-28.Teil-

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Louis' Sicht

,,Harry, ich gehe mal schnell mein Handtuch aus dem Fitnessraum holen. Hab das vorhin da liegen gelassen", sagte ich meinem Zimmergenossen.

Dieser nickte nur, um mit zu signalisieren, dass er es wahrgenommen hatte.

Im besagten Raum angekommen, schnappte ich mir das Handtuch, welches auf der Bank im Eingangsbereich lag, und wollte mich gerade wieder auf den Weg zu meinem Zimmer machen.

Jedoch erblickte ich beim Umdrehen zwei Beine, die um der Ecke auf dem Boden ruhte.

Skeptisch ging ich dem auf den Grund und lugte um die Ecke.

Was ich dort sah, jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Anika lag dort reglos auf dem Boden.

Sofort ging ich zu ihr und kniete mich neben sie.

,,Hey Anika! Anika, kannst du mich hören? Ich bin es, Louis", sagte ich, während ich an ihren Schultern rüttelte, jedoch antwortete sie nicht.

Ich prüfte ihre Atmung, indem ich mein Ohr an ihre Nase und ihren Mund hielt, mit dem Blick in Richtung ihres Brustkorbes, um zu sehen, ob sie atmet.

Glücklicherweise tat sie das, da sich ihr Brustkorb gleichmäßig hob und wieder senkte.

Ich zögerte nicht lange und wählte den Notruf.

Ich schaltete auf laut, damit ich Anika gleichzeitig in die stabile Seitenlage legen konnte.

Die freundliche Dame am Telefon sagte mir, ich solle weiterhin Ruhe bewahren und dringend eine weitere Person dazu holen und vor allem einem Erwachsenen Bescheid geben.

Nachdem sie mir gesagt hatte, dass der Rettungswagen in circa 10 Minuten kommen solle und wir dann aufgelegt hatten, wählte ich sofort die Nummer von Harry.

Als er ranging, ließ ich ihm nicht mal die Zeit, um zu fragen, was los sei.

,,Harry, sag sofort Jayden Bescheid, dass er in den Fitnessraum kommen soll. Es geht um Anika und ist wirklich ein Notfall. Außerdem soll er einen Erwachsenen mitbringen; am besten die Internatsleiterin. Keine Zeit für Erklärungen; tu es einfach Harry!", befahl ich.

Ich kannte Harry einfach zu gut, um zu wissen, dass er jetzt wahrscheinlich noch ewig nachgefragt hätte, wenn ich nicht einfach aufgelegt hätte.

Nach weniger als 3 Minuten kamen auf schon Jayden und die Internatsleiterin hereingestürzt.

,,Heilige Scheiße, was ist passiert?", fragte Jayden geschockt.

,,Ich wollte mein Handtuch holen, weil ich das vorhin hier vergessen habe und hab sie dann bewusstlos hier aufgefunden"

Jayden war mehr als besorgt und aufgebracht. Man sah ihm richtig an, dass jetzt der große Bruder aus ihm herauskam.

,,Okay Max, ich nehme an, du hast erste Hilfe geleistet? Sehr gut gemacht. Hast du schon den Notruf abgesetzt?", fragte die ältere Frau vor mir.

,,Ja, vor ungefähr fünf Minuten. Sie müssten bald kommen"

,,Okay, du hast alles richtig gemacht. Ich werde rausgehen und auf die Hilfe warten. Ihr zwei bleibt hier und passt auf sie auf", sagte sie.

Sie verschwand und augenblicklich kniete sich Jayden vor seine Schwester.

,,Scheiße man, was ist nur mit dir passiert?", flüsterte er leise vor sich hin.

Er machte sich echt Sorgen. Genau wie ich. Schließlich fliegen meine Gefühle für sie nicht einfach davon.

Er musterte sie von oben bis unten, doch sein Blick blieb an ihrem T-Shirt am Bauch hängen.

Meine Stiefbrüder und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt