Kapitel 3

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"Hallo Heidi. Hier ist Alec. Könntest du mich bitte mit meinem Vater verbinden?"

"Hallo Alec. Schön, dass du anrufst. Ich verbinde dich sofort. Einen Augenblick bitte."

Ich lande in der Warteschleife und als Melodie läuft Hotel Room Service.

Wenige Minuten später höre ich eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung.

"Hallo Alexander. Wie nett von dir, dass du anrufst."

"Hallo Vater. Ich habe gute Neuigkeiten. Jace macht von Tag zu Tag immer mehr Fortschritte. Heute hat er sogar freiwillig geholfen, den Tisch für das Abendbrot zu decken." Kläre ich ihn auf.

"Das klingt ja phantastisch, Alexander."

"Er ist aber nicht so begeistert von den neuen Regeln. Denkst du, wir können einige entfernen für ihn?"

"Meinetwegen aber erstmal zwei für den Anfang." Sichert er mir zu.

"Das ist doch ein Wort. Welche zwei darf ich denn für ihn rausstreichen?"

"Das überlasse ich dir. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Alexander."

"Den wünsche ich dir auch. Danke, Vater."

Beide legen wir auf. Da freut sich Jace bestimmt. Ich muss mir nur noch überlegen, welche zwei Regeln ich für ihn streiche.

Nach dem Telefonat geselle ich mich zu Simon ins Wohnzimmer. Er ist gerade in den Film Fluch der Karibik vertieft. Ich setze mich neben ihn und schaue mit.

Um 21 Uhr mache ich den Fernseher aus und wir verkrümeln uns alle auf unsere Zimmer.

Am nächsten Morgen sitzen alle um vier Uhr bereits am Frühstückstisch. Das ist noch nie vorgekommen. Jace ist meistens immer erst dann aufgetaucht, wenn das Frühstück auf dem Tisch steht.

"Guten Morgen, Jace. Dass du schon wach bist ist ja unglaublich." Erstaunt sehe ich ihn an.

"Guten Morgen, Alec."

"Wenn du möchtest Jace, dann darfst du ganz alleine das Frühstück vorbereiten. Was hältst du davon?"

"Ich danke dir für dein großes Vertrauen. Ich werde dich nicht enttäuschen."

"Das weiß ich doch Bro. Ich habe gestern mit unserem Vater telefoniert. Ich habe gute Neuigkeiten. Die erzähle ich dir aber erst wenn ich geduscht habe und das Frühstück auf dem Tisch steht."

"Ist okay, Alec. Die zwanzig Minuten schaffe ich auch noch. Bis später."

Was ist denn jetzt los mit ihm? Normalerweise protestiert er immer wenn ich sowas sage. Egal. Vielleicht freut er sich einfach, dass ich gute Nachrichten habe.

Nach der gemütlichen und wohltuenden Dusche sitzen wir alle versammelt am Frühstückstisch. "Du hast das echt gut gemacht, Jace. Das Frühstück schmeckt phantastisch."

"Danke, Alec. Könntest du mir jetzt bitte die guten Nachrichten erzählen?" Bettelnd sieht er mich an.

Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, wie Simon unser Gespräch stumm verfolgt.

"Ja. Ich habe Vater von deinen guten Fortschritten erzählt und als Belohnung streiche ich zwei der Regeln für dich bzw. ändere sie ab. Samstag Abend hast du keine Nachtruhe und Sonntag bekommst du von mir frei, Kumpel."

Strahlend schaut mich Jace an.

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke, Alec."

"Gerngeschehen."

Malec - Bauer wider WillenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt