Kapitel 16

645 40 11
                                    

Jonathan's PoV 

Wie kann dieser Lightwood es nur wagen, mich so bloßzustellen? Das wird er mir büßen und ich weiß auch schon wie. Ich muss alles ganz genau planen, damit nichts schief geht und ich nicht erwischt werde.

Alexander's PoV

"Was klären wir morgen?" kommt es von Simon.

"Magnus will uns als Model's für seine neue Bauernhofkollektion. Er meint, wir wären ideal dafür."

"Na klar. Sieh nur meinen Waschbrettbauch an. Der ist ideal für Foto's."

Simon schiebt sein Shirt nach oben und zeigt uns seine Muskeln. Prustend fange ich zu lachen an und Magnus stimmt mit ein.

"Das ist eher ein Waschbärbauch als ein Waschbrettbauch." Bringt Magnus zwischen Lachern hervor.

"Gut. Wenn ihr denkt, Euch über mich lustig machen zu müssen, dann könnt ihr ja die Bilder ohne mich machen."

Vor Wut schnaubend verlässt Simon die Küche. Na toll. Manchmal versteht er einfach keinen Sinn für Humor. Um ihn aufzuklären, renne ich ihm nach.

"Simon! Warte." Rufe ich ihm nach doch er hört mich nicht mehr.

Er rennt Richtung Straße. Plötzlich fällt mir was auf, was ihm wohl entgeht.

"Pass auf, Simon." Rufe ich noch doch es ist zu spät.

Er knallt gegen ein heranfahrendes Auto, das Auto bremst scharf ab, er landet auf der Motorhaube und bleibt wenige Meter vor dem Auto bewusstlos liegen. Ich zücke mein Handy und rufe den RTW. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Magnus auf uns zuläuft.

"Scheiße! Was habe ich getan? Ich muss Izzy anrufen!"

"Beruhige dich, Alexander. Es war keine Absicht und das wird Simon auch so sehen wenn er wieder bei vollem Bewusstsein ist."

"Doch. Es ist meine Schuld. Ich habe zu lachen angefangen."

"Das wird schon wieder."

"Nein. Wird es nicht." Schniefe ich leise und Tränen bilden sich in meinen Augen.

"Bitte warte auf den RTW, Magnus. Ich kann das jetzt nicht. Ich muss hier weg."

Schnell stehe ich auf, verschwinde in der Scheune auf meinen geheimen Heuboden  und fange leise zu weinen an. Der Heuboden wurde zum Glück verschont, sodass ich dorthin flüchten kann.

Jonathan's PoV

Das Fernglas hab ich immer bei mir. Ich habe hinter meinem Haus einen Hochsitz und von dem spioniere ich so oft ich kann den Lightwoodhof aus. Grade fällt mir etwas interessantes ins Auge. Lewis rennt wutentbrannt vom Hof. Das dürfte interessant werden. Dass sich ihm ein Auto nähert, bemerkt er wohl nicht. Eine weitere Gestalt nehme ich auf dem Hof wahr. Lightwood. Mal schauen, was er so macht. Er zückt sein Handy und wählt eine Nummer.

Gebannt verfolge ich seinen Gesichtsausdruck. Es drückt Schmerz, Kummer, Schuld und noch vieles mehr aus. Sehr gut. Dieser kleine Vorfall könnte Lewis zu meinem Verbündeten machen. Eine weitere Person nähert sich. Ich kenne den Namen von dieser Person noch nicht. Das Verhältnis der beiden ist mir noch nicht ganz klar. Das werde ich auch im Auge behalten müssen. Auf einmal springt Lightwood auf und rennt weg. 

Ah. Ich spüre es. Ihn plagen Schuldgefühle. Vermutlich hat Lightwood den RTW gerufen. Die Abwesenheit von Lewis auf dem Hof ist ideal, um meinen Plan zu starten. Eine Person weniger, die mich aufhalten kann. Lightwood's Weg führt zur Scheune. Was will er denn jetzt da? Minuten verstreichen aber Lightwood kommt nicht zurück. Ich warte ab, bis der geheimnisvolle Fremde abgelenkt ist und dann schaue ich nach, wo Lightwood ist.

Jace ist nicht auf dem Hof. Ich habe ihn vor einer Stunde mit einer hübschen Rothaarigen den Hof verlassen sehen. (Jonathan und Clary sind in dieser Story nicht verwandt.) Weitere Minuten vergehen bis ich leise Sirenen höre. Jetzt ist der Moment gekommen. Ich packe mein Fernglas in eine Kiste, die auf dem Hochsitz steht und begebe mich auf den Weg zu Lightwood's Bauernhof nicht ohne die Materialien für meinen Streich aus der Kiste mitzunehmen. Vorsichtig schleiche ich zum Hof. Niemand darf mich sehen.

Ein Baum gibt mir ein perfektes Versteck. Der geheimnisvolle Mann weist die Männer ein, die aus dem RTW steigen und ich schleiche hinten rum ums Haus Richtung Scheune. In der Scheune sehe ich mich erstmal um und entdecke eine Leiter. Ich hoffe so sehr, dass die Stufen keinen Lärm erzeugen. Leise klettere ich die stabile Stahlleiter hinauf und bevor mein Kopf auf der Kante mit dem Boden ist, hebe ich ihn nur ein kleines bisschen an und sehe da Lightwood. Er weint und kriegt nichts mit.

Was für eine Memme. Es wird ein leichtes sein, ihn fertig zu machen. Den Rückzug antretend klettere ich die Leiter wieder hinunter. Erneut sehe ich mich um. Es muss eine Stelle in der Nähe der Einsturzstelle sein. In einigen Tagen muss ich Lightwood nochmal einen Besuch abstatten. Damit mein Plan funktioniert, muss er mir meinen Wunsch abschlagen. Gerade habe ich die perfekte Stelle gefunden.

Alles platziere ich sachgemäß, decke es mit viel Heu ab und verlasse dann leise und unbemerkt den Bauernhof. Zurück auf dem Hochsitz beobachte ich wieder alles mit dem Fernglas. Die Sanitäter laden Lewis grade in den RTW. Der Mann wartet noch, bis er weggefahren ist und dreht sich dann um. Er geht vermutlich Richtung Scheune. Meine Vermutung bestätigt sich als er den Weg dorthin einschlägt.

Magnus' PoV

Simon hatte nochmal Glück im Unglück. Er hat nur einige Prellungen, Schürfwunden und eine leichte Gehirnerschütterung. Mit diesem Wissen mache ich mich auf die Suche nach Alexander. Wahrscheinlich ist er in die Scheune gegangen. Ich mache mich auf den Weg und suche ihn.

"Alexander?"

Ich höre ein leises schniefen von weiter oben. Mein Blick richtet sich aufwärts. Dort entdecke ich eine Leiter angelehnt. Diese klettere ich rauf und sehe da meinen Alexander im Heu liegen und er weint.

"Hey. Alles ist gut. Alles wird wieder gut."

Langsam gehe ich zu ihm und setze mich neben ihn. Mein linker Arm findet den Weg um seine Schultern und ich ziehe ihn sanft an mich. Plötzlich schluchzt er auf.

"Ist ja gut. Ich bin ja jetzt da. Beruhig dich wieder, Alexander."

Sanft drücke ich sein Gesicht in meinen Oberkörper und wiege ihn hin und her. Dabei summe ich eine leise Melodie. Das scheint ihn wohl zu beruhigen. Ich hauche ihm einen Kuss in seine schwarzen Haare. Sein Blick wandert plötzlich zu mir und sieht mich traurig an.

"Ich muss Izzy anrufen." Schnieft er.

"Du machst gar nichts. Gib mir dein Handy. Ich mach das."

Schweigend zieht er sein Handy aus der Tasche und gibt es mir.

"Ist hier oben eigentlich Empfang? Du hast ja damals gesagt, dass die Handy's hier nicht funktionieren."

Er zuckt nur mit den Schultern. Wohl oder übel muss ich es selbst herausfinden. Da ich den Namen seiner Schwester nicht kenne, durchforste ich auf gut Glück seine Kontakte und finde tatsächlich einen Kontakt, der auf den Namen Schwesterherz ❤ lautet. Diesen tippe ich an und sofort klingelt es durch.

"Was gibt's denn, Alec?"

"Hier ist nicht Alec. Hier ist Magnus. Wer spricht da?"

"Hi Magnus. Hier ist Izzy. Ich bin Alec's Schwester."

"Hi Izzy. Komm bitte sofort zum Hof. Es ist was Schlimmes passiert."

"Ja. Ich bin gleich da. Gib mir ne halbe Stunde."

"Ok, danke."

Nachdem ich aufgelegt habe, gebe ich Alexander das Handy zurück, welches er sofort in die Hosentasche schiebt. Eine Weile liegen wir noch so im Heu und ich schaukle ihn sanft hin und her bis ich auf einmal seinen gleichmäßigen Atem höre. Er ist eingeschlafen. Langsam lege ich ihn ins dicke Heu, achte darauf, dass er gut liegt und steige dann die Stufen wieder hinab. Grade als ich die Scheune verlasse fährt ein weißes Cabrio auf den Hof.
____________________________________________________________________________________________
Bereitet Euch vor. Das Drama nähert sich. 😈😈

Malec - Bauer wider WillenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt