mir. Ich kann wirklich nicht mit dir darüber sprechen. Mit keinem, außer Rosa. Bitte zwing mich nicht und habe Geduld." traurig legt er seine Stirn auf meine.
"Kannst du mir wenigstens sagen wer dich so verprügelt hatte und wo du warst?" frage ich ihn. Doch er schüttelt mit dem Kopf.
"Das kann ich auch nicht. Bitte, bitte Ryker vertrau mir." ich drücke mich ganz von ihm weg und nicke. "Ok, ich versuch es ja? Ich stelle keine Fragen, aber dafür tust du mir einen Gefallen."
"Alles."
"Hör auf mir jedes Mal eine Szene zu machen wenn ich flirte, oder sonstiges, denn wie schon mal gesagt. Genau so kennst du mich. Solange ich single bin, mache ich was ich will und das beinhaltet auch das ich meinen Spaß habe." knall ich ihm vor die Füße.
Ich sehe wie er schluckt, doch dann seinen Kopf hebt, mir in die Augen sieht und sagt:"Ich sagte alles, also auch das."
"Gut und jetzt stelle ich dir deinen neuen Arbeitskollegen vor. Das ist Deacon, Deacon das ist mein bester Freund AJ."
Deacon grinst und streckt AJ die Hand hin, dieser sie gleich nimmt und Deacon lächelnd begrüßt. Dann kommt er näher zu mir und flüstert in mein Ohr.
"Er ist süß, aber etwas schmächtig." Die Gänsehaut die er bei mir auslöst wandert bis in meine Fußsohlen. Mein Körper erzittert und ich schlucke. Mein Blut läuft Richtung Süden. Da sollte es aber nicht hin. Verzweifelt versuche ich meine aufkommende Erektion zu verstecken. Ich versuche zu grinsen und will gerade ansetzen etwas zu sagen, da kommt mir Deacon schon zuvor. Sein Blick wandert gerade wieder nach oben als er beginnt.
"Ja ich bin etwas schmächtig aber darüber haben wir schon gesprochen. Ryker nimmt mich zum trainieren mit in die Boxhalle." voll enthusiastisch fuchtelt er mit den Armen rum. Im Moment bin ich ihm wirklich mehr als dankbar, denn meine Mitte beruhigt sich langsam wieder.
"Ah, ok. Soll ich dann mitgehen?" fragt AJ interessiert.
"Ja klar, wenn Deacon es nichts ausmacht kannst du gerne mit."antworte ich ihm und hole die ausgedruckten Blätter aus dem Drucker und knipse sie zusammen.
"Nein quatsch das macht mir nichts aus. Ich sehe euch dann auch gerne zu." kichert er und zwinkert uns zu.
"Ist er schwul? Bist du schwul?" fragt AJ einfach drauf los und Deacon nickt wieder kichernd und nimmt den Vertrag aus meiner Hand. Er fängt an ihn durchzulesen und in der Zwischenzeit zieht mich AJ etwas zur Seite.
"Sagmal. Hast du ihn eingestellt weil er Ähnlichkeiten hat mit Max?" flüstert er. Erschrocken schau ich ihn an. "Was? Nein!"
Vor ein paar Jahren, als AJ schon single war, aber wir noch nichts miteinander hatten, wollten wir mal was zu dritt ausprobieren und suchten uns einen kleineren Bottom. Den fanden wir dann in Max. Er war auch ein Stammgast hier. Jedenfalls war er perfekt für uns zwei, doch irgendwann stellte ich fest, dass dieses klein und schmächtig nicht so mein Ding war sondern ja eher AJ's, sein EX war auch so. Also klinkte ich mich aus, doch AJ wollte nicht ohne mich mit dem Kleinen; ab da trennten sich unsere Wege und wir sahen Max nicht mehr.
"Er ist süß und passt genau zu uns, wie Max damals." raunt AJ mir ins Ohr.
"AJ bitte, lass das."
"Ryk, komm schon." bettelt er.
"Man AJ, wenn du ihn willst dann nimm ihn dir doch." Ich schaue AJ an, dieser gerade seine Unterlippe nach oben zieht und anfängt zu schmollen, was mich zum Lachen bringt.
"Was gibt es zu lachen?" höre ich Maverick fragen doch ich schüttel, immer noch lachend, mit dem Kopf. "Alter AJ Gott sei dank bist du wieder da." ruft er und nimmt AJ in den Arm. "Aber was ist dann mit Deacon?"
Ja genau..."Shit, da habe ich jetzt gar nicht dran gedacht. Deacon?"
"Nein Ryk lass ihn, ich gesell mich zu Mav und Stan, kein Problem. Lass ihn lernen. Und wenn er es kann dann wechseln wir uns einfach ab." schlägt AJ vor und ich lächle ihn dankbar an.
"Jungs, Beau und die Band sind da." ruft Stan aus der Bar ins Büro und wir treten alle hinaus und begrüßen die anderen. Heute ist Freitag, heute tritt wieder Beau und Band auf.
Der Abend verläuft ereignislos. Pit kam etwas spät aber zumindest kam er und irgendwie war er komisch. Ruhiger als sonst und er beobachtete AJ und mich laufend. Doch ich hörte irgendwann auf mir Gedanken zu machen. Ich schenke mir und AJ noch ein Glas Whisky ein und drücke ihm seins in die Hand.
"Hey Jungs?" rufe ich zur Band hinüber, die sich gleich zu mir umdrehen. "Könnt ihr von Glenn Miller- In the Mood spielen?" Sie schauen sich an und nicken.
"Aber dann fehlt uns noch ein Saxophon." sagt Beau und ich grinse, greife unter die Theke und hole meinen Koffer hervor.
"Na dann will ich doch mal mitspielen. Is ja nicht mehr viel los hier." rufe ich den Jungs entgegen und sehe aus dem Augenwinkel wie AJ, Deacon mit dem Ellenbogen anstupst und sagt, pass auf wie er das Saxophon bläst." und lacht dabei, während Deacon rot anläuft.
Ich packe mein Saxophon aus, baue es zusammen, befeuchte das Rohrblatt und und fange an zu spielen. Nach kurzem warm spielen, gibt der Schlagzeuger den Takt an und wir fangen an Glenn Miller's - In the Mood zu spielen. Mein Blick ruht auf AJ und Deacon, der anfängt den Charleston dazu zu tanzen. Er tanzt einfach den Charleston, ich fass es nicht. Und er sieht dabei so niedlich aus. Mein Blick gleitet wieder zu AJ. Ich sehe das leuchten in seinen Augen, wie er Deacon beobachtet, wie er sich jetzt wünscht, sich hinter den Kleinen zu stellen und mit ihm zu tanzen. Doch er tut es nicht, warum auch immer. Sein Blick wandert zu mir und er grinst mich etwas verloren an.
Ob ich es doch tun soll? AJ zu liebe?

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Smokey Notes
RomansaRyker ist Mitte dreißig und lebt im Herzen von New York. Er ist stolzer Besitzer einer Jazzbar. Liebesgeschichten, Horrorszenarien und sogar erotische Erlebnisse, werden ihm jede Nacht erzählt. Solange der Whisky läuft und die Musik gut ist, laufe...