Jessica Taylor

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Zur selben Zeit saß Jessica alleine in dem dunklen Raum. Sie machte sich schreckliche Vorwürfe, würde wegen ihr, ihrem Dad weh getan werden? Oder war es eine gute Entscheidung gewesen den Mann anzusprechen? Könnte er ihr helfen oder hatte er sie schon wieder vergessen? Sie kannte nicht einmal seinen Namen aber er wirkte so anders auf sie. Anders im guten Sinne, er war bestimmt etwas ganz besonderes, dachte sie sich.
Ein schrecklicher Schrei ließ sie zusammen zucken. War das ihr Vater gewesen, der so laut geschrien hatte? Langsam stand sie auf und tastete sich vorsichtig zur Tür. Sacht stützte sie sich an der Tür ab und drückte dann ihr Ohr dagegen.
,, Machen sie, was sie wollen! Aber lassen sie mein Mädchen gehen!" Erschrocken zog Jessy Luft ein, das war eindeutig Dad's Stimmt gewesen. Sie drückte sich noch etwas näher an die Tür, um das Gespräch besser verfolgen zu können.
,, Ihr Mädchen!? Wenn ich nicht lache! Sie waren ein schrecklicher Vater!", brüllte die tiefe raue Stimme ihres Entführers. Die Worte brachten Jessica zum nachdenken. Sie liebte ihren Vater, das stand fest, aber er war wirklich nie der Muster-Vater gewesen. Er hatte viel getrunken und öfters ihre Mutter geschlagen. Aber nie sie, ihr Vater liebte sie. Ihm durfte nichts passieren. Nicht das selbe, wie Mom. Sie atmete schwer bei dem Gedanken. Steve hatte ihre Mutter einfach erwürgt und im Haus zurück gelassen. Nicht einmal ihr Vater konnte das verhindern.
Sie unterdrückte ein Schluchzen und konzentrierte sich wieder auf die beiden Männer.
,, Ich habe sie nie angerührt!", versuchte sich ihr Vater zu verteidigen. Er hielt sich, soweit es ging, seinen schmerzenden Arm, in dem noch eine deutliche Spur eines Messers zu sehen war. Er rang sich in den festen Schnüren, die ihn an Ort und Stelle hielten.
,, Rede keinen Stuss! Du warst ein schrecklicher Vater! Ich werde ein besserer für sie sein!" Steve lächelte leicht. Im gefiel diese Vorstellung. Seine Tochter.
,, Wage es nicht! Du Drecksschwein!"
Schritte näherten sich dem Mädchen aber sie merkte es zu spät. Die Tür wurde aufgerissen und Jessica fiel zu Boden. Schnell versuchte sie weg zu krabbeln, aber sie war zu langsam.
,, Hey, Süße, belauscht du uns etwa?", fragte der Mann drohend und hielt sie an ihrem Fuß fest. Sie schüttelte ängstlich den Kopf. Wäre sie bloß nicht so neugierig gewesen! Dann wäre sie jetzt noch alleine in dem Raum, weg von dem großen Mann.
,, Haben wir nicht vorhin erst übers Lügen geredet?" Er lächelte wieder. Es war ein ekliges, falsches Grinsen.
,, Tut mir leid! Tut mir leid! Es passiert nie wieder!", rief sie mit zitternden Stimme.
Ein Ruck, er zog sie am Bein zu sich
,, Tut mir auch leid, aber für Fehler musst du bestraft werden."

,, Garcia, such nach Kindesentführungen in den letzten zwei Jahren! Sie ist noch nicht lange dort, sie wehrt sich noch und versucht zu fliehen. Schränke ihr Alter auf 13 bis 17 Jahre ein, vergleiche mögliche Mädchen mit den Phantombildern", befahl Hotch dem Computer Genie.
,, Geht klar, Chef!" Und schon legte Garcia wieder auf. Aaron saß immer noch mit dem restlichen Team im Konferenzraum, es gab noch keine Anhaltspunkte.
,, Hoffentlich findet Garcia jemanden, der passen könnte. Wenn wir erst wissen, wer dieses Mädchen ist-", sagte Rossi mit hoffnungsvoller Stimme. Er unterbrach sich aber selber, als er sah, wie unruhig Reid auf seinem Stuhl hin und her rutschte.
,, Alles in Ordnung bei dir, Reid?", fragte er deshalb.
Energisch schüttelte Spencer seinen Kopf.,, Wir müssen uns beeilen!"
,, Wir haben noch keine Anhaltspunkte, wenn Garcia aber herausgefunden hat, wer sie ist, dann geht es bestimmt ganz schnell", versuchte Derek seinen Kollegen zu besänftigen und wie auf Stichwort klingelte es. Videoanruf von Garcia.
,, Hallo meine pelzigen Freunde, ich habe ein paar Ergebnisse, die mit ihrem Alter und Aussehen übereinstimmen. Ich lese euch die Namen vor.
Emma Miller
Hannah Brown
Jasmin Smith
Melody Clinton
Jessica Taylor
Melis-"
,, Stopp! Das könnte sie sein! Jessica Taylor! Er nannte sie Jessy...Garcia, wie sieht sie aus?", unterbrach Reid Garcia hektisch.
,, Ruhig Süßer, ich habe das Bild auf eure Tablets geschickt-"
,, Zeig mal her!" Reid riss Morgan sein Tablet aus der Hand und schaute sich das Bild von Jessica an. Sie war es. Er war sich hundertprozentig sicher.
,, Sie ist es !", hauchte er und betrachtete das lächelnde Mädchen auf dem Bild. So hatte sie bestimmt lange nicht mehr gelächelt.
,, Jessica Taylor. Sie ist gerade erst vor einer Woche 15 geworden und wird seit 6 Monaten vermisst und, oh, ihr Vater , Max Taylor, wird ebenfalls seit 6 Monaten vermisst. Die Mutter, Angelina Taylor, wurde ermordet, ebenfalls vor 6 Monaten... Die Nachbarn sahen am späten Abend die Mutter mit einem fremden Mann nach Hause kommen und in der Nacht hörten sie dann aus dem Haus Schreie. Sie riefen die Polizei an, aber es wurde nur noch die Leiche der Mutter aufgefunden ", beendete Garcia ihre Rede. Sie musste schlucken, das arme Mädchen.
,, Warum auch der Vater? Das war doch ein ziemlich großes Risiko für den Täter. Denkt ihr, er lebt noch?", fragte Emily nach kurzem Schweigen.
,, Als Druckmittel, Jessica sollte nichts unüberlegtes tun. Er hat irgendetwas mit ihr vor", erklärte Hotch und las dann ein weiteres Mal Jessica Taylors Akte durch.
Sie wurde am 1.3.1997 in Las Vegas geboren. Als sie sechs Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Quantico.
,, Hast du eine Adresse?", fragte schließlich Reid, der es nicht mehr aushielt zu sitzen und aufsprang.
,, 325 Potomac Ave. Das war ihr zu Hause." Reid war der Erste, der aus dem Raum stürmte. Vielleicht, dachte er sich, vielleicht würden sie dort einen wichtigen Hinweis finden.

,, FBI, ich bin SSA Derek Morgen und das ist Dr. Reid. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen zu der Entführung vor 6 Monaten", sagte Morgan mit fester Stimme, als eine Nachbarin der Taylors die Tür öffnete.
,, Schon wieder? Ich dachte Sie hätten mit diesem Fall endlich abgeschlossen", gab die ältere Frau genervt zurück.
,, Dürfen wir rein kommen?", fragte Derek immer noch höflich.
,, Wenn es sein muss." Sie öffnete die Tür ein Stückchen weiter und ließ die beiden Agents eintreten, sie betrachtete sie misstrauisch.
Hoffentlich hatten die anderen Teammitglieder kooperierendere Zeugen...

,, Habt ihr etwas herausgefunden?", fragte Spencer sein Team, als sie sich alle vor dem Haus der Taylors versammelt hatten. Bei der alten Dame, die er und Morgan befragt hatten, kam gar nichts heraus, außer, dass Derek eine verdammte Katzenallergie hatte. Diese Katzenomi war so griesgrämig, außer zu ihren Katzen.
,, Jason Swan, er wohnt gegenüber von den Taylors, konnte den Täter beschreiben", sagte Emily und wedelte mit ihrem Notizblock.
,, Melina White, sie wohnt direkt nebenan, konnte uns sogar einen Namen nenne. Steve Anderson, sie kannte ihn schon von einem Angel-Shop, der hier in der Nähe liegt. Ich habe die Adresse", fuhr Hotch fort und zeigte den anderen die Adresse.
Reid wurde immer hibbeliger, vielleicht hatten sie Glück. Vielleicht würden sie Jessica dort auffinden, er hoffte es so sehr. Trotzdem wunderte er sich, warum es in den letzten 6 Monaten niemand herausgefunden hatte. Eine Frau kannte den Täter und hatte es niemanden erzählt? Da musste doch etwas schief gelaufen sein.
Er selber hatte immer noch ein schrecklich schlechtes Gewissen, dass er sie so einfach gehen lassen hatte. Hoffentlich war ihr nichts passiert.
,, Wir fahren sofort hin, ich rufe ein SWAT Team!", befahl Hotch und stieg in den großen schwarzen Wagen.

Ich will nicht zurück (Spencer Reid fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt