-18.Teil-

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Und da war ich nun; völlig verzweifelt auf der Mädchentoilette. Meine Hände auf dem Waschbecken stützend, starrte ich in den vor mir hängenden Spiegel.

Und was sah ich? Eine kleines, aufgelöstes Mädchen, die Gefühle für zwei Jungen gleichzeitig hatte und sich entscheiden müsste.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Lisa stürmte hinein. Sie war mir anscheinend direkt hinterher gelaufen, als ich aus der Cafeteria rannte.

Sofort nahm sie mich in den Arm. ,,Ist alles okay? Was ist denn passiert?", fragte sie.

Ich löste mich aus der Umarmung und schaute sie verzweifelt an.

,,Max. Er...er hat mir gerade gesagt, dass er mich liebt. Ich weiß jetzt einfach nicht was ich tun soll"

Ihre Augen weiteten sich. ,,Okay, aber du bist doch mit Louis zusammen, oder? Das hättest du Max ja auch so sagen können", meinte sie ehrlich.

Wenn sie wüsste.

,,Naja, also da gibt es etwas, das ich vielleicht noch nicht erwähnt habe." Fragend schaute sie mir in die Augen.

Ich holte noch einmal tief Luft und sagte: ,,Ich weiß, es hört sich jetzt absolut blöd an, aber ich hab da irgendwie Gefühle für Louis und Max. Deswegen bin ich auch so überfordert gewesen."

Wenige Sekunden sagte sie nichts, doch man erkannte an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie nachdachte.

Dann seufzte sie und meinte anschließend: ,,Du hast jetzt wahrscheinlich mit einer besseren Antwort gerechnet, die dir vielleicht mehr helfen würde, aber da kann ich nicht viel sagen, außer: Hör auf dein Herz. Bei wem fühlst du dich wohler? Wer ist immer für dich da oder wer von beiden hat die besseren Werte und Charakter? Diese Dinge solltest du bei deiner Entscheidung vielleicht beachten. Es wird nicht leicht. Du musst dich auch nicht entscheiden; das ist alles dir überlassen."

Wow. Tränen stiegen mir in die Augen. Stürmisch zog ich sie erneut in eine Umarmung.

,,Danke! Danke, dass du jetzt gerade für mich da bist und mir hilfst", sagte ich aufrichtig.

Sie nickte nur anerkennend und lächelte.

,,Also denk nochmal über alles genau nach und wenn du Hilfe brauchst bei was auch immer, dann weißt du ja, wo mein Zimmer ist. Ich muss jetzt leider zu Geschichte", sagte sie schnell, als sie einen Blick auf die Uhr warf.

,,Jap, mach ich und Danke. Und viel Spaß bei Geschichte."

...

Als ich in meinem Zimmer ankam, hatte ich für einen Moment vergessen, was heute Mittag passiert ist. Ich war sehr in meinen Gedanken vertieft, weshalb ich auch nicht dran dachte, dass ich mir mit Max ein Zimmer teilte.

Verwirrt musterte Max mich von seinem Schreibtisch aus. Er war verwirrt, da ich einfach in der Türe stehen geblieben bin.

Ich fasste mich und ging ohne ein Wort zu meinem Schreibtisch, welcher genau neben dem von Max stand.

Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu schauen- und erst recht nicht, mit ihm zu reden.

Ich war noch nicht bereit. Ich war mir noch nicht im Klaren.

Meine Stiefbrüder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt