~ 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟔 : 𝐬𝐨 𝐯𝐢𝐞𝐥𝐞 𝐟𝐞𝐡𝐥𝐞𝐫 ~

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Vor ein paar Tagen hatte Bella telefonisch bei der Brünetten in Italien angefragt, ob sie Informationen über eine Neugeborenen-Armee hätte. Nun stand Kara in Forks vor der Tür der Cullens und wurde von einem großen, jungen Mann hereingebeten. "Ich würde gerne Bella sehen", sagte sie und er führte sie ins Wohnzimmer, wo Bella, Alice und der Rest der Cullen-Familie versammelt waren. Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme hinter sich: "Also, welchen Film?" Kara drehte sich um und konnte ihren Augen kaum trauen, als sie die Blonde erkannte. "Aria? Thea?" Sie stieß die Worte ungläubig hervor und Thea nickte ihr zu. Plötzlich hörte sie eine Kinderstimme, die sich an Theas Bein klammerte: "Mommy, wer ist das?" Kara lächelte und hockte sich hin, um das kleine Mädchen anzusehen. "Und wer bist du, Kleine?", fragte sie liebevoll. Die schüchterne Diana versteckte sich hinter Thea, aber Aria erklärte schnell, dass dies Theas Tochter sei. Kara umarmte ihre alte Freundin und fragte dann überrascht: "Oh, bist du jetzt Mutter?" Dabei sah sie Thea Swan an und konnte ihre Freude kaum verbergen.

"Ja, und du schläfst jetzt mit Vampiren", konterte Kara und zog eine Augenbraue herausfordernd hoch. Thea Swan konnte nicht anders als zu lachen und erwiderte: "Im Gegensatz zu dir bin ich 16 oder 17, während du schon 19 bist." Die beiden sahen sich an und es war klar, dass sie sich sehr gut kannten. "Was geht hier vor?", fragte Rosalie Cullen neugierig und blickte abwechselnd zwischen den beiden Mädchen hin und her. "Es sieht aus, als ob sie sich nicht besonders leiden können", fügte Emmett neben ihr hinzu, bevor die beiden Mädchen anfingen zu grinsen und sich in die Arme fielen. "Mann, ich habe dich so vermisst, Kaya", hauchte Thea und Kara erwiderte: "Ich sagte doch, jetzt ist mein Name Kara Moon!" "Übrigens", fuhr Thea fort, "Embry ist der Vater meines Kindes. Wir sind zusammen und Aria kann sich nicht daran erinnern, dass sie mal die Quileute-Wölfe gerettet hat." Sie hatte sich wieder von Kara gelöst und lächelte sie liebevoll an.

"Also hat eine Hexe auch in deinem Kopf herumgespielt?", fragte Kara Moon und Aria nickte bestätigend. "Okay, Kara, was hast du herausgefunden?", unterbrach Bella die Wiedersehensfreude der drei Freundinnen. Kara drehte sich zu ihr um und begann zu berichten: "Also, die Volturi wissen nichts von einer Neugeborenen-Armee. Und da ich schon hier bin, könnte ich vielleicht eine Weile bleiben?" schlug die Brünette vor, bevor Edward Cullen ein angewidertes "Ighh" von sich gab. "Ein Wort, Edward, und ich bringe dich um", drohte Kara und funkelte die Vampire durch zwei Schlitze an. "Wie könntest du einen von uns töten?", fragte Emmett herausfordernd, woraufhin Kara nur schief lächelte und antwortete: "Dafür wurde ich geboren." Dann wandte sie sich wieder der kleinen Diana zu und lächelte ihr liebevoll zu.

"Sag mal, Kleine, möchtest du vielleicht meine Tarotkarten sehen?", fragte Kara und erntete zunächst nur verwirrte Blicke. "Seit wann glaubst du denn an so etwas?", fragte Aria skeptisch. "Das tue ich nicht, aber auf einer dieser Karten ist eine Rose abgebildet. Diese Rose ist die Rose des Lebens und man kann sie damit finden", erklärte die Brünette und zuckte mit den Schultern. "Und wer ist nun die Rose des Lebens?", wollte Bella wissen, während Kara ihre Karten herauszog und ihnen die entsprechende Karte zeigte. "Das ist eine Frau mit roten Haaren, die eine Rose in der Hand hält", beschrieb die kleine Diana die Karte und Kara nickte nur lächelnd.

"Stimmt, genau. Aber das ist nicht irgendeine Frau, das ist Rosalie. Sie hat die Butterfly-Linie erschaffen, und auf dieser Karte ist ein Hybrid zu sehen, ein Wolf, der ihr Gegenstück ist: Niklaus, ihr Zwillingsbruder. Dann gibt es hier noch einen Nobelmann im Anzug, Elijah, eine Blondine mit gebrochenem Herzen, Rebekah, und einen kleinen Jungen mit geschlossenen Augen, Hendrik, der gestorben ist", erklärte Kara die Karten, die sie durchgegangen war. "Meine Tante Rose hat diese Karten gezeichnet und jede Karte zeigt eine Person aus ihrem Leben, die eine Bedeutung hat - ob gut oder schlecht, kann ich nicht sagen", fügte sie hinzu. "Und was haben die Karten mit dir zu tun?", fragte Aria verwirrt. "Nichts, aber ich beschütze sie vor neugierigen Augen, wie beispielsweise deiner Tochter Thea", erklärte Kara und nahm der kleinen Diana sanft die Karte aus der Hand. "Wir sollten jetzt los", sagte Carlisle und Kara sah fragend drein.

"Wohin geht es?", fragte Kara neugierig. "Zum Abschluss", antwortete die kleine Diana. "Etwa dein eigener Abschluss?", scherzte Kara, woraufhin die Kleine lachte. "Nein, der von Tante Aria, Tante Bella, Tante Alice, Onkel Jasper und..." "Ich verstehe", unterbrach Kara sie. "Das bedeutet also, dass alle außer deiner Mutter, mir und den 'Eltern' heute ihren Abschluss machen. Aber wir dürfen bestimmt trotzdem mitkommen, oder?" fragte sie und sah die Absolventen an. Diese nickten nur und die Gruppe machte sich auf den Weg zur Forks High School.

Die kleine "Familie" saß nun in der Aula der High School und Kara dachte: "Wow, ich war schon so lange nicht mehr hier!" Automatisch musste sie an ihre eigene Schulzeit denken, wie sie mit Thea und Aria die Flure unsicher gemacht hatte oder mit Rachel und Rebecca einen Flashmob veranstaltet hatte. Es war ein nostalgischer Moment für Kara, als sie sich umsah und die vertrauten Gesichter ihrer Freunde und Familie sah, die aufgeregt auf ihre Abschlussfeier warteten. Sie fühlte sich glücklich und dankbar, dass sie diese Momente mit ihnen teilen konnte.

Eine gewisse Jessica hielt eine Rede und sagte: "Als wir fünf Jahre alt waren, wurden wir gefragt, was wir später werden wollten. Unsere Antworten waren Astronaut, Präsident oder, in meinem Fall, Prinzessin. Mit zehn Jahren wurden wir erneut gefragt und sagten: Rockstar, Cowboy oder, in meinem Fall, Goldmedaillengewinnerin. Jetzt wird von uns eine ernsthafte Antwort erwartet. Aber wer zum Teufel weiß das schon? Anstatt schwere Entscheidungen zu treffen, sollten wir Fehler machen. Den falschen Zug nehmen, stecken bleiben, uns mehrfach verlieben. Wir sollten uns für einen Bachelor in Philosophie entscheiden, auch wenn damit keine Karriere möglich ist. Unsere Meinung mehrmals ändern, denn nichts ist für immer. Macht also so viele Fehler, wie ihr könnt. Wenn wir dann gefragt werden, was wir werden wollen, müssen wir nicht raten. Wir werden es wissen." Jessica erntete lautstarken Applaus, denn ihre Rede hatte bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Der Rektor trat vor das Rednerpult und begrüßte seine geschätzten Gäste mit einem warmen Lächeln. Seine Augen wanderten durch den Saal und blieben schließlich bei einer eleganten Brünetten und ihrer hinreißenden Tochter hängen. "Herzlich Willkommen", begann er, "ich sehe, wir haben heute nicht nur stolze Eltern in unserer Mitte. Sie zum Beispiel, woher kommen Sie und zu wem dürfen wir Sie zählen?" Mit einer einladenden Handbewegung richtete er seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau.

Sie lächelte zurück und stellte sich vor: "Mein Name ist Kara Moon. Ursprünglich komme ich aus Forks, lebe aber zurzeit in Italien." Die kleine Diana kuschelte sich währenddessen auf Karas Schoß und blickte neugierig in die Runde.

Der Rektor war beeindruckt und fragte weiter: "Und wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?" Kara schmunzelte charmant und antwortete selbstbewusst: "Ich bin 19 Jahre alt. Und Sie?" Ein Schmunzeln ging durch den Saal, bevor der Rektor seine zweite Frage stellte: "Und zu wem dürfen wir Sie zählen?" Kara zögerte kurz und antwortete dann mit einem Lächeln: "Ich gehöre zu Bella und den Cullens, einer Bekannten." Die Gäste nickten anerkennend und der Rektor wandte sich wieder dem Publikum zu, um die Veranstaltung fortzusetzen.

ANNABELLE || ᵗʷⁱˡⁱᵍʰᵗWo Geschichten leben. Entdecke jetzt