~ 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑 : 𝐯𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐭 𝐢𝐧 𝐝𝐢𝐜𝐡 ~

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Als Kara majestätisch in den erhabenen Raum des Thronsaals einzog, flankiert von den wachsamen Volturi-Wachen, suchte ihr Blick Caius inmitten des üppigen Glanzes. Er stand da, eine imposante Autorität, gemildert durch den Glanz eines makellosen weißen Hemds, das die Konturen seines muskulösen Körpers umschmeichelte. Ein Lächeln, subtil und dennoch kraftvoll, zierte seine Lippen, als seine Augen sich mit den ihren trafen - eine stille Anerkennung ihrer Anwesenheit. Der blutrote Stoff ihres Kleides hing wie ein königlicher Umhang um sie, eine Farbe, die die Intensität ihrer Emotionen widerspiegelte. Ihre Haare, ein kunstvolles Meisterwerk, waren elegant hochgesteckt, die Strähnen ihrer Locken fielen wie dunkle Seide über ihre Schultern.

"Warum nicht warten?", seine Stimme, ein Flüstern, das im stillen Raum widerhallte, suchte ihre Aufmerksamkeit. Seine Finger, sanft wie ein Hauch Wind, erreichten nach den Haarnadeln in ihrem Haar. Mit jedem gelösten Haarnadel fielen ihre Haare herab, eine Kaskade dunkler Wellen, die ihr Gesicht wie ein seidener Vorhang umrahmten. Sein Lächeln, ein Ausdruck der Wertschätzung, weitete sich, als er die Veränderung betrachtete, die er herbeigeführt hatte. "Besser?", ihre Stimme tanzte wie eine Melodie in der Luft, Unschuld durchzog ihre Worte wie verborgene Noten. "Viel besser", seine Antwort war von einer Zärtlichkeit durchzogen, die sich in der sanften Berührung seiner Finger an ihrer Wange zeigte.

Ein Tanz unausgesprochener Kommunikation entfaltete sich zwischen ihnen, eine Symphonie, die in gestohlenen Blicken und geteilten Lächeln geschrieben war. Seine Bitte, ein einfaches und dennoch mächtiges Angebot, hing zwischen ihnen, eine Frage in der unausgesprochenen Sprache von Berührung und Sehnsucht. Mit einer Zustimmung nickte sie, und der Bogen ihres geteilten Verlangens fand Form im Verschlingen ihrer Finger. Seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte, ein Berührungspunkt, der einen subtilen Funken von Elektrizität entfachte. Sie begannen zu schaukeln, ihre Körper bewegten sich im Einklang mit der Musik, die durch den Raum hallte. Ihr Kopf fand seinen Platz auf seiner breiten Schulter, ihre Sinne auf die Symphonie seiner Nähe abgestimmt. In der Stille, die sie umgab, lauschte sie nicht dem Rhythmus eines Herzschlags, denn seiner war still, sondern der Kadenz seiner Präsenz.

Jedoch wurde ihr Tanz von einer unvorhergesehenen Unterbrechung unterbrochen. Aros Stimme, wie eine unerwartete Note in einer melodischen Komposition, drang in ihre geteilte Trance. "Darf ich übernehmen?" Die Frage hing in der Luft, eine Bitte, die auch ein Befehl war. Zögerlich löste sie sich aus Caius' Umarmung, die Wärme seiner Berührung wurde durch eine flüchtige Abwesenheit ersetzt. Mit anmutiger Haltung stimmte sie Aros stummer Forderung zu, ihre Gestalt wurde nun in die Umlaufbahn eines anderen gezogen.

Der Tanz setzte sich fort, aber die Landschaft hatte sich verändert. Ihr Partner hatte gewechselt, und mit ihm änderten sich die Dynamik der Schritte. Sie spürte nicht mehr die Wärme, die von Caius ausging, die Verbindung, die nur ihnen eigen war. Stattdessen durchschritt sie die Schritte mit Aro, ihre Bewegungen präzise, aber ohne die Resonanz, die ihren vorherigen Tanz erfüllt hatte.

Aros Neugierde lastete schwer wie eine unausgesprochene Bürde, seine Worte waren mit den zarten Fäden der Anfrage verwoben. "Warum wolltest du Isabella beschützen?" Die Frage war wie eine sondierende Nadel, eine spitze Spitze, die das Gewebe ihrer Absichten zu entwirren suchte. Mitten in den wachsamen Augen der Volturi wählte Kara ihre Worte vorsichtig, jeder Satz war ein zarter Strich auf einer Leinwand von Geheimnissen. "Es ist eine Geschichte voller Nuancen, Aro. Eine, die vielleicht nicht in Glück endet." Ihre Antwort war selbst ein Tanz, eine Folge von Worten, die die Wahrheit umspielten und die Tiefe ihrer Emotionen verschleierten.

Während der Tanz mit Aro anhielt, befreite sie sich geschickt aus seinem Griff, ihre Haltung ruhig, aber von Dringlichkeit erfüllt. Höflich entschuldigte sie sich und äußerte ihre Absicht: "Vergebt mir, aber ich werde Caius aufsuchen." Der Flur vor dem Thronsaal wurde ihr Zufluchtsort, ihre Atemzüge folgten schnell aufeinander, während sie sich an die kühle Steinwand lehnte. Der Druck des bevorstehenden Vollmonds lastete auf ihren Gedanken, eine Erinnerung an das doppelte Leben, das sie führte.

ANNABELLE || ᵗʷⁱˡⁱᵍʰᵗWo Geschichten leben. Entdecke jetzt