⁻ ~ 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟗 : 𝐳𝐰𝐚𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐧 𝐢𝐦𝐦𝐞𝐫 ~ ⁻

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Während sie durch den Flur zurück zu ihrem Zimmer liefen, entschuldigte sich Caius bei Kaya wegen der Springler-Lage, die er total vergessen hatte. Doch Kaya lachte nur und sie blieben vor ihrer Zimmertür stehen. Er fragte sie, ob sie schlafen gehen würde, aber sie erwiderte mit einer Gegenfrage und sah zu ihm auf. Caius erklärte ihr, dass Vampire nicht schlafen und dass er noch nie so wach gewesen war wie jetzt. Er strich ihr sanft über die Wange und küsste sie erneut, als plötzlich die Zimmertür geöffnet wurde. Kaya rief überrascht "Sam!" und war erleichtert, dass es nur ihr Mitbewohner war. Sie wollte gerade erklären, was passiert war, als Caius sie unterbrach.

"Es ist in Ordnung, Sam. Wir haben nur geredet", sagte er ruhig und Kaya spürte, wie er sie beschützte. Sam schien es zu glauben und nickte zufrieden. "Okay, dann gehe ich jetzt wieder schlafen. Gute Nacht euch beiden", sagte er und verschwand wieder in seinem Zimmer.

Als Caius und Kaya zurück in ihrem Zimmer ankamen, fanden sie Sam schon schlafend in seinem Bett vor. Kaya wollte sich leise ins Bett legen, aber Caius hatte andere Pläne und kletterte kurzerhand zu ihr ins Bett. Doch bevor sie etwas sagen konnte, wurde Sam wach und sah sie verwundert an. "Du hättest sagen können, dass schon ein Mann in deinem Bett liegt. Das wäre weniger peinlich", sagte er und Kaya war sprachlos. Doch Caius nahm es mit Humor und antwortete: "Albern, was? Wäre ziemlich eng geworden." Kaya versuchte sich zu verteidigen und erklärte, dass sie sich nur geküsst hätten, aber Caius spielte weiterhin den Schelm: "Wie schnell du unsere Liebe verleugnest", sagte er und verließ das Zimmer.

Kaya rief ihm noch hinterher, aber er war schon verschwunden. Sie wandte sich an Sam und entschuldigte sich für die Störung. "Sam, tut mir leid, dass wir dich geweckt haben", sagte sie leise.

Kaya und Caius standen sich gegenüber, nachdem sie sich gestritten hatten. Kaya bereute, was sie gesagt hatte, aber es fiel ihr schwer, es zuzugeben. Caius schien unbeeindruckt und ging ins Zimmer. Doch plötzlich war er wieder da und forderte sie auf, sich bei Sam zu entschuldigen und ihm zu sagen, dass er etwas ganz Besonderes für sie ist. Kaya war verärgert darüber, dass Caius so einfach darüber hinwegging und sich selbst unverletzlich zu fühlen schien.

"Hör auf, dich zu benehmen, als könnte dich nie etwas verletzten", keifte sie ihn an. Caius sah sie ruhig an und erwiderte: "Darüber hättest du nachdenken sollen, bevor du mich geküsst hast." Kaya war überrascht von seiner Antwort und fragte aufgebracht: "Ich dich?" Caius reagierte kühl und sagte: "Vergiss es, ich fand es auch nicht so prickelnd." Dann drehte er sich um und verschwand wieder.

Kaya blieb allein zurück und dachte über ihre Gefühle nach. Sie wusste, dass sie etwas Besonderes für Caius empfand, aber sie hatte nicht erwartet, dass er dasselbe empfinden würde. Sie beschloss, sich bei Sam zu entschuldigen und ihm zu sagen, dass er ihr sehr wichtig war. Sie wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber sie war bereit, es zu versuchen.

Kaya entschuldigte sich erneut bei Sam, aber er schien immer noch verärgert zu sein. "Ich hab dich gesucht", sagte er und zog seine Schuhe an. Kaya fragte ihn, wo er hingehen würde, aber er antwortete nur, dass er nach Hause gehen würde, da er hier offensichtlich nicht mehr erwünscht sei. Kaya versuchte, ihn aufzuhalten und zu erklären, dass es nicht geplant war, aber Sam schien nicht zu hören.

"Lass mich raten. Es ist einfach passiert. Bitte", sagte er ironisch und Kaya konnte spüren, wie sehr er verletzt war. "Ich weiß, du magst ihn nicht, aber...", fing sie an, aber Sam unterbrach sie. "Ich hasse diesen Kerl! Er ist ein verdammter Blutsauger", schrie er und Kaya zuckte zusammen. Sie hatte nicht erwartet, dass Sam so heftig reagieren würde. "Wieso?", fragte sie schließlich verwirrt.

"Ich dachte, du wärst zu gut für so etwas", antwortete Sam. "Was soll das wieder heißen?", fragte Kaya verärgert. "Ich war immer für dich da, nicht er", sagte Sam und Kaya starrte ihn an. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, und er fand keine weiteren Worte außer: "Ich liebe dich, und zwar schon immer!"

Kaya konnte nicht glauben, was sie hörte. Sam hatte ihr nie gesagt, dass er sie liebte, und sie hatte nie erwartet, dass er es tun würde. Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie seine Worte verarbeitete. "Sam, ich...", begann sie zu sagen, aber er unterbrach sie. "Ich weiß, es ist zu spät. Ich sollte gehen", sagte er und zog seine Jacke an. Kaya stand sprachlos da und sah ihn an, als er das Zimmer verlassen wollte. Sie wusste, dass sie etwas tun musste, um die Dinge zwischen ihnen zu klären.

Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen Kaya und Sam aus, als er schließlich seine Gefühle offenbarte: "Und jetzt ist klar, dass du diese Gefühle nicht erwidern wirst", sagte er. Kaya wollte etwas sagen, doch bevor sie es aussprechen konnte, unterbrach Sam sie und sagte: "Nein, lass es. Es ist alles gesagt." Er hielt ihr stattdessen ihren Zeichenblock hin, auf dem eine Zeichnung von Caius zu sehen war.

"Und, Kaya, er benutzt dich nur, um an die Rose des Lebens zu kommen oder dich im nächsten Moment auszusaugen", sagte Sam mit einem Hauch von Sorge in seiner Stimme. Dann verließ er das Zimmer und Kaya rannte ihm unmittelbar hinterher. "Sam...", rief sie ihm hinterher, aber er blieb nicht stehen.

Als sie wieder in ihr Zimmer zurückkehrte, fiel ihr Blick auf die Zeichnung von Caius. Die Teufelshörner und Vampirzähne, die sie auf der Zeichnung sah, machten ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass sie so blind gewesen war und nicht bemerkt hatte, dass Caius sie nur ausnutzte, um an die Rose des Lebens zu gelangen.

Kaya dachte noch lange über Sams Worte nach und erkannte, dass er Recht hatte. Sie musste sich von Caius fernhalten, bevor es zu spät war. Sie nahm ihren Zeichenblock und begann zu zeichnen, um ihre Gedanken zu ordnen und den Schmerz zu verarbeiten, den sie empfand. Sie wusste, dass Sam ihr helfen würde, stark zu bleiben und sie würde ihm immer dankbar sein, dass er ihr die Wahrheit gesagt hatte.

ANNABELLE || ᵗʷⁱˡⁱᵍʰᵗWo Geschichten leben. Entdecke jetzt