⁻ ~ 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑 : 𝐝𝐞𝐢𝐧 𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐭 ~ ⁻

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"Warum kann ich dich sehen, wenn andere das nicht können?" Kayas Neugierde brannte hell, während sie den rätselhaften Mann vor sich anstarrte.

"Diese Frage verwirrt mich genauso wie dich", antwortete der Mann mit blondem Haar, ein Hauch von Geheimnis tanzte in seinen Augen.

Die Emotionen der Brünetten wirbelten wie ein Sturm, während sie einander umkreisten, eine unterschwellige Spannung zwischen ihnen. "Ich kann nicht begreifen, warum ich überhaupt mit dir spreche. Du warst darauf aus, mich zu töten! Du bist ein skrupelloser Mörder!" Ihre Worte waren geladen mit einer Mischung aus Wut und Angst, ein Zusammenprall von widersprüchlichen Emotionen.

"Aber gibt es wirklich so etwas wie einen warmherzigen Mörder?" Die Lippen des blonden Jünglings kräuselten sich zu einem leichten Grinsen, als er seinen Gegenpunkt präsentierte.

Selbstbewusstsein, durchzogen von Besorgnis, durchzog die Stimme der Brünetten, als sie erwiderte: "Ich zweifle nicht an dem, was ich gesehen habe."

"Du glaubst, du weißt es", konterte der Blonde, sein Blick fest auf Kaya gerichtet.

Jedoch, inmitten dieses aufgeladenen Austauschs, lenkte die Brünette ihre Aufmerksamkeit auf ein Tattoo am Unterarm des Mannes. Instinktiv griff sie nach seinem Arm und zog ein Blatt Papier mit einer halbfertigen Zeichnung heraus. Ihre Stimme zitterte, als sie fragte: "Warum fühle ich mich dazu gedrängt, das zu skizzieren?"

Das Papier wurde dem Blondhaarigen schnell aus der Hand genommen, seine Feststellung klar: "Also war mein Verdacht richtig. Du bist keine gewöhnliche Werwölfin."

"Was? Werwölfin?" Kayas Verwirrung vertiefte sich, ihre Neugierde und ihr Unverständnis miteinander verflochten.

"Ein Werwolf - ein Wesen, das sich bei Vollmond in einen Wolf verwandelt", erklärte der Mann knapp, doch Kayas Reaktion war eher ein Ausbruch von Ärger als Verständnis: "Ich bin ein Mensch, keine mythologische Kreatur!"

Plötzlich durchschnitt das schrille Klingeln von Kayas Handy die aufgeladene Atmosphäre. Sie ignorierte die Unterbrechung und wischte sie beiseite. "Vielleicht ist es dein Freund, der anruft?" schlug der Blonde beiläufig vor und erntete dafür ein genervtes Augenrollen von Kaya. "Er ist nicht gerade ein Freund", klärte sie schnell.

Als ob das Gewicht der Geheimnisse der Nacht in ihrem Blick widergespiegelt wäre, trafen sich die Augen der gehauchten blonden Frau mit denen der Brünetten. Es lag eine Note der Besorgnis in ihrer Stimme, als sie ihre Frage stellte, ihre Worte in der Nachtluft verweilend: "Ist er informiert?" Kaya seufzte vor Frustration, als sie widerwillig ihr Handy holte. "Tante Rose, ich bin fast da ..." Ihr Versuch der Kommunikation wurde von Roses panischer und verzweifelter Bitte unterbrochen: "Nein, komm nicht nach Hause! Ruf die Geheimnummer an und sag ihr, dass Klaus zurückgekehrt ist und er mich gefunden hat ... Ich liebe dich!" Ein Hintergrund von Chaos begleitete ihren Appell, Gegenstände krachten und zerschellten.

Durch die dunklen Straßen von Forks sprintete Kaya, Roses Name wie ein verzweifeltes Mantra auf ihren Lippen. Die kühle Nachtluft strich über ihre Haut, ein krasser Gegensatz zur Aufregung in ihr. Mit jedem Schritt griff der Drang, ihrer Tante zu helfen, enger um sich. Schließlich tauchte ihr Ziel auf, und sie rief noch einmal ins Telefon, ein Zittern der Angst in ihrer Stimme, "Rose! Rose!"

Die Szene war in dramatische Intensität getaucht, als die Brünette sich durch die Dunkelheit kämpfte, eine Welle der Entschlossenheit trieb sie voran. Roses verzweifelte Bitte diente sowohl als Motivation als auch als Erinnerung an den Ernst der Lage. Atemlos und berauscht stürmte Kaya in Roses Wohnung, nur um mit einem Anblick konfrontiert zu werden, der ihr Herz in die Tiefe ihres Magens fallen ließ. Die Tür hing schief, das Zimmer ein unheimliches Zeugnis von Chaos. "Rose? Tante Rose?" Kayas Stimme zitterte, unbeantwortet im Chaos. Ein knurrendes Grollen erreichte ihre Ohren, ließ sie innehalten, bis sie sich selbst dabei ertappte, dem Klang zu folgen. Vor ihr tauchte ein Mann auf, dessen Gesicht von Blut verschmiert war. Sie zögerte, bevor sie zur Flucht ins Badezimmer überging, ihr Puls im Einklang mit der schrecklichen Wendung der Ereignisse. Der Mann folgte ihr, hämmerte gegen die Tür, Dunkelheit überzog seine Augen.

Im Griff der Panik riss Kaya an der Telefonleitung, trennte sie von der Wand. Hektisch eilte sie zur Küche, umklammerte eine Flasche brennbarer Flüssigkeit - ihre letzte Verteidigung. Ein sanfter Schein erhellte ihr Gesicht, als sie das Feuerzeug entzündete, Zuflucht im Inneren des Kühlschranks suchte. Doch das unaufhörliche Klopfen an der Tür dauerte an, ein unheilvolles Knurren hallte wider. Ihre Hand senkte sich und ließ das Feuerzeug los, sie beobachtete, wie die Flüssigkeit Feuer fing, sich rasch ausbreitete und eine Welle von Flammen entfachte, die die Küche ergriffen. Ihr Atem kam in schweren Gasps, die Angst legte sich wie eine enge Schlinge um ihr Herz. Allmählich tauchte sie aus dem Kühlschrank auf, Erleichterung überkam sie beim Anblick des niedergestreckten Mannes. Doch ihre Absicht zu gehen wurde jäh unterbrochen, als eine Hand sie ergriff, ihr Rücken prallte gegen die Wand.

Ein Schrei, der aus ihrer Kehle gerissen wurde, wurde erstickt, als sie fortgezogen wurde. In einer schnellen und entscheidenden Bewegung stieß der blonde junge Mann aus ihrem Traum einen hölzernen Pflock in das Herz des Mannes, Flammen verschlangen ihn. Kaya sank auf den Boden, ihr Rücken immer noch an der Wand, ihr Blick auf die gehauchte Figur gerichtet. Ihr Atem ging stoßweise, ihre Augen fest auf die seinen gerichtet. Die Kapuze fiel weg und enthüllte seine schulterlangen blonden Locken. Er streckte die Hand aus, und mit seiner Führung stand die zitternde Brünette auf, ihre Augen folgten ihm, als er sich den brennenden Überresten näherte.

"Genug", seine Stimme war ein sanftes Murmeln, als er sie in eine tröstliche Umarmung hüllte. "Keine Tränen mehr."

Sie klammerte sich an ihn, Tränen benetzten sein Hemd, während das Gewicht der Schrecken und Enthüllungen der Nacht über sie hinwegspülte. "Er ist weg", seine Stimme war ein beruhigender Balsam, ein Anker im Sturm.

Während die Minuten verstrichen, konnte Kayas Neugierde nicht länger zurückgehalten werden. Sie drängte auf Antworten, eine Forderung, die nicht ignoriert werden konnte. Und so begann schließlich die Wahrheit sich zu entfalten.

"Er war ein Vampir", das Geständnis hing schwer in der Luft, eine Enthüllung, die Kayas Welt aus den Angeln hob. Ihr Unglaube traf auf einen entschlossenen Blick, eine stille Bestätigung der Wahrheit, die sie zu akzeptieren versuchte.

"Ich glaube dir nicht", äußerte sie endlich ihre Skepsis, was einen verständnisvollen Nicken von dem Mann vor ihr hervorrief. "Ich weiß, es ist schwer zu begreifen", gestand er ein, Empathie in seinen Gesichtszügen eingraviert. "Aber es ist die Wahrheit."

Die Frau neben ihm fügte sich ein, ihre Stimme ein Flüstern, getragen von Traurigkeit: "Und das, was du in deinem Traum erlebt hast, war ebenfalls das Werk eines Vampirs." Kayas Überraschung wuchs, als sie erkannte, dass er von ihren Träumen wusste. Die Worte der vermummten Frau setzten sich fort, Vorsicht und Melancholie darin verwoben: "Einige Vampire besitzen die Macht zu manipulieren. In dieser Welt ist Vertrauen eine fragile Sache, leicht zu zerstören."

Kayas Unsicherheit kämpfte gegen ihr Bedürfnis nach Antworten. Mit fester Entschlossenheit traf sie seinen Blick. "Warum sollte ich dir also vertrauen?"

Ein zuschlagende Tür durchbrach ihren Austausch und lenkte Kayas Aufmerksamkeit um. Die Dringlichkeit in ihren Bewegungen war spürbar, als sie zur Tür eilte, das Unbekannte erwartete sie auf der anderen Seite.

Mitten in diesem Aufruhr drang die Stimme der vermummten Frau hindurch: "Ich habe dein Leben gerettet." Kayas Schritte waren schnell, eine Mischung aus Angst und Entschlossenheit trieb sie voran. Der Anblick, der sich ihr bot, war Thalia, die Frau mit den Korkenzieherlocken. Und an ihrer Seite genau der Mann, mit dem Kaya gesprochen hatte - eine Anwesenheit, die offenbar nur sie wahrnahm.

"Thalia, bitte, ich brauche deine Hilfe", ihre Verzweiflung lag in Kayas Bitte, als sie auf die Knie sank, ihre Welt bis ins Mark erschüttert.

Der Blick der Frau wanderte, fixierte den Mann, den Kaya mitgebracht hatte. Die Tür drohte zu schließen, eine letzte Barriere gegen ihre Einmischung.

Kayas Worte strömten hervor, ein Strom der Verzweiflung. "Was ist mit Tante Rose passiert? Bitte, sag es mir!"

Ein Moment des Zögerns, ein widerwilliges Seufzen, und die Enthüllung der Frau ergoss sich. "Tante Rose ist in etwas Gefährliches verstrickt, in etwas, in das sie nicht hätte eingreifen sollen."

Ein bedeutsamer Austausch zwischen Kaya und dem blonden Mann vermittelte die Ernsthaftigkeit der Lage. Ihre gemeinsame Entschlossenheit trieb sie voran, über die Schwelle in die Wohnung, ihre Suche nach Antworten unerschütterlich.

ANNABELLE || ᵗʷⁱˡⁱᵍʰᵗWo Geschichten leben. Entdecke jetzt