Liebe und Glück

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Es war nun schon gut ein Monat vergangen, seit wir unsere ganz besondere Liebe zu einander entdeckten. Niemand von uns bereute auch nur eine Sekunde, was wir tun und die Kinder, grade Jochen lernten eine ganze Menge über Liebe und Zärtlichkeit. Jochen ließ sich sogar, wohl in Gedanken an seinen Mitbewohner Rafael, von seiner Schwester einen unserer schmaleren Vibratoren in den Hintern schieben und fand es tatsächlich geil. Auch Rike zeigte durch eine Sache, wie sehr sie ihren Bruder liebt und ihm vertraut, denn er durfte sie, wortwörtlich in den Arsch ficken. Einfach, weil sie es kennenlernen wollte und auch, damit Jochen erfahren konnte, wie es ist in einen Hintern einzudringen, damit er es dann bei Rafael auch konnte.
Die Geburt stand bald bevor und wir rechneten jeden Tag damit. Zum Glück hatte Jochen noch eine Woche Ferien und war bei uns. Rike hatte ebenfalls die kompletten Ferien über betriebsbedingten und bezahlten Urlaub, da die Firma wo sie ihre Ausbildung machte, ein kleiner Familienbetrieb eines guten Freundes war und dieser über die Ferien schloss.
Inzwischen war auch alles für meine Scheidung von Günther eingeleitet. Vielleicht musste ich nicht mal das Trennungsjahr abwarten, weil ich anfügen konnte, dass der Arsch mich seit längerem betrogen und hochschwanger sitzengelassen hat.

Rike war auch sehr oft bei Melanie, die noch vor mir ihr Kind bekam. Da auch der Vater ihres Kindes, bei Verkündung der Schwangerschaft Reißaus genommen hatte, begleitete meine Tochter ihre Freundin bei der Geburt. Wir drei besuchten Melanie auch zusammen im Krankenhaus. Sie hatte Glück, dass ihre Eltern und ihre Tante sie in allem unterstützten, aber auch wir versicherten ihr, dass sie, wenn sie etwas braucht, immer auf uns zählen kann. „Danke Lena, aber bei dir ist es ja auch bald soweit und dann hast du ja genug um die Ohren!", sagte sie dankbar. Ich antwortete, mütterlich lächelnd: „Mach dir mal nicht meinen Kopf, Mädchen. Ich habe da ja schon doppelte Übung drin und obwohl die Erzeuger bei uns beiden abgehauen sind, hat jede von uns ihre Familie und Freunde, die für sie da sind."
Als Jochen, den Sohn von Melanie halten durfte, hätte man sogar denken können, er wäre Vater geworden. Das wurde von Rike übrigens genauestens beobachtet. „Mädchen, was hast du vor?", fragte ich in Gedanken.

Etwas peinlich wurde es an meinem letzten Termin bei meiner Frauenärztin. Ich war wohl beim Duschen nicht gründlich genug und so entdeckte sie, bei der Untersuchung tatsächlich Spermareste in meiner Muschi. Doch alles was sie sagte war: „Ich sehe, dass sie immer noch Sex haben. Das ist sehr gut, hält die Vagina geschmeidig und die Muskeln bei Laune." Bin ich froh, dass ich ihr nicht gesagt hatte, dass mein Noch-Mann mich verlassen hat. Sicher hätte sie nicht gefragt, mit wem ich denn dann Sex habe und wenn dann hätte ich etwas von einem neuen Freund oder so erzählen können, aber ganz bestimmt wäre ich tiefrot vor Scham geworden.

Damit niemand in Panik gerät, wenn es dann soweit war, haben wir alles mehrfach geprobt und durchgesprochen. Denn obwohl ich schon Übung darin hatte, galt das nicht für meine Kinder. Jochen war schließlich auch erst vier, als Rike zur Welt kam und hatte, ehrlich gesagt gar nichts mitbekommen. Die Wehen setzten mitten in der Nacht ein, als der kleine Mann schlief. Er wunderte sich am Morgen dann nur, dass plötzlich seine Oma bei ihm saß und ihn für den Kindergarten weckte, aber Mama und Papa nicht da waren. Diesmal wusste jeder von uns, was zu tun war.
Rike würde mir beim Waschen und anziehen helfen und Jochen das Taxi bestellen oder die Ambulanz, falls ich das Gefühl bekommen sollte, dass etwas nicht stimmt.
Auch hatte ich einen Termin im Krankenhaus, um mir den Kreißsaal anzusehen. Seit Rikes Geburt hat sich dort alles verändert. Nur Schwester Silke arbeitete noch immer auf der Geburtenstation, war mittlerweile sogar die Oberschwester und Leiterin. Wir erkannten uns sofort wieder und freuten uns, dass wir uns wiedersahen. Ihr sagte ich auch, dass Günther mich sitzengelassen hat und so vereinbarten wir, dass Rike mich ebenfalls bei der Geburt begleiten durfte.
In den letzten Tagen vor der Geburt, kamen immer wieder leichte Wehen. Auch beim Sex nahm ich mich ein wenig zurück, doch es war auch geil, meinen Kindern beim Vögeln zu zuschauen oder die zwei mi dem Mund zu verwöhnen.
An einem gemütlichen Mittwochabend, wir saßen zusammengekuschelt vor dem Fernseher war es dann soweit. Ich krümmte mich in immer schneller folgenden Wehen und wusste aus der Erfahrung heraus, dass das Finale kurz bevorstand. Rike und Jochen sahen mich erschrocken an, wodurch ich plötzlich losschrie: „Schaut nicht drein, wie zwei Eichhörnchen bei einem Vulkanausbruch! Euer Bruder will an die frische Luft. Jochen, Taxi!"
Beide nickten nur und taten ihr Bestes ruhig zu bleiben.

Etwa zwanzig Minuten später waren wir im Krankenhaus. Silke hatte zum Glück selber Dienst und brachte Rike und mich sofort in den Kreißsaal, derweil Jochen in den Wartebereich gebracht und mit Kaffee versorgt wurde. War es vor gut 20 Jahren noch ein nackter und steriler Raum, bei dem man dachte, es wäre ein OP-Saal, so empfingen uns heute warme Farben, eine große sehr gemütliche Liege, ausgestattet mit vielen Kissen, die mitten im Raum stand und eine Sitzecke mit Couchgarnitur. Letztere war für die wartende Begleitung für den Fall, dass es sehr lange dauert, aber vor allem für die Vorgespräche, wie ich es ja auch hatte gedacht. Rike half mir beim Ausziehen und ich sollte mich direkt hinlegen, worauf Silke eine Decke über mich legte, Rike anschaute und lachte: „Na Rike, jetzt bist du ja zum zweiten Mal in so kurzer Zeit hier. Wann dürfen wir dich denn auf die Liege legen?"
Mein Töchterchen lächelte und antwortete: „Wer weiß? Vielleicht nächstes Jahr. Noch bin ich nicht schwanger. Aber was nicht ist, kann ja schnell werden."
Als wir kurz alleine im Raum waren, fragte ich sie leise: „Wie sollte ich das grade bitte verstehen? Du hast doch nicht etwa die Pille abgesetzt oder?"
Sie sah mich keck an und sagte nur: „Nö, bisher noch nicht!"
Ich sagte nichts dazu. Erstens weil, wenn sie es sich in den Kopf setzt schwanger werden zu wollen, ich das nur verhindern konnte, indem ich ihr die Pille unbemerkt verabreichte oder sie nicht mehr mit Jochen ficken durfte. Beides war definitiv unmöglich. Der zweite Grund war, dass in dem Moment wo ich antworten wollte, die nächste Wehe einschlug und Silke, aufgrund meines Schreies, sofort bei uns war.

Die, doch recht junge Ärztin, welche dazukam begrüßte uns mit einem freundlich-fröhlichen: „Hallo Frau Kürten, ich sehe sie haben ihre Schwester mitgebracht." Rike und ich sahen uns an und mussten lachen. „Nein", erwiderte ich. „Diese junge Dame ist meine Tochter."
„Tochter? Ich habe ihre Daten zwar noch nicht gesehen, aber ich hätte sie jetzt glatt auf 20 Jahre geschätzt und dass sie ihre Zwillingsschwester wäre. Hut ab! Ich bin Frau Dr. Ohland, aber sie können ruhig Tanja sagen."
„Gerne, ich bin Lena und meine Tochter heißt Rike. Dann aber auch bitte Du und nicht Sie."
„Okay Lena, da Rike ja deine Tochter ist, ist es nicht deine erste Geburt und damit kann ich mir sicher die Standarterklärungen sparen. Ich werde jetzt mal schauen, wie weit der Muttermund schon geöffnet ist und dann sehen wir weiter. Soll Rike solange rausgehen."
Ich sah meine Tochter an und grinste dann: „Nein, sie kann auf jeden Fall bleiben. Ich habe auch im körperlichen keine Geheimnisse vor ihr. Wenn sie will, kann sie meinetwegen auch zuschauen, dann sieht sie schon mal, was auf sie zukommt, wenn sie auch irgendwann mal ein Kind bekommt."
Ich wurde von zwei erstaunten Augenpaaren angeschaut. Nur Silke lachte im Hintergrund, sie wusste noch von damals, wie locker und direkt ich sein kann.
„Na gut", sagte Tanja langsam. „Sowas habe ich zwar noch nie gehabt, aber wenn sie möchte, warum nicht. Rike?"
Rike sah mich prüfend an und als ich nickte, sagte sie: „Klar gerne. Ich komme ja wohl kaum ein zweites Mal dazu, mir anzuschauen, wo ich selber einmal rausgeflutscht bin." (Wenn Tanja wüsste, wie genau Rike dieses Loch in Wirklichkeit kannte ...)
Trotzdem war meine Tochter sehr erstaunt als sie, dank der Geräte, bis auf meinen Muttermund sehen konnte, der schon recht weit geöffnet war.

„Sehr schön, ich denke da werden wir nicht lange brauchen. Wenn das Kind gut mitspielt, dann werden wir in maximal einer Stunde fertig sein", sagte Tanja zufrieden.
Doch weit gefehlt! Mein werter Herr Sohn war wohl der Meinung, dass es Spaß machen würde, seine Mutter zwei Stunden lang zu quälen, bis er dann doch endlich mal das Köpfchen rausstreckte.
Die ganze Zeit über hielt Rike meine Hand und es ist ein wahres Wunder, dass sie nach der Geburt nicht in die Chirurgie musste, weil ich ihr alle Finger gebrochen hatte.
Als der kleine Mann, dann endlich raus war, hörte ich ihn auch schon. Den schönste Babyschrei, den es für eine Mutter gibt. Der allererste, der sagt: „Alles okay Mama, ich bin da und mir geht es super!"
Silke sah zu Rike und fragte: „Eigentlich machen sowas ja die Väter, aber wie ihr gesagt habt, ist der in eurem Leben ja Geschichte. Möchtest du, als große Schwester die Nabelschnur durchschneiden? Oh, mir fällt grade auf, dass ich dir eine sehr ähnliche Frage schon vor einer Woche gestellt hatte."
Rike nickte begeistert, sie brachte kein Wort raus. „Schön, dann komm her! Nimm, wie letztes Mal auch, die Schere und dann hier durchschneiden. Es sei denn, du möchtest eine Schwester, dann musst du weiter unten schneiden", sagte Silke lachend und auf Rikes erschrockenen Gesichtsausdruck hin, sagte sie schnell weiter: „War ein Scherz, ich denke wir belassen es bei einem Brüderchen. Also dann hier, zwischen den Klammern. Du hast da ja schon Übung drin oder soll ich dir helfen?" Rike schüttelte den Kopf, es machte „schnipp" und dann war es vorbei. Mein Sohn war geboren. Ich weinte vor Glück und auch bei Rike liefen die Freudentränen. Der Kleine wurde gesäubert, gewogen und gemessen, während auch ich gesäubert und zugedeckt wurde und dann bekam ich ihn das erste Mal auf die Brust gelegt. „Da ist der kleine Fratz", sagte Silke, die auch glücklich war, dass alles gut verlaufen ist. „Wie heißt er denn?" Rike und ich sahen auf den kleinen Zwerg, dann uns in die Augen. Die letzten Tage, hatten wir zusammen uns einen passenden Namen überlegt und wurden uns bald einig. Gemeinsam sagten wir: „Marko"
„Klasse Name, dann trage ich ihn direkt ein und mache auch sein Armbändchen fertig (in unserem Krankenhaus wurden tatsächlich noch richtige Perlenarmbändchen, mit dem Namen des Kindes von den Hebammen gefertigt). Tanja musste rüber zu einer anderen Patientin, sind viele Geburten heute. Aber ich soll euch sagen, dass der kleine Fratz, von der ersten Untersuchung her, kerngesund ist. Alles dran, was drangehört und auch nicht mehr als nötig. Größe und Gewicht sind perfekt und er macht auch einen quietschfidelen Eindruck. Jetzt lasse ich euch aber auch einen Moment für euch. Soll ich deinen Sohn reinholen?"
Ich nickte nur, während Klein-Marko fast alleine, den Weg zu meiner Brust fand und die ersten Schlucke Milch nahm. Was für ein schönes Gefühl. Rike sah ihm glücklich und auch gespielt ein wenig neidisch dabei zu und flüsterte: „Trink nur schön mein Kleiner, damit du groß und stark wirst. Die Milch ist echt lecker, kannst du mir glauben!"
Jochen kam rein und bei ihm liefen sofort Tränen des Glücks und der Freude, als er sein neues Brüderchen sah.
Nicht ganz eine halbe Stunde später, wurde ich auf ein Zimmer gebracht und die beiden nach Hause geschickt. Ich schlief sofort ein und meine beiden Großen nahmen ein Taxi.

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