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Ich hasste mein Leben. Mein Körper schmerzte überall, die ganze Zeit. Ich war in einem Zimmer, in welchem es die meiste Zeit dunkel war. Es war nur hell, wenn der Mann mich anfing zu schlagen, bis ich in der Helligkeit etwas erkennen konnte, wurde mir schwarz vor Augen. Ich hatte Angst vor dem Mann, da ich Schmerzen verspürte, sobald er kam. Wenn er auf mich einschlug, machte er seltsame Zischlaute, die ich auch manchmal von draußen hörte, wenn der Mann zischende Laute machte, hörte ich oft auch zischende Laute von jemand anderem. Ich stand in der Mitte des Raumes und wartete. Darauf, dass der Mann kam, und mir wehtat. Ich hatte keine andere Möglichkeit. Wenn der Mann gegangen war, und ich wieder erwachte, stand vor mir immer eine kleinere, runde weiße Platte, auf der etwas zu Essen war. Der Mann hatte mir gezeigt, dass man es in den Mund tun und dann mit dem Kiefer zermalmen musste. In regelmäßigen Abständen drückte es in meinem Bauch, dann ging ich zu einer Art Stuhl, der aus dem gleichen Material wie die kleine Platte war. In ihm war Wasser, in das ich pinkelte und kotete. Danach stellte ich mich wieder an meinen Platz und wartete. Ich stand da und mein Leben bestand aus Schmerzen und Warten in der Dunkelheit. Ich hätte mich umgebracht, wenn ich gewusst hätte, dass es den Tod gibt. Doch das erfuhr ich erst, als ich nicht mehr aufwachte.

Einseitige LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt