Wir können uns nicht mehr wehren

1K 2 0
                                    

Noch vor dem Abendessen war es, als wäre alles bei uns schon ganz normal.


Ich setzte mich auf die Couch und mein „Baby" legte sich angekuschelt in meinen Arm und holte sich die Milch. Mehr als ein leises Stöhnen kam aber von keiner von uns. Beim darauffolgenden Abendbrot, wo Rike trotzdem noch eine Kleinigkeit aß, wurde das Ganze auch schon nicht mehr von uns angesprochen. Wir waren uns im Stillen einig und das war auch gut so. Vielleicht wären sonst da schon Dinge rausgekommen, für die es an diesem Abend eindeutig noch zu früh war.


Später sahen wir uns noch eine Sendung im Fernsehen an und gingen alsbald ins Bett.


Ich merkte aber, dass Rike sich mehr als sonst an mich kuschelte und liebevoll meinen Bauch streichelte. Einmal schaute sie dabei ganz erschrocken, weil sie von ihm Brüderchen einen Tritt gegen die Hand bekam, doch mussten wir beide darüber herzlich lachen.


Wie am vorherigen Abend, dachte ich nochmal über den Tag nach. Das Gefühlschaos, welches zeitweise in mir herrschte, kam sogar zurück. Einerseits das Gefühl einer liebenden Mutter, über das ich mich freute. Doch da war auch das andere. Etwas was bei der Spielerei im Pool sehr stark hervorkam.


In der Pubertät hatte ich tatsächlich schon Erfahrungen mit lesbischem Sex gemacht, noch bevor ich das erste Mal mit einem Jungen geschlafen hatte. Meine damalige beste Freundin und ich hatten sogar ziemlich häufig Spaß zusammen. Leider hat ihr Vater später ein Jobangebot im Ausland angenommen und der Kontakt brach ab.


Ich wusste, dass zwischen Rike und Melanie etwas Ähnliches ablief. Doch das war allein ihre Sache und ich würde den Teufel tun, sie darauf anzusprechen.



Es gab allerdings etwas anderes, was mir Sorgen machte und dieser Faktor war ich! In mir stiegen Gefühle gegenüber meiner Tochter auf, die definitiv nicht sein durften.


Intime Gefühle, sogar schon bis zu dem Verlangen sie so zu berühren, wie es für eine Mutter in jeder Hinsicht untersagt war. Das konnte doch nicht sein. In mir stritten sich die berühmten Engelchen und Teufelchen.


„Du bescheuerte Kuh! Sie ist deine Tochter! Wie ekelhaft bist du eigentlich?", fragte das Engelchen wütend.


Das Teufelchen zuckte mit den Schultern: „Na und? Legt sie es nicht selber darauf an? Scheint sie nicht auch, besondere Gefühle dabei zu bekommen? Außerdem ist es ja nicht verwunderlich, dass man ihren süßen Body zärtlich berühren möchte!"


„Es reicht, ich kann mir das nicht anhören. Was willst du denn tun? Sie ins Bett zerren? Sie lecken und all das, wie mit Franziska damals? Niemals! Franzi war deine Freundin, aber Rike ist und bleibt deine Tochter und kein Ziel für deine Lust. Basta!"


Im Moment gewann in mir noch das Engelchen, ich musste und wollte meine Gefühle unter Kontrolle kriegen. Das Problem war nur, dass das Teufelchen breit grinste und flüsterte: „Wir werden ja sehen!"



******************************



Ich fühlte mich wie gerädert. Gut geschlafen hatte ich definitiv nicht. Meine verrückten Gedanken und Gefühle verfolgten mich bis in meine Träume.


Als ich wach wurde, war etwas anders als sonst. Auch zum Schlafen hatte ich mir nicht erst die Mühe gemacht, mir etwas anzuziehen. Die Nacht war angenehm warm und so schlief ich nackt. Ich merkte schnell, dass ich nicht alleine im Bett war. Rike musste irgendwann in der Nacht zu mir gekommen sein und lag nun, an mich gekuschelt und schlafend mit im Bett.


Auch sie war, wie ich feststellen musste, noch immer oder schon wieder nackt und ihre Beine hatte sie so um mich geschlungen, dass ich ihre Muschi an meinem Oberschenkel spürte. Noch etwas anderes spürte ich. Sie war feucht. Feucht? Wo schlidderten wir da nur rein? Doch was sollte ich tun? Ich war die Mutter und egal was wir fühlten oder hätten fühlen können, ich musste dieser Sache einen Riegel vorschieben. Doch, wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, hätte ich das schon von vorne herein tun müssen. Was konnte ich denn jetzt noch tun? Wieder kam der Gedanke, alles auf Anfang zu setzten, ihr zu verbieten bei mir zu trinken und es auch nicht mehr zu zulassen, dass wir hier nackt miteinander rumlaufen. Doch das konnte und wollte ich irgendwie nicht. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Dinge laufen zu lassen. Egal in welche Richtung. Vielleicht aber, brachten mich meine eigenen Gefühle auch nur dazu, etwas Unsinniges in unsere Situation rein zu interpretieren.

Wir gehören zusammen - HelenaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt