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,,Ayumi! Beeil dich endlich!", rief mein Vater aus dem Flur unserer alten Wohnung. ,,Ich komm ja schon!" Ein letzter Blick durch mein altes Zimmer, damit ich auch ja nichts vergessen hatte, dann verbeugte ich mich leicht. ,,Aufwiedersehen altes Zimmer", sagte ich schnell und lief zu meinem Vater. Es war eine art Ritual für mich, mich von jedem Zimmer zu verabschieden, da wir oft umzogen, machte ich das aus Gewohnheit schon. Mein Vater schloss die Wohnung ab und warf den Schlüssel in den Briefkasten unseres Vermieters. ,,Da seid ihr ja endlich!", rief mein Vater plötzlich und lief auf seine Frau zu. Sie hieß Mei Shirabu, hatte hellbraune lange Haare und braune Augen, sie war sehr hübsch und hatte einen tollen Charakter. Ihr Sohn, Kenjirou Shirabu, sah genauso aus wie sie, nur dass er kurze Haare hatte und kleiner war, schließlich war er noch ein Teenager. Ich begrüßte Mei und stieg ins Auto. ,,Hi", begrüßte mich Kenjirou knapp und sah auf sein Handy, ich gab ein "Hey" zurück und sah noch ein letztes mal zu der Wohnung. Shirabu... es war seltsam sich an den Namen, den mein Vater angenommen hatt, zu gewöhnen. Natürlich hätte auch Mei unseren Namen annehmen können, aber mein Vater bestand darauf, dass er den Namen annehmen würde.
Wir saßen im Auto und Mei und mein Vater unterhielten sich. Kenjirou und ich redeten kaum und hörten beide Musik, also ich zumindest, er hatte zwar Kopfhörer in den Ohren, aber diese waren nicht eingesteckt und er tippte die ganze Zeit wie wild auf seinem Display herum. Mein Blick fiel nach draußen, dort sah man Berge und Felder, ab und zu fuhren wir durch ein paar Städte und über Autobahnen, als wir durch einen Tunnel fuhren, sah ich mein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Meine Augen waren fast schon hellblau, ich hatte Kinnlange, schwarze Haare, die ich zu einem halben Zopf trug, und eine schwarze, runde Brille, mit dünnem Gestell. Ich ließ mich zurück in den Autositz fallen und schloss die Augen, bis ich ein Tippen an meinem Arm vernahm. Ich sah zu Kenjirou und nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr. ,,Sag mal... hast du vielleicht Lust übermorgen ein paar meiner Freunde kennenzulernen? Und vielleicht mit uns Volleyball zu spielen? Da ja keine Schule ist treffen wir uns außerhalb des Clubs", fragte er und ich nickte leicht. ,,Supi!" Jetzt grinste er blöd und tippte wieder auf seinem Handy rum.
Mei hielt den Wagen und wir stiegen aus. Ich streckte mich und sah mich um. Wir waren in Tokyo gefahren und eine Frische Brise strich durch meine Haare. Um das mal kurz zu erklären, Osaka liegt 10 Stunden Autofahrt von Sendai entfernt, da mein Vater kein Auto besaß und wir sonst mit dem Zug fahren müssten, was zwar schneller gewesen wäre, aber auch teurer, bestand Mei darauf uns abzuholen, erstens, weil sie unbedingt mal wieder nach Osaka wollt und zweitens, weil sie uns unbedingt Tokyo zeigen wollte, da ich noch nie hier gewesen war und weil sie mich nicht alleine mit zwei Erwachsenen lassen wollte, hatte sie Kenjirou einfach mitgeschleppt. Nun standen wir also nach 6 Stunden Autofahrt, mit Pausen natürlich, in Tokyo, vor einem Hotel, mein Vater hiefte die Koffer aus dem Auto und wir checkten im Hotel ein. ,,Okay, also ihr Kinder schlaft in einem Zimmer und wir Erwachsenen in einem, baut keinen scheiß!", sagte Mei und lächelte breit. Wir brachten unsere Koffer in unser Zimmer und richteten uns ein. Wir würden nur eine Nacht hier bleiben und den Rest der Strecke morgen zurück legen. Da wir nur heute in Tokyo waren, hatten Mei und mein Vater entschlossen, dass wir heute noch die Stadt erkundigen durften, sprich, Kenjirou und ich mussten uns alleine die Hauptstadt ansehen, während unsere Eltern in einem Restaurant essen gingen.
,,Warst du schonmal hier Kenjirou?", fragte ich ihn und er nickte. ,,Ja, aber nicht in der Innenstadt, nur bei den Nationalen Meisterschaften des Volleyballs, denn weißt du, wir haben schon öfter gewonnen", prahlte er und ich lachte. ,,Ja, ich weiß, das erzähltst du schon zum zehnten mal." Wir liefen durch ein paar Einkaufsstraßen und Kenjirou hielt bei einigen Sportgeschäften an. Ich mochte Sport, ich mochte auch Volleyball, keine Frage, aber deshalb muss man doch nicht in jedes zweite Geschäft laufen. ,,So, ich bin dran!", sagte ich entschlossen, als ich ein Geschäft sah, was ganz meiner Vorstellung entsprach, nahm sein Handgelenk und zog ihn mit. ,,Woah...", staunte ich leise vor mich hin. ,,Ayumi... ich wusste garnicht, dass du ein Otaku bist", spaßte Kenjirou. ,,Was dagegen?", fragte ich und drehte mich zu ihm um. ,,Nein nein, keines Wegs, ich wusste es halt nur nicht und es ist irgendwie überraschend." ,,Ahhh ja." Ich lief durch den Laden und sah mir ein paar Sachen an, kaufen tat ich allerdings nichts, da ich irgendwie nichts fand. ,,Guck mal Ayumi, ist das nicht dieser bekannte Manga? Wie heißt der noch... ah ja genau! One Punch man!", sagte Kenjirou und zeigte auf ein T-shirt. ,,Da hast du recht! Wie cool!" ,,das ist der einzige Anime, den ich gesehen habe", erklärte er etwas verlegen und er zog mich mit zu dem Regal. ,,lass uns das zusammen kaufen, dann gehen wir im Pertnerlook, was hältst du davon?" Und so endete es damit, dass wir uns beide ein T-shirt mit One Punch Man kauften.
Am nächsten Morgen fuhren wir gegen 10 Uhr los und kamen gegen 14-15Uhr in Sendai an. Kenjirou half mir beim Einräumen meines Zimmers und bei anschließen einiger Kabel und so weiter. Gegen Abend aßen wir Abendbrot und gingen, da wir ziemlich Kaputt waren, früh schlafen.

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