11. Kapitel

623 34 6
                                    

11. Kapitel

Niall's POV:

Ich werde von der kitzelnden Sonne auf meiner Nase geweckt. Verwirrt blinzle ich mit den Augen. Ich blicke mich im Raum um. Das ist definitiv nicht mein Zimmer. Aber ich bin doch Gestern aus der Klinik nach Hause gekommen....Oder etwa nicht? Und pötzlich schiesst es mit in den Kopf. Ich bin vorgestern nach Hause gekommen und ich nicht gestern. Weil da ja dieser beschissene Streit mit Harry war...Und da war etwas mit meinem Dad....Er....er hat Harry schlagen wollen! Er....er... oh Gott.... Ich zittere. Verängstigt klammere ich mich an dem Etwas unter mir fest. "Niall?" Verwirrt blicke ich hektisch um mich. "Niall, hey, ich bin's bloss. Harry! Schau." Er nimmt meinen Kopf in beide Hände und dreht ihn zu sich. Ich starre in seine Augen. "Komm her. Es ist alles gut. Shhh..." Er drückt meinen Kopf an seine Brust und hält mich ganz nah bei sich. Langsam beruhigt sich mein Atem. Ich kralle mich aber trotz allem immer noch mit voller Kraft an Harry fest! Beruhigend streichelt er immer wieder über den Rücken und flüstert beruhigende Worte in mein Ohr. Manchmal verteilt er auch kleine Küsse auf meinem Kopf... Ich schliesse meine starr geöffneten Augen und versuche mich zu beruhigen. Was ist denn eigentlich los mit mir!

Harry's POV:

Vorsichtig hebe ich das kleine Bündel in meinem Arm hoch. Obwohl er seine Augen geschlossen hat, weiss ich, dass er keineswegs schläft. Sein Atem geht immer noch leicht hektisch und er krallt sich an mein Shirt, so dass seine Knöchel weiss hervor treten. Ich versuche ihn, so gut es eben geht zu beruhigen. In einer Hand trage ich die Tasse in der noch immer sein Tee von gestern ist. Ich trage Niall und den Tee in die Küche und mache den Tee wieder heiss. All das mit Niall im Arm. Dann setze ich mich mit dem heissen Tee wieder auf's Sofa. Ich streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Nialler? Ich hab hier deinen Lieblingstee. Magst du einen Schluck?" Er schlägt seine Augen auf und starrt mich mit diesem komischen Blick an. Er wirkt verängstigt und trostlos. Als wäre er ganz alleine auf dieser Welt. Ich weiss nicht, wie ich ihn aus diesem Zustand wieder heraus bekomme. Er hat wahrscheinlich einen Riesenschock von dem was alles passiert ist! Schliesslich wurde er erst vorgestern aus der psychiatrischen Klinik entlassen. Also tue ich das einzige was mir halbwegs richtig erscheint. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht in meine Hände. Immer näher wandere ich mit meinem Gesicht zu seinem. Kurz vor seinen Lippen, stoppe ich. "Nialler Baby? Ich liebe dich! Ich lass dich nicht allein. Nie, nie, nie-mals!" Dann küsse ich ihn. Versucht, alle meine Gefühle in den Kuss zu stecken. Ich warte, verharre in dieser Stellung. Endlich erwidert er. Sachte und zögerlich, aber er tut es. Ich lächle in den Kuss hinein und löse mich anschliessend von ihm. "Danke!" Flüstere ich. Mit grossen Augen blickt er zu mir. Dann schlingt er seine Arme um meinen Nacken und wirft mich mit seinem Gewicht nach hinten auf die Couch. Er bleibt auf mir liegen und drückt mich ganz fest. Ich kann nicht anders als zu lächeln. Auch ich schlinge meine Arme um seinen Körper. "Weisst du was ich denke Niall?" "Nein....was?" Nuschelt er in meine Halsbeuge. "Es wird jetzt alles besser! Viel besser!" Er antwortet nicht. Aber ich weiss, dass er mir dankbar dafür ist, dass ich derjenige bin, der Hoffnung hat. Weil er im Moment wahrscheinlich nicht so viel Kraft aufbringen kann.... "Niall? Ich möchte, dass du jetzt endlich mal deinen Tee trinkst. Gestern sind wir eingeschlafen, weisst du." "Okay." Ich setze mich auf und Niall sitzt jetzt ein Bein links, das andere rechts von mir auf meinen Beinen. Ich halte ihm die Tasse vor den Mund. Er nimmt sie in die Hand und beginnt langsam daran zu schlürfen. "Hmm. Lecker! Wie hast du den gemacht?" "Na ja so, wie du ihn immer gerne magst...." "Das glaub ich dir nicht! Der schmeckt besser als normalerweise." Ich lache. "Hahaha. Das ist jetzt eben mein eigenes kleines Rezept. Das verrate ich dir nicht." "Ach bittöö!" Mit seinen riesigen, blauen Augen klimpert er mich an. Seine Unterlippe hat er leicht nach vorne geschoben. "Stopp. Hör auf mit diesem Blick Niall." Doch er hört natürlich nicht auf mich. Also schlage ich die Hände vors Gesicht. "Hey! Das zählt nicht! Hazzaaaa. Mach die Hände weg." Weil er seine Tasse auf den Tisch gestellt hat versucht er nun mit beiden Händen mein Hände vom Gesicht zu nehmen. "Harry! Ich mein's ernst. Nimm jetzt endlich deine Hände weg." "Oder was?" "Oder ich....ich..." Ich muss schmunzeln als ich höre, wie ihm nichts einfällt, was er sagen könnte. "Siehst du? Du hast gaaar nichts gegen mich in der Hand." "Oh doch. Das hab ich sehr wohl. Ich kippe dir nämlich sofort die Tasse Tee über den Kopf wenn du jetzt nicht die Hände vom Gesicht nimmst!" "Das würdest du nicht tun!" Im selben Moment spüre ich die warme Flüssigkeit in meinen Haaren, wie sie mir den Nacken hinunter läuft. Mit einem leichten Aufschrei nehme ich die Hände vom Gesicht. "Niall!!!" Schallendes Lachen ertönt. Und weil ich so glücklich darüber bin, ihn nach sooo langer Zeit endlich wieder Lachen zu hören, lache ich einfach mit. Dann stehe ich auf und hänge ihn kopfüber auf meine Schulter. "Ahhhh. Harry!!! Lass. Mich. Runter! Jeeeeeetzt!" "Nö. Du musst jetzt mit mir duschen kommen." Mit seinen kleinen Fäusten hämmert er gegen meinen Rücken. Doch ich lasse mich nicht klein kriegen. Im Bad stelle ich ihn auf die Füsse. "So. Und jetzt zieh dich aus und steig in die Dusche." "Vergiss es! Wenn DU unbedingt mit mir duschen willst musst du das schon selbst machen!" Ich rolle spielerisch mit den Augen und ziehe ihm als erstes die Hose aus. "Immer muss man alles selbst machen!" Dafür ernte ich einen Klapps auf den Hintern.

Stay Strong (Narry Storan) *BOOK 2*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt