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,,Jima? Du trainierst noch?", fragte ich, als ich erkannte, wer das Geräusch erzeugt hatte. ,,Ja, ich wollte noch an meinen Aufschlägen üben", erklärte er knapp und ich ging zu ihm. ,,Aber was machst du denn hier?", harkte er nach. ,,Ich wollte mir das Hotel ein bisschen ansehen und dann habe ich das aufprallen der Bälle gehört und da ich dachte, dass alle Jungs auf ihren Zimmern sind, hab ich mich gewundert wer denn noch trainiert", erklärte ich knapp und nahm mir einen Ball. ,,Aber sag mal Jima, könntest du mir vielleicht den Aufschlag beibringen?" ,,Huh? Meinst du den Sprungaufschlag?" Ich nickte. ,,Nagut, aber ich bin kein guter Lehrer." Er machte es mir einmal vor und ich sollte es nach machen, was allerdings nicht allzu gut funktionierte, da der Ball nichtmal übers Netz kam. ,,Okay... das wird lange dauern, aber wir haben ja fünf Tage zeit", murmelte Ushijima, nahm einen Ball und stellte sich hinter mich. Er legte den Ball in meine Hand und legte seine dann in meine um mir zu erklären, wie ich den Aufschlag machen sollte, dass ich dabei innerlich halb am durchdrehen war, wegen der Nähe, konnte er ja nicht ahnen.

Am nächsten morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen, die mich durch die Vorhänge blendeten, geweckt. Ich setzte mich auf und sah mich um. Außer mir, war niemand in dem Raum, stimmt ja, Kayane und Kawanishi hatten sich ein eigenes Zimmer genommen. Ich freute mich ja für die beiden, aber sie konnte mich doch nicht einfach so alleine lassen. Ich wollte gerade aufstehen, als ich merkte, sie sich jemand murrend an meine Hüfte klammerte. Als mir schließlich klar wurde, von wem das Murren kam, erstarrte ich. Eine Frage: Warum liegt Ushijima alleine mit mir in einem Zimmer und klammert sich an meine Hüfte!?

Ein kurzer Blick zur Uhr verriet mir, dass die anderen wahrscheinlich noch schliefen, aber ich musste auf Klo, deswegen musste ich ihn wohl oder übel wecken. ,,J...jima? Kannst du mich loslassen? Ich muss aufs Klo", sagte ich leise und tippte ihn an. Wieder kam ein Murren von ihm, aber er ließ mich los und drehte sich um. Erleichtert stand ich auf und ging auf Toilette. Als ich fertig war, ging ich zurück ins Zimmer. Ushijima hatte sich mittlerweile aufgesetzt, er hatte zerzauste Haare und halb offene Augen. ,,sag mal... was war gestern Nacht eigentlich mit dir los?", murmelte er, als er mich sah? ,,w...was meinst du?", fragte ich etwas nervös und öffnete das Fenster zum Lüften. ,,Naja, nach dem Training warst du so erschöpft, dass ich dich ins Zimmer tragen musste, dabei bist du eingeschlafen und als ich dich hingelegt hatte, wolltest du, dass ich bei dir schlafe", erklärte er und gähnte. ,,Was!?" Ich wurde knallrot und drehte mich so, dass er das nicht sehen konnte. Scheiße, das muss ich im Halbschlaf gesagt haben. ,,A....also weißt du, ich war wahrscheinlich im Halbschlaf und.. eh... da sag ich manchmal komische Sachen", versuchte ich mich rauszureden, während er sich anscheinend zu amüsieren schien. Ich seufzte und ging zu meiner Tasche. ,,So, jetzt schmeiß ich dich aber raus, ich möchte mich gerne umziehen", unterbrach ich die unangenehme Stille. ,,Aber das kannst du doch auch machen, während ich drin bin", sagte er und ich konnte sein Grinsen praktisch hören. ,,Raus!" Und damit warf ich ihn aus dem Raum, um mich umzuziehen.

Ich zog eine kurze Jeans und ein luftiges T-shirt an, machte meine Haare und verließ dann das Zimmer, nur um dann auf dem Flur auf Tendou zu stoßen. ,,Guten morgen Ayumi, sag mal, weißt du zufällig, wo Ushijima letzte Nacht geschlafen hat? Er ist nach seinem Training nicht zurück gekommen." ,,Morgen Tendou, nein... weiß ich nicht", sagte ich schnell und spürte die Hitze auf meinen Wangen. Tendou grinste wissend und ich lief schnell an ihm vorbei zum Frühstück. Im Speisesaal des Hotels ließ ich mich auf einen Stuhl am Fenster fallen, aber nicht ohne Essen. Mein Blick schwiff nach draußen, da das Hotel etwas höher lag, hatte man einen guten Blick aufs Meer und die umliegenden Berge. Es war zwar noch relativ früh, aber trotzdem tummelten sich am Strand schon einige Leute, vorallem kleine Kinder liefen durch den Sand oder bauten Sandburgen. Ich war so in Gedanken versunken, dass mich das ablegen eines Tablettes auf den Tisch aus den Gedanken riss und ich etwas zusammenzuckte. ,,Morgen", murmelte mein Gegenüber müde und setzte sich hin. ,,Guten Morgen Kenjirou, was ist den mit dir passiert?", fragte ich meinen Stiefbruder verwirrt. ,,bin gerade erst aufgestanden und dementsprechend müde, die anderen schlafen noch, außer Tendou und Ushijima, die sind zum Strand runter, morgensport", erklärte er und stopfte sich sein Müsli in den Mund. Ich begann schließlich auch zu essen und sah wieder zum Strand und tatsächlich, etwas unklar, aber ich erkannte Tendous Rote Haare von hier aus. ,,Wollen die nicht zuerst was essen? Nicht, dass sie noch umkippen", murmelte ich, eher zu mir selbst, allerdings nahm sich Kenjirou die Freiheit darauf zu antworten. ,,nein nein, keine Sorge, wenn sie fertig sind gehen sie duschen und essen danach mehr als alle anderen." Ich nickte etwas und stopfte mir das letzte Stück meines Brötchens in den Mund.

Ich saß, mit meinem Handy in der Hand, vor dem Eingang des Hotels auf einer Bank, die zum Glück gerade noch im Schatten lag. Ich tippte auf dem Gerät in meiner Hand und suchte eine Livestandort App, damit wir uns auf der "Promenadenbesichtigung" nicht verliefen, da ich mir sicher war, dass das tatsächlich passieren könnte. Mit der Zeit trudelten die Jungs die mit wollten ein und als alle da waren gingen wir los. Kayane und Kawanishi, sowie ein paar der Erstklässler und sie Trainer, waren die einzige, die uns nicht begleiteten. ,,Okay, also wir teilen uns auf, in 2 Stunden treffen wir uns wieder genau hier, ihr seid alle große Jungs, deswegen ist es mir egal mit wem oder mit wievielen ihr hier euch umseht, aber bitte seid pünktlich wieder da, denn wir müssen den Weg wieder zurück laufen und wir kriegen im Hotel Mittagessen", sagte ich und die Jungs nickten einverstanden. Einige stellten sich einen Wecker, um nicht zu spät zu sein und andere, darunter auch Tendou und Goshiki, stürmten einfach drauflos. Da Kayane nicht mitgekommen war, hatte ich beschlossen alleine loszuziehen, meine Pläne wurden aber sofort wieder zerstört. Dieser verfluchte Tendou, wenn ich den zwischen die Finger kriege...

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