20. Kapitel

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                                                                                20. Kapitel

Harry's POV:

Ich streiche meinem Nialler immer wieder durch die Haare und über den Rücken. Sein Atem wird langsamer und ich bemerke, wie er in eine andere Welt driftet. Aber das ist gut so. Denn ich denke, dass es ihm da im Moment am besten geht... Wie konnte das passieren?! Es ist schon soo lange her, dass er einen Anfall hatte. Und ausgerechnet wenn ich nicht bei ihm bin passiert es. Ich hebe meinen Kopf und blicke zu Liam, der weinend in den Armen seiner Mutter liegt. Ich kann es verstehen. Er weiss ja auch nicht was los war und wie er sich hätte verhalten sollen. Und eigentlich tut es mir leid, dass ich ihn angeschrien habe. Ich war einfach bloss geschockt! "Liam?" Ruckartig dreht er sich zu mir um. "Es tut mir leid wegen vorhin. Ich wollte dich nicht anschreien." Er nickt mit dem Kopf. "Liam? Könntest du mir sagen, was genau passiert ist?" Er zuckt mit den Schultern und setzt sich dann neben mich auf's Sofa. "Ich...ich weiss nicht genau..." "Erzähl einfach, was ihr so gemacht habt, und wann es angefangen hat komisch zu werden..." "O...o okay. Also wir sind nach Hause gekommen und haben Fifa gezockt und geredet. Er war immer besser als ich... Na ja bis da war alles normal. Und dann ist meine Mum nach Hause gekommen und hat uns begrüsst. Und da....da...dann hat er p p plötzlich n n nicht m m mehr reagiert..." "Warte. Wie genau hat deine Mum euch begrüsst?" Ich weiss ja nicht, ob ich bei meinem Verdacht richtig liege. Aber ich will es wissen! Verwirrt blickt Liam zu mir. "Häh? Ich meine warum willst du das wissen?" "Sag es einfach. Ich erklärs dir dann schon." "Na ja...Sie..Kam und hat mich umarmt. Ich hab ihr Niall vorgestellt und sie hat ihn auch umarmt und willkommen geheissen. Ganz normal eben...Nichts besonderes!" Ich nicke mit dem Kopf. Also doch...Es ist ja logisch, dass Niall es nicht gerade gut aufnimmt, wenn seine eigene Mutter nicht mal mit ihm redet und dann eine Fremde kommt und ihn gleich umarmt. Und ausserdem berührt ihn normalerweise sowieso niemand ausser ich. Ich hab mich sogar schon gewundert, warum er überhaupt mit Liam etwas unternehmen will...."Harry?!" Ich schüttle mit dem Kopf und blicke wieder zu Liam. "Sorry, was hast du gesagt?" "Du hast gesagt du erklärst es mir!" Ich seufze und blicke auf Niall. Ich küsse ihn noch einmal kurz auf den Kopf und entscheide dann, dass Liam die absolut richtige Person ist für ihn. Liam ist verständnissvoll und ernsthaft interessiert an Niall. Sie könnten wirklich beste Freunde werden. Und das ist alles, was ich für Niall will. Dass er Freunde findet die ihm auf etwas Liebe geben... Also beginne ich zu erzählen. "Liam, das was ich dir jetzt sage ist hart. Und ich hoffe für dich, dass du Niall deswegen nicht abschiebst oder hasst oder wie auch immer. Es ist sehr persönlich. Und ich bin die einzige Person, ausserhalb seiner Familie, die davon weiss. Na ja, gewissermassen war ich ja ein Teil der ganzen Sache. Aber weil ich dir vertraue und finde, dass Niall endlich mal einen anständigen besten Freund braucht, erzähle ich dir das. Bitte hör mir einfach zu. Und wenn du dann nichts mehr mit ihm zu tun haben willst sagst du es mir und nicht ihm. Ich kann auch alleine auf ihn aufpassen!" Ein wenig verwirrt und geschockt sieht Liam mich an. Er nickt mit dem Kopf, als Zeichen, dass ich doch starten sollte. Auch seine Mutter sitzt hinten in einer Ecke und hört uns zu. Aber das ist mir egal. Vielleicht ist es sogar gut, wenn sie davon erfährt...

Ich erzähle Liam die ganze Geschichte. Von A-Z. Ohne auch nur ein Detail aus zu lassen. Ich beende meine Erzählung und es ist still. Verflucht still. Bis ich Liam's Mutter hinten auf schluchzen höre. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich, so gut es mit Niall auf meinem Arm eben geht. "Harry? Du bist ein tapferer, junger Mann. Und ich bewundere es, wie du das alles ausgehalten hast. Ich werde euch unterstützen. Das verspreche ich dir! Ihr seid nicht mehr alleine auf der Welt!!!" Ich bin so gerührt von Karen's kleinen Rede, dass mir Tränen in die Augen treten. "D d Danke!" "Ist doch selbstverständlich." Mein Blick wandert nun erwartungsvoll zu Liam. Auch er hat Tränen in den Augen. "Wenn ich gewusst hätte, dass es einen Menschen wie Niall auf dieser Welt gibt, dem es so schlecht geht, wäre ich schon früher nach London gezogen!" "Hahaha!" Ich lache leicht. Einfach nur froh darüber, dass er Niall akzeptiert. Plötzlich regt sich das kleine Bündel in meinen Armen. "Hazza?" Hinter mir höre ich Karen quiken. "Omg wie süss! Er nennt dich wirklich Hazza!" Ich lächle leicht und streiche ihm eine Strähne aus den Augen. "Ich bin hier, Kleiner." Ich küsse seine ziemlich warme Stirn und streichle mit einer Hand über seine leicht geröteten Wangen. Dann senke ich meinen Kopf zu seinem Ohr hin und flüstere: "Ich liebe dich, mein Schatz!" Er schlägt seine Augen auf und starrt mich an. "Ich dich auch!" flüstert er zurück. Dann richtet er sich leicht auf und kuschelt sich in meine Arme. Ich schlinge sie um ihn. "Wollen wir nach Hause?" "Harry. Bleibt doch noch zum Essen. Das würde uns sehr freuen!" Mein Blick schweift zu Niall. "Was meinst du? Willst du bleiben?" Ich sehe, wie wieder ein kleines bisschen Angst in seine Augen tritt. Leicht zuckt er mit den Schultern. Ich weiss, was er mir damit sagen will. "Karen? Ich denke, das wäre jetzt ein bisschen viel für ihn. Wir kommen aber gerne ein anderes Mal! In Ordnung?" "Klar. Gute Nacht euch Beiden. " "Euch ebenfalls." Ich hebe Niall auf meine Arme und gehe mit ihm aus dem Haus. Die kühle Luft schlägt mir ins Gesicht und ich schlinge meine Arme sofort stärker um Niall, um ihm warm zu geben. Dann schlage ich den Weg nach Hause ein.

Stay Strong (Narry Storan) *BOOK 2*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt