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~ Lorena ~

Seit Drei Monaten sind wir „ zusammen“, falls es man überhaupt so nennen kann. Ich weis nicht was mit ihm los ist, denn er redet nicht mit mir. Wir sind beide nicht glücklich aber ich weis nicht wieso, denn er geht mir aus dem Weg. Er geht sehr früh zu Arbeit und kommt erst wenn ich schlafe. Und wenn wir uns sehen, dann ist es sehr kurz, denn immer ist er im Eile.

Die ersten 2 Monate gab es noch ein Kuss zwischendurch aber jetzt gar nichts mehr. Ja ich könnte meine Sachen nehmen und gehen aber irgendwie will ich wissen was er hat, denn das diese Beziehung nicht zu retten ist, ist mir schon klar geworden. Vielleicht hat er auch eine andere aber dann soll er es mir sagen. Er soll nicht uns beide so in der Luft hängen lassen.

Wie immer haben die Anderen ihr Glück, denn Albin und Sanije haben endlich geheiratet. Es war sehr schön und fast jeder hat sein Spaß, naja außer Leonit aber ich weis einfach nicht mehr weiter.

Blerim und Anita sind zusammen gekommen oder besser gesagt sie haben sich Verlobt, denn Blerims Eltern haben Stress gemacht, weil sie schon zusammen wohnen. Bald wird die Hochzeit kommen, was mich für ihn freut. Er hat es verdient so viel Glück zuhaben. Er ist so ein gutherziger Mensch, weswegen ich ihm alles gönne und mich für ihn sehr freue. Kontakt habe ich aber fast gar nicht mehr. Obwohl Leonit mich ignoriert oder ich interessiere ihn einfach nicht mehr, habe ich kein richtigen Kontakt mehr zu Blerim, denn ich will ihn einfach nicht hintergehen. Ich mein solange wir noch zusammen sind will ich ehrlich zu ihm sein. Ich hab ihm mein Wort gegeben und werde es halten.

Die einzige die von unserer Situation wusste war Selma aber auch nicht alles.

Selma: und wie läuft’s?

Ich: hat sich nichts geändert.

Selma: und hast du mit ihm geredet?

Ich: Selma ich sehe ihn gar nicht. Er geht mir aus dem Weg. Er kommt Spätnachts Nachhause. Wir leben an einander und mehr ist nichts.

Selma: hattet ihr kein Sex.

Ich: nein. Vielleicht hat er eine andere.

Selma: und es stört dich nicht? Du sagst es so locker.

Ich: nein aber dann soll er Schluss machen und mir Gewissheit geben.

Selma: aber..

Ich: kein aber. Selma es funktioniert nicht und ich halte es nicht mehr aus. Ja ich liebe ihn wie verrückt aber es funktioniert nicht. Die Beziehung hat Risse, die nie verheilen werden. Unsere Beziehung ist wie aufgewärmtes Essen was nicht schmeckt. Ich will es nur beenden und ausziehen. Wirklich ich halte es einfach nicht aus in seiner Nähe. Er soll endlich Klartext reden.

Selma: aber würde dich die Trennung nicht treffen?

Ich: die erste Trennung war die schlimmste. In Leverkusen habe ich versucht ihn zu vergessen aber konnte einfach nicht. Meine Gedanken waren nur hier. Ich hab mir nur vorgestellt wie schön es wäre oder wie glücklich ich mit ihm wäre aber jetzt sehe ich es. Es war alles ein Wunsch oder ein Traum mehr nicht. Es funktioniert nicht und das muss ich einsehen. Man kann nichts erzwingen aber so kann ich abschließen und nicht mehr träumen. Es wird eine Befreiung für uns beide sein.

Selma: soll ich mit ihm reden?

Ich: nein. Ich warte die Tage ob er was sagt. Falls nicht, dann werde ich mit ihm reden und uns befreien.

Ja es war befreiend mit ihr zureden, denn ich will wirklich mit ihm alles klären. Jeder soll sein eigenen Weg gehen aber davor will ich den Grund wissen. Den Grund für sein verhalten. Den Grund wieso er eine Chance wollte.

Als er nach 2 Tagen immer noch nichts sagte und mich meidet beschloss ich ihn selber anzusprechen. Weiter oder länger hielt ich es nicht aus. Ich will auch meine Ruhe und mein Frieden haben.

Es war Freitag und er kam nach der Arbeit Nachhause, um sich umzuziehen und vor mir weg zu laufen. Er ging ins Ankleide Zimmer und sah meine gepackten Koffer. Sofort kam er raus ins Schlafzimmer und sah neben mir eine gepackte Reisetasche.

Leonit: Lorena was hat das zu bedeuten?

Ich: das entscheidest du Leonit. Ich will, dass wir in Ruhe reden. Bitte ich halte das ganze nicht mehr aus. Ich will eine Erklärung und dann bist du mich los und musst nicht dein eigenes Haus meiden.

Leonit: was redest du da?

Ich: ich hab mir die Beziehung so sehr gewünscht Leonit, dass ich nicht gemerkt habe, dass sie schon so viele Risse hat und nicht mehr bestehen kann. Egal wie sehr ich es mir wünsche oder wie sehr ich dich liebe.

Leonit: Lorena..

Ich: sag mir bitte nur den Grund. Wieso wolltest du eine zweite Chance? Und wieso hast du dich nach 6 Std. abgewandt? Wieso ignorierst du mich?

Er saß sich aufs Bett und stützte sein Kopf mit sein Händen. Er sah mich nicht an. Ja er vermied den Blick gekonnt aber ich wollte es wissen.

Leonit: ich liebe dich wirklich. Ja ich wollte eine Zweite Chance haben. Ich hab mir die Beziehung so sehr gewünscht. Dich als meine Frau und Mutter meiner Kinder zuhaben, war mein einziger Wunsch aber ich kann es einfach nicht.

Ok es schmerzt sehr aber ich hab es erwartet. Ich saß mich im Gegenüber auf den Boden. Ich wollte sein Blick sehen, egal wie sehr  er versucht es zu vermeiden.

Leonit: aber ich kann es einfach nicht. Ich kann dich nicht anfassen ohne mich zu fragen, ob er dich da angefasst hat. Ich kann dich nicht Küssen ohne mich zu fragen was du mit diesen Mund….

Er brach ab aber was dachte er, was ich gemacht habe. Wir waren nicht zusammen. Er wusste bevor er die Zweite Chance wollte.

Leonit: Lorena ich kann es einfach nicht. Ich kann nicht meine Kinder zeugen, wo vorher seine Kinder drin waren. Es tut mir wirklich Leid. Ich hab es versucht aber ohne Körpernähe funktioniert es nicht und die kann ich dir auch nicht geben.

Ich: er hat mich fast gar nicht angefasst. Es war kein Vorspiel wie mit dir. Es war mehr ein Rein und Raus aber egal. Das mit den Kindern kann und will ich nicht ändern aber danke für deine Ehrlichkeit. Auch wenn es spät kommt aber so haben wir unsere Ruhe. Wir können beide abschließen und keine Hoffnung mehr haben.

Leonit: du bist schon auf die Trennung vorbereitet, denn ich sehe keine Emotion .

Ich: ja ich hab sowas erwartet und falls du Tränen erwartet hast. Glaub mir jede Nacht habe ich geweint und mich gefragt was los ist. Meine Tränendrüsen sind schon lange ausgetrocknet.

Leonit: ich wünschte es wäre anders. Ich liebe dich und werde immer die alte Lorena lieben aber es geht einfach nicht.

Ich: viel Glück Leonit. Ich hoffe wir finden beide unseren Frieden. Stört es dich wenn ich einige Sachen erst Morgen abhole.

Leonit: du wi wiwillst gleich weg.

Ich: es hält mich nichts mehr hier. Ich wollte schon lange weg aber ich konnte nicht ohne den Grund zu wissen. Wenn es für dich ok ist hole ich den Rest Morgen.

Leonit: klar.

Ich nahm mein Handy in der Hand um mir ein Taxi zu rufen aber vorher nahm ich meine Hausschlüssel und stellte sie neben ihn auf dem Bett. Grad ich als mein Taxi rufen wollte, nahm er mir mein Handy weg.

Leonit: du brauchst kein Taxi. Nimm eins der Autos in der Garage. Auch wenn wir nicht zusammen sind, ich bin für dich da.

Ich: ich weis es zu schätzen wirklich aber ich wollte oder liebe dich nicht, wegen das was du hast. Es war mir nie wichtig und ich brauch es nicht. Ich will nichts von dir, denn das was ich wollte kann man nicht erkaufen.

Leonit: Lorena bitte mach es mir nicht noch schwerer. Wo willst du hin?

Ich: mach dir keine Sorgen. Ich arbeite und habe mein Gehalt. Falls du es vergessen hast, habe ich es schon mal ohne nichts geschafft.

Man sah ihm an, dass ich ihn mit der Aussage traf aber es war die Wahrheit. Ich wartete nicht auf seine Antwort, sondern nahm meine  gepackte Tasche vom Bett und ging nach unten, um mir endlich ein Taxi zu rufen.

Leonit: Lorena warte. Anton fährt dich wohin du willst. Bitte wiedersprich nicht ok.

Ich: ok danke dir.

Leonit: nochmal es tut mir wirklich Leid und ich hoffe du wirst mir irgendwann verzeihen.

Ich: es gibt nichts zum verzeihen. Es ist gut, dass wir es versucht haben, denn so ist meine Hoffnung für immer verloren.

Er nickte mir nur zu aber ich sah, dass er anderer Meinung war, denn ich war die die es versucht hat und nicht er. Er hat von Anfang an nichts für die Beziehung getan.
Er rief Anton an, der sofort im Flur kam.

Leonit: Anton fahr Lorena, wohin sie möchte.

Ich ging einfach vor, denn langsam konnte ich meine Fassade nicht aufrecht erhalten. Anton schaute mich mit ein wissenden aber auch bemitleideten Blick an. Ich nannte ihm sofort die Adresse einer Pension, die ich bevor Leonit kam schon gesucht hatte. Es war eine billig Pension, für 35€ die Nacht aber ich wusste nicht wie lange ich brauche um eine Wohnung zu finden.

Nur regen darf's nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt