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Ushijima stand etwas hilflos als einziger, abgesehen von mir, auf dem Platz, wo gerade noch um die 15 weiteren Jungs gestanden hatten, und sah in die Richtung in die Goshiki und Tendou verschwunden waren. ,,Jima? Willst du dich nicht auch umsehen?", fragte ich irgendwann und seufzte leise. ,,Doch, aber eigentlich wollte ich mit Tendou und Goshiki mitgehen, zumindest hatte Tendou das vorgeschlagen...", erklärte er. Dieser verdammt Tendou, das war alles zu 100% geplant. Ein weiteres seufzten verließ meine Lippen und ich sah den größeren vor mir an. ,,Dann komm mit mir mit, ich wollte mich zwar alleine umsehen, aber zu zweit macht das doch mehr Spaß."
Und ich muss sagen, ich hatte nicht gelogen. Ushijima und ich hatten echt viel Spaß, dadurch waren auch die 2 Stunden schneller vorbei, als man sich vielleicht denken mag. Wir waren in fast jeden Laden gegangen und hatten uns die Souvenirs angesehen, wir kauften zwar nichts, aber allein schon das durchlesen der Kartensprüche machte Spaß. Wir kauften uns ein Eis, als eigentlich kaufte er sich ein Eis und ich gab mich mit einem Frozenjoghurt zufrieden. In einem Laden, in dem es T-shirts, mit den verschiedensten Schriften drauf, gab, konnte ich den sonst so stillen Volleyballspieler tatsächlich dazu bringen sich eins zu kaufen. Ich war allerdings auch nicht ungeschont davon gekommen, denn Ushijima hatte mich irgendwie dazu bekommen ein Sonnenhut zu kaufen und sein einziger Kommentar dazu war: ,,Steht dir, musst du öfter tragen." Das ich danach einer Tomate hätte Konkurrenz machen können, schob ich geschickt auf die brennende Sonne.
Nun standen wir also wieder am vereinbarten Platz und ich muss sagen, ich war etwas stolz auf die Jungs, denn sie waren fast alle pünktlich, außer, wer hätte es anders erwartet, Tendou und Goshiki, die in letzter Sekunde noch angesprintet kamen. Als schließlich alle wieder da waren, gingen zur zurück zum Hotel, nur um dort von einer Klimaanlage und einem leckerem Mittagessen begrüßte zu werden. Ich brachte meine Sachen in mein Zimmer und ging dann zum Speisesaal, wo ich mich gegenüber von Tendou fallen ließ. ,,Das war echt anstrengend... diese Hitze macht mich fertig", stöhnte ich entnervt, als meine Beine sich an dem Hartplastikstuhl festklebten. ,,Aber es hat auch Spaß gemacht", fügte Semi hinzu und wir anderen nickten.
Nachdem Essen gingen einige der Jungs an den Strand, ich hingegen ging aufs Zimmer, nur um mich dann mit einer Sonnenliege auf die kleine Terasse, die alle Zimmer mit einander verband, also wie zusammen gebaute Balkons, zu legen. Den neu gekauften Sonnenhut legte ich auf mein Gesicht, nachdem ich meine freiliegende Haut eingecremt hatte. Ich stellte mir einen Wecker und stöpselte mir dann meine Kopfhörer in die Ohren. Ich schloss die Augen und genoss die brüllende Hitze auf meinem Körper. Dabei bemerkte ich garnicht, wie sich jemand neben mich gesellte.
Ich wurde von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen, wodurch ich mich mit Ruck aufsetzte und die Kopfhörer aus meinen Ohren zog und auf den Tisch warf, nur um meinen Wecker auszustellen. Neben mir hörte ich ein leises Lachen und mein Blick wandte sich zu der Person neben mir. ,,Jima? Seit wann bist du denn hier?", fragte ich verblüfft. ,,Seit ca. einer Stunde, du hast mich leider nicht bemerkt", erklärte er und ich ließ mich seufztend in die Liege zurückfallen. ,,Aber da du ja jetzt wach bist, die anderen sind alle runter zum Strand." Ich nickte bloß und entwirrte meine Kopfhörer. ,,Lass auch runter gehen", sagte ich schließlich und räumte meine Sachen zusammen. Er nickte bloß.
10 Minuten später stapften wir schweigend die steintreppen zum Strand runter. Es war kein unangenehmes Schweigen, eher das Gegenteil. Man hörte ein paar Vögel in den Bäumen zwitschern, das Summen der fetten Hummel, die gerade an uns vorbei flog, die Möwen, die einige Kilometer weiter am Hafen ihre Runden zogen und das Gelächter der Strandgäste, darunter stach eine Lache ganz besonders heraus. ,,Tendou hört man echt überall", durchbrach ich die Geräusche der Natur und die Stille zwischen uns. ,,Du kennst ihn doch, er ist immer so laut und aufgedreht und trotzdem..." ,,...ist er dein bester Freund", beendete ich Ushijimas Satz und er nickte leicht. ,,Ja, das ist richtig, trotzdem ist er mein bester Freund."
Wir kamen am Strand an und wurden sofort fröhlich von den anderen empfangen. ,,Hey ihr beiden, ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen!", rief Kenjirou und grinste blöd wie immer. ,,Hab geschlafen", gab ich knapp zurück und legte mein Habdtuch neben die der anderen. Da ich meinen Bikini schon im Hotel angezogen hatte lief ich sofort ins Wasser, aber nicht ohne meine Haare hochzubinden.
Einige Stunden vergingen und die Jungs mussten wieder zum Training, Kayane und ich gingen wieder duschen und sahen den Jungs dann zu. ,,Okay, das wars für heute, jetzt gibts essen", rief der Trainer, als das Training zu Ende war. Wir verließen die Halle und gingen in den Speisesaal, wo wir uns zusammen setzten und aßen.
,,Ayumi? Kommst du morgen mit in die Stadt? Taichi und ich wollten sie uns mal ansehen", fragte Kayane neben mir und fügt noch leise hinzu, ,,du kannst ja Ushijima fragen, ob er mit will." Ich brauchte sie nichtmal ansehen, um zu wissen, dass sie breiter grinste als sonst jemand in diesem Raum und da ich gerade mit Essen beschäftigt war, nickte ich bloß und ich konnte mir vorstellen, wie ihr Grinsen nur breiter wurde. ,,Supi, dann treffen wir uns nach dem Frühstück vor dem Eingang."
Nach dem Essen gingen Ushijima und ich wieder in die Halle, da ich unbedingt den Aufschlag lernen wollte. ,,Okay, also, du musst den Ball so hoch werfen, wie es für dich perfekt ist, das musst du solange machen, bis du weißt, welche Höhe du am besten Schlagen kannst und dann übst du, diese Höhe immer wieder zu erreichen", erklärte er und so ungefähr ging dass dann auch eine Stunde lang, ich warf den Ball und versuchte ihn zu schlagen.
,,Sag mal Jima, hast du vielleicht Lust, mit Kayane, Kawanishi und mir in die Stadt zu gehen?", fragte ich ihn dann irgendwann, als wir auf dem Boden saßen und was tranken. ,,Hm, ja, warum denn auch nicht", sagte er nach einer kurzen Bedenkzeit.

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