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~ Lorena ~

Ich kam zu mir und lag auf ein sehr bequemes Bett. Ich hatte vergessen wie es ist auf ein Bett zu schlafen, ohne den harten Boden zu spüren. Ich blickte einmal im Zimmer und war geschickt, denn ich lag in eins der Gästezimmer von Leonit. Was mach ich hier? Wie bin ich hierher gekommen? Kaum hatte ich realisiert wo ich war schon ging die Tür auf und Ferhide ( Leonits Haushälterin) kam rein.

Ferhide: oo Schätzen du bist wach, ich muss es Herr Gashi sagen.
Schon ging sie weg und nach einigen Minuten kam sie wieder rein.

Ich: wo bin ich hier und wie bin ich hier gekommen?
Natürlich musste ich so tun als wüsste ich es nicht. Sie schaute mich aber lange an und bei mir stieg die Angst.

Ferhide: du kommst mir so bekannt vor aber ich komm nicht drauf, woher ich dich kenne. Wie du her gekommen bist wird dir Herr Gashi sagen.
Schon kam Leonit mit ein Mann rein.

?: Guten Tag. Ich bin Dr. Tormann der Arzt von Herr Gashi. Darf ich Ihren Namen erfahren, denn sie hatten kein Ausweis oder überhaupt Dokumente bei sich.

Ich: aa Adelina. Wie bin ich hierher gekommen?

Dr. Tormann: das wird Ihnen Herr Gashi sagen. Können Sie sich an irgend etwas erinnern?
Leonit stand am Fester mit den Rücken zu uns. Er hatte seine Arme überkreuzt und hörte uns nur zu.

Ich: sagen Sie ruhig du und ja ein bisschen. Ich hab geschlafen und bin durch  Tritte aufgewacht. Ich hab gesehen das mehrere Jungs auf mich eingeschlagen haben, es kam ein Mann und ich bekam ein Schlag. Ab da weis ich nichts mehr.

Dr. Tormann: du hattest Glück im Unglück und ein sehr guten Schutzengel. Herr Gashi hat dich Gestern Nacht in meine Praxis gebracht. Du hast viele Prellungen an Rippen, Hüfte und Bauch. Du hattest Glück, dass du ein sehr hochwertiges Schlafsack hattest, denn es hat, durch die sehr gute Polsterung, dich vor Knochenbrüchen geschützt. 

Der Schlag auf dein  Kopf, da hast du eine Bierflasche bekommen, wodurch du eine leichte Gehirnerschütterung hattest. In 3 oder 4 Tagen ist alles verheilt aber du solltest lieber dich schonen und Bettruhe natürlich dazu. Ich lass dir hier Schmertabletten und du musst bitte auf deine Ernährung achten, denn du bist sehr stark unterernährt. Nach  einer Blutuntersuchung muss ich dir sagen, dass du starken Eisen, Magnesium und Calciummangel hast.

Ich: ich bin Obdachlos. Wie soll ich auf meine Ernährung achten. Ich weis nicht mal wie ich Ihre Rechnung bezahlen soll.

Dr. Tormann: das hat schon Herr Gashi beglichen. Falls was sein sollte sag bitte jemand Bescheid und ich werde sofort hier sein. Ich muss dann. Gute Besserung. 
Schon stand er auf und verabschiedete sich auch von Leonit.

Leonit: Ferhide bring ihr was zu essen.
Schon rannte Ferhide raus und ich war mit ihm alleine. Bitte lass ihn mich nicht erkennen. So nah waren wir uns schon lange nicht.

Ich: He Her Gashi danke für alles aber wie bin ich hier her gekommen.

Leonit: Leonit… nenn mich Leonit bitte. Du bist hier, weil ich gestern Abend Unterlagen in der Firma vergessen hatte. Als ich sie holen wollte, sah ich wie du geschlagen wurdest. Naja die Täter sind weg gelaufen. Ich hab dich zu Tormann gebracht und den Rest kennst du ja. Ferhide bringt dir gleich was zu essen. Falls du was brauchen solltest sag ihr bescheid.

Schon war er weg. Ihn beim Namen zu nennen wird schwer, auch wenn ich es vermisst habe aber ich muss hier so schnell wie möglich weg. Ich will nicht, dass mich jemand erkennt. Ferhide kam mit ein Tablett mit essen rein und stellte es auf dem Nachtisch.

Ich: wo sind meine Sachen?

Ferhide: ich hab sie gewaschen. Der Trockner müsse durch sein.

Ich: könnte ich sie bitte bekommen. Ich fühle mich dann wohler.

Ferhide: natürlich, bringe ich dir gleich. Iss erstmal was.
Ich aß schnell, denn ich hatte wirklich Hunger. Als ich fertig war kam Ferhide rein, sie hatte meine Sachen sogar gebügelt.

Ferhide: ich zeig dir mal das Bad. Obwohl ich es kannte ging ich ihr hinterher. Sie zeigte mir wo die Handtücher sind, da war auch die Bettwäsche drinnen.

Sie ging raus und ich duschte schnell, denn mein Geruch wollte ich ihnen nicht länger antun. Ich zog meine Sachen an und trocknete meine Haare, die ich zu einem Zopf machte. Ich machte alle Fenster im Zimmer auf und wechselte die Bettwäsche. Ich ging nach unten und fand Ferhide.

Ferhide: brauchst du was?
Jetzt fiel mir ein, dass sie sich bestimmt fragt, wie ich so schnell die Küche gefunden habe, denn das Haus war riesig.

Ich: eee nein. Ich bin den Geräuschen nach gegangen. Ich wollte danke sagen und gehen.

Leonit kam in die Küche. Er sah gut aus. Er hatte ein Jogginganzug an und was mich wunderte war, dass ich eine Adlerkette an sein Hals sah. Die Kette die ich ihm geschenkt habe, wo unsere Namen und unser Kennlerntag eingraviert war. Als er das Zweite Mal in Gostivar war, hatte ich ihm die Kette geschenkt. Wieso trägt er sie noch? Er bemerkte mein Blick und zog sein Reißverschluss bis oben zu.

Leonit: was machst du hier unten und wieso sind alle Fenster offen und dein Bett neugemacht?

Ich: eee ich hab sie auf gemacht und das Bett neubezogen. Ihr wollte bestimmt kein Penner Geruch haben. Ich wollte danke sagen und gehen.
Er ging sich durch die Haare und sein Blick war  Angst einflößend. Es erinnerte mich an den Tag, als er mich rausschmiss.

Leonit: erstens ich hab Leute hier, die für die Sauberkeit verantwortlich sind und Zweitens du gehst nirgend wohin. Die Tage die Tormann gesagt hat bleibst du hier.
Ich erinnerte mich an das was er Lorik gesagt hatte.

Ich: nein Danke. Du willst doch nicht, dass die Presse Wind bekommt, dass bei dir eine Obdachlose wohnt.
Plötzlich kam Lorik rein und schaute mich nur an, bis er zu mir rannte und mich in eine Umarmung zog.

Lorik: du bist es wirklich. Ich dachte er verarscht mich. Wie geht’s dir? Es tut mir Leid was du durch gemacht hast.

Leonit: kannst du ihr sagen, dass sie hier bleibt, bis es ihr besser geht.

Lorik: bleib hier bis es dir besser geht oder wenn du dich nicht wohl fühlst, dann komm zu mir.

Leonit: nein. Falls sie sich nicht wohlfühlt, dann bleibst du hier. Ich will nicht mehr diskutieren. Ferhide geh auf ihr Zimmer und dreh die Heizung auf. Du Madam, meine Gäste machen nicht sauber. Falls was sein sollte sagst du Ferhide bescheid.
Sie rannte schon nach oben und Lorik lies mich aus seiner Umarmung los. Ok dann bleibe ich halt ein Paar Tage. Er hat mich nicht erkannt, dann gehe ich ihm aus dem Weg und er wird mich auch nicht erkennen.

Lorik: hast du Hunger?

Ich: nein danke. Ich hab vorhin gegessen.

Lorik: aber ein Kaffee schon oder?
Leonit saß sich am Esstisch und war mit sein Handy beschäftigt.

Lorik stand auf und holte die Tassen, Zucker und Milch aber er war mit der Kaffeemaschine überfordert. Naja es ging mir damals nicht anders, es hatte lange gedauert, bis ich es konnte.
Ich stand auf und ging zu ihm.

Ich: lass mich machen. Herr Gashi wollen Sie auch eins.

Leonit: Leonit und nicht Herr Gashi und ja aber warte Ferhide kommt gleich.

Ich: ich mach nichts Kaputt, falls du Angst hast, ich bin nicht auf die Straße geboren Leonit.

Leonit: es war nicht so gemeint. Eee ich lasse ungern meine Gäste arbeiten aber wenn du willst mach mir ein.
Ich machte für uns Kaffee. Als ich fertig war kam Ferhide rein.

Ich: soll ich Ihnen auch eins machen?

Feride: du kannst mich gerne duzen und nein ich mach für euch und nicht umgekehrt.
Ich ging und setzte mich neben Lorik hin. Leonit war immer noch mit sein Handy beschäftigt.

Lorik: adelina sollen wie ein Filmeabend machen? Ich bleib auch hier.

Ich: wenn du magst. Ooo Mist …
Leonit schaute jetzt hoch.

Lorik: was ist los?

Ich: Pinar. Sie weis nicht wo ich bin und macht sich sorgen.

Lorik: hast du ihre Nr. ich ruf sie an.

Ich: nein habe ich nicht.

Lorik: komm mit, wir gehen zu ihr.

Leonit: nein. Ich schicke Anton. Keiner soll erfahren, dass sie hier ist.

Lorik: Leonit

Leonit: nichts Leonit, wenn die Presse es erfährt? Sie bleibt hier und keiner erfährt es.
Ok das tat weh. Ihm bin ich peinlich. Ok jeden aber bei ihm trifft es mich mehr. Ich sagte nichts. Was auch? Er lies mit sich nicht reden. Ich trank still mein Kaffee und traute mich nichts zu sagen.

Lorik: du meintest Pinar hat dir ein Angebot gemacht?

Ich: eee ja. Ihre Schwiegermutter geht nächste Woche in die Heimat und dann will mich Pinar bei sich anmelden und auch noch in der Bäckerei einstellen. Sie hat 2 Umkleideräume für Mitarbeite und eins davon will sie mir zum Schlafen überlassen. Bis ich genug für eine eigene Wohnung habe.

Leonit: wieso hat eine Bäckerei 2 Umkleideräume.

Ich: eins für Frauen und eins für Männer aber sie hat nur Weibliches Personal, deswegen kann ich das andere benutzen.

Er nickte mir nur zu und schickte Anton um Pinar bescheid zugeben und zu beruhigen. Mit Lorik schauten wir mehrere Filme und er erzählte mir viel von seiner Firma. Leonit nahm daran nicht Teil sondern ging auf sein Zimmer. Egal wie nett Ferhide und Lorik waren, ich fühlte mich nicht wohl, denn man merkte Leonit an, dass er mich hier nicht haben wollte.

Es vergingen 5 Tage, die ich fast nur in mein Zimmer verbrachte und mich nicht bemerkbar machte. Ich sah Leonit gar nicht, denn ich ging aus mein Zimmer nur, wenn ich wusste, dass er nicht da ist.
Heute wollte ich gehen, denn es ging mir gut. Alles ist gut verheilt. Ich ging runter und fand Leonit in der Küche mit Ferhide.

Ich: Morgen.
Leonit gab nichts von sich aber Ferhide wünschte mir ein guten Morgen.

Ich: Dr. Tormann meinte Gestern, dass ich ohne bedenken gehen kann. Deswegen wollte ich nochmal danke sagen und würde gerne gehen.
Ferhide schaute mich bemitleidet an und Leonits Blick war ausdruckslos.

Leonit: warte kurz hier.
Er ging aus der Küche aber auf was sollte ich den warten.

Ferhide: Schätzchen willst du nicht noch ein bisschen hier bleiben?
Grad als ich Antworten wollte kam Leonit wieder rein. Er legte mir 2000€ auf dem Tisch.

Leonit: nimm sie bitte. Bis du bei dieser Pinar wohnst, geh in eine Pension oder Hotel aber schlaf nicht auf der Str.
Ich hatte nichts angenommen. Ich hatte die Klamotten an, die ich von Pinar hatte. Ok mein Schlafsack ist nicht mehr zu gebrauchen aber Egal.

Ich: ich kann es nicht annehmen. Ich danke euch für alles was ihr für mich getan habt.

Leonit: natürlich kannst du es annehmen. Ich gebe es ja dir und als Obdachlose solltest du es nehmen und lieber irgendwo sicher schlafen.
Ok hochnäsiger kann man nicht mehr sein oder? Nur weil ich Obdachlos bin, bin ich verpflichtet was anzunehmen.

Ich: Leonit ja ich bin Obdachlos aber nicht undankbar oder Ehren los. Ich bin die dankbar für alles, dass du mir mein Leben gerettet hast aber ich werde dieses Geld nicht annehmen. 

Ich drehte mich um und ging raus. Mir liefen schon die Tränen, obwohl ich es nicht wollte. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und natürlich war mir klar wesen Hand es ist, deswegen drehte ich mich gar nicht um, sondern wischte mir die Tränen weg.

Leonit: Anton wartet. Er fährt dich wohin du willst.

Ich: danke für alles.
Ich ging weiter und war ihm dankbar für die Fahrt, denn von hier bis zu Bäckerei ist es sehr weit.

Anton: kleines ist alles ok bei dir?

Ich: ja danke. Kannst du mich bitte zu Bäckerei fahren?
Er nickte mir zu und fuhr los. Zwischendurch schaute er mich im Spiegel an, denn ich sah bestimmt aus, als ob ich weinen würde. Als wir bei Pinar ankamen, bedankte ich mich und wollte aussteigen.

Anton: hier hast du meine Visitenkarte. Egal was ist ruf mich an.
Ich nahm es an und bedankte mich wieder.
Als Pinar mich sah stürmte sie auf mich.

Pinar: wie geht’s dir? Dieser Anton hat mir alles erzählt. Geht es dir besser? Hat er dich erkannt?
Ich beruhigte sie und erzählte ihr alles. Man sah ihr an ,dass sie sich Sorgen gemacht hat.

Pinar: meine Schwiegermutter ist weg. Ich hab mit mein Steuerberater geredet. Ich brauch deine Unterlagen und dann wirst du als Aushilfe bei mir anfangen. Ich werde dich auch bei mir anmelden, damit du ein Festen Wohnsitz hast.

Scheiße das habe ich komplett vergessen. Meine Unterlagen sind alle bei Leonit, genau wie mein Pass. Also muss er wissen, dass ich noch in Berlin bin. Auch wenn ich meine Unterlagen hätte,  sie denkt doch, dass ich Adelina heiße. Mist wie soll ich es ihr erklären, ohne dass sie mich hasst.

Ich: ee Pinar ich muss dir was sagen. Meine Unterlagen sind alle bei Leonit und ja wie soll ich es sagen. Ich hab ein falschen Namen dir damals gesagt. Ich hatte Angst das Leonit es erfährt und wollte es geheim halten, als ich dich besser kannte und vertraute konnte ich es dir nicht sagen, denn Lorik kam wieder in mein Leben und alles wurde schwieriger. Es tut mir Leid.

Pinar: ookk und wie heißt du wirklich?

Ich: Lorena Morina es tut mir Leid aber ich hatte Angst.

Pinar: ich verstehe dich aber du hättest es mir trotzdem sagen sollen.
Naja ohne Unterlagen kann ich dich nicht anmelden, weder hier noch Zuhause. Du musst die Unterlagen holen.

Ich: nein ich kann nicht.

Pinar: hat er dich nicht erkannt?

Ich: nein.

Pinar:  ganz ehrlich, dann hat er dich nicht geliebt, denn wenn ich jemand so  sehr liebe, ich könnte blind sein und würde trotzdem die Person sofort erkennen. Vielleicht hat er dich auch erkannt, ich mein wieso sollte er dich bei sich aufnehmen.

Ich: vielleicht hat er mich nicht geliebt aber erkannt hat er mich nicht.

Pinar: anderes Thema. Das eine Umkleideraum hat mein Mann umgebaut. Da steht ein Bett und ein Tisch, dass ist dein neues Zimmer. Wegen der Arbeit schauen wir ok.

Ich umarmte sie und war ihr dankbar, nicht nur für ihre Hilfe, auch dafür das sie nicht sauer auf mich ist. Endlich hatte ich bei ihr mein richtigen Namen, denn ich kam mir vergessen und verstorben vor. Über ein Jahr hat mich keiner mit mein richtigen Namen angesprochen. Ich vermisse es, mein Namen aus ein anderem Mund zuhören, ich vermisse es sogar, wenn Mama wütend mein Namen schrie. Ich vermisse mein altes Leben so sehr aber leider vermisst mich keiner aus meiner Vergangenheit. Alle haben mich vergessen. Für meine Familie bin ich gestorben und für meine Liebe bin ich eine Erinnerung, eine Enttäuschung, die er vergessen hat und nicht mehr erkennt. Es schmerzt sehr und ich empfinde sogar keine Schuld. Ja gegenüber meiner Familie empfinde ich Schuld, denn ich hab ihnen den Rücken zugekehrt und hab sie einfach verlassen aber Leonit gegenüber empfinde ich keine Schuld, denn ich hab niemand bestohlen oder belogen. Die Schuld ist bei ihm aber leider hat er es nicht gesehen und mir den Rücken zugekehrt und vergessen.

Nur regen darf's nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt