Dr. Pfurz

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Als ich in der Klinik ankam hatte ich noch knappe 10 Minuten Zeit um eine Nachricht an Caroline zu schreiben wegen Lynns Besuch beim Kinderarzt. Als ich 5 Minuten vor Arbeitsbeginm fertig war ging ich in die Notaufnahme und meldete mich beim Chefarzt an. "Dr. Kurt. Ich bin da."
"Mrs. Gilbert. Sehen sie doch bitte mal auf die Uhr. Wie spät ist es?"
"Ähm, 2 Minuten vor 8. Aber hören sie, ich war schon 10 Minuten vorher im Krankenhaus angekommen."
"Das ist nicht das selbe. Sie waren hier aber sie haben nicht angefangen um diese Uhrzeit zu arbeiten und jetzt bitte ich sie auf den Krankenwagen zu warten und einen Patienten mit Schusswunde entgegen zu nehmen."

Ohne Widerworte ging ich zur Einfahrt der Rettungswägen und begegnete dort meiner Arbeitskollegin Susi die für mich eine gute Freundin ist. "Na hat Dr. Pfurz dir wieder einmal deine Pflichten vorgelesen?" Wir kicherten und es dauerte auch nicht lange, da tauchte schon der Rettungswagen auf.

Nach einer halben Stunde im OP konnten wir den Patienten nicht mehr retten, da die Kugel viel zu nah am Herzen war. Während ich den Bericht schrieb saß ich auf einem Stuhl im Pausenraum als Susi dazu kam. "Alles okay bei Dir?" Sie setzte sich und reichte mir ein Taschentuch da mir die Tränen kamen. "Weißt du jedes mal, wenn ein Patient stirbt, dann denke ich immer an Damon. Er war der Mann meines ganzen Lebens und jetzt ist er Tod." Susi nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest. Es tat gut mit ihr zu reden. Sie ist für mich wie eine Schwester die ich nie hatte. Da kam Dr. Kurt herein. "Ich brauche den Bericht Mrs. Gilbert oder wollen sie noch weiter vor sich hin seufzen. Wenn ihnen der Beruf zu anstrengend ist, dann schlage ich vor, dass sie kündigen."
"Dr. Kurt ich schwöre ihnen..."
"Abgelehnt Mrs. Gilbert. Sie bekommen hier und heute von mir eine Abmahnung."

"Und bitte weswegen", hörte ich eine tiefe raue Stimme fragen. Hinter der Wand kam ein Mann hervor im Anzug und Krawatte - Elijah Mikaelson.
"Ich wüsste nicht, was sie das angeht Mister..."
"Mikaelson. Elijah Mikaelson. Ich bin ein langjähriger... sagen wir Bekannter von Mrs. Gilbert und habe vorhin alles mit angehört. Und jetzt Sir, werden sie die Abmahnung zurück ziehen und zu allen Kollegen inkl. Elena Gilbert etwas höflicher sein", manipulierte er ihn. Er drehte sich daraufhin zu mir um und sprach: "Ich ziehe die Abmahnung zurück. Es tut mir sehr leid Mrs. Gilbert. Ich schlage vor, sie übernehmen noch ihren letzten Patienten im 3. OG und dann machen sie Feierabend. Ich wünsche Ihnen eine gute Erholung."
Ich bedankte mich bei ihm und ging mit Elijah Richtung Fahrstuhl.

"Vielen Dank vorhin." Elijah lächelte leicht, sah mich aber nicht an.
"Ich schätze er hatte es verdient. Niemand sollte so behandelt werden, nicht mal wenn jemand vor kurzem die Liebe ihres Lebens verlor. Mein herzliches Beileid dazu."
"Danke."
"Ich würde dennoch gerne erfahren, warum ich hier bin. Du sagtest, es ginge um die Familie, deine Familie."
Wir stiegen in den Fahrstuhl und fuhren hinauf auf die Kinderstation. Wir stiegen aus und liefen den langen Gang entlang. "Damon und ich haben nicht lange gewartet, als  er ein Mensch und ich wieder zum Leben erweckt wurde. Wir haben ... bzw. ich habe eine kleine Tochter. Sie ist beinahe 3 Jahre alt und wird im Moment von Caroline betreut. Das Problem ist, das ich in einen Trauerurlaub fahre und ich meine Tochter Lynn nicht mitnehmen kann. Caroline kann sie nicht aufs Internat nehmen, da sie ein Mensch ist."
"Also bittest du MICH um Hilfe? Mich, der dich verraten hat und dessen Bruder mehrfach deinen Tod wollte?"
"Ich weiß das ihr eine kleine Mikaelson habt und sie ist nicht Tod. Ich glaube das sich jeder verändern kann in seinem Herzen und ich weiß nicht wo ich sie sonst hinbringen soll." Elijah überlegte. Derweil bog ich in ein Zimmer ab und lief zum Bett eines kleinen 10 jährigen Jungen. "Tom?" Tom wachte aus seinem Schlaf auf und lächelte mich an. "Tom ich möchte gerne deinen Blutdruck messen und dann kannst du auch schon weiter schlafen." Ich legte ihm das Gerät um seinen Arm und las, das sein Blutdruck im Keller war. Ich schrieb es auf und verließ das Zimmer. Elijah sah durch das Fenster zu ihm rein. "Was fehlt ihm", fragte er neugierig. "Er hat Lungenkrebs. Sein Vater war Alkoholiker und er hat viel Rauch eingeatmet. Er liegt seit fast 5 Monaten hier. Eine OP steht ihm bevor aber die Chancen das zu überleben sind sehr gering."
Elijah ging in Toms Zimmer und klopfte auf seine Bettkante. Tom erwachte erneut aus seinem Schlaf und Elijah setzte sich zu ihm auf dem Bettrand und gab ihm aus seiner Jackentasche ein kleines rotes Fläschchen. Tom trank es und schlief ein. Dann kam Elijah zu mir. "Es ist eine zu kleine Menge von meinem Blut. Es wird ihn nicht in einen Vampir verwandeln, aber es rettet ihm bei der OP sein Leben." Erstaunt sah ich zu Tom wie er glückselig schlief. "Ich würde gerne deine Tochter kennen lernen. Wir würden sie bei uns aufnehmen, aber nur wenn sie das auch will, denn wenn nicht und sie ist dennoch bei uns, dann sind wir nicht in der Lage uns unnötigen Stress anzutun." Ich nickte verständnisvoll und wir gaben uns die Hand. Elijah sollte 2 Tage lang mit Lynn zusammen sein, damit sie sich an ihn gewöhnen kann, wenn ich gehe.

Baby Gilbert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt