23 Stunden und 59 Minuten später
Allwissender Erzähler
"Es gehört dir meine Schönheit."
Ein heller, lauter und kürzer werdender Herzton, der entstand als die Blutsäulen vibrierten. Während der normale Puls bei 60 bis 80 Schlägen lag, beschleunigte sich dieser Puls auf mehr als 100 Schläge pro Minute. Eine Tachykardie.
"Schau wie es glänzt, ein Glanz der deinen Augen ähnelt. Schau wie rein und untadelig die Hülle ausschaut, desgleichen deine Haut und dein Herz."
06:00 Uhr
Dionas Hand fiel automatisch auf ihre Brust als der Luftstrom bremste und die Atemwege enger wurden.
Jimin nahm Geräusche neben sich auf bevor sich seine Pupillen zeigten. "Diona!" Sie waren die Einzigen, die seinen überlauten Schrei hören konnten als sie sein Handgelenk umklammerte und versuchte zu atmen. Selbst wenn sie wusste, dass sie es ohne ihre Medikamente nicht überleben würde.
Mit hundert prozentiger Kraft und Geduld, legte er seine Hand auf ihr hämmerndes Herz. Nach dem Schließen seiner Augen, kribbelte zu erst sein Arm, dann seine innere Handfläche und schließlich seine Fingerspitzen. Es begann ein Erdbeben, das ihre Herzklopfen übernahm. In jeder vergangenen Sekunde verlangsamte sich das Tempo der Schläge worauf sich ihr Körper und ihre Muskeln vollkommen lockerten.
"Schhhh.." ,flüsterte er, "es ist vorbei."
Sie starrte die mit dem Gedicht verzierte Decke an. So langsam lockerte sich ihr Griff als sie ihren normalen Herzschlägen zuhörte, die wie laute Bässe wieder gegeben wurden. Ein Phänomen, das in der Realität niemals vorkommen könnte.
Doch genau das passierte gerade.
Jimin konnte unter seiner Berührung ihren gesundheitlichen Zustand spüren und öffnete seine Augen. Bevor er seine Hand weg nahm, tat sie es schon als sie etwas in ihrer anderen Hand liegen sah. Sie schubste ihn und stellte sich auf die Beine.
Jimin blickte auf das winzige weiße Muschelhorn, welches sie auf den Boden schmiss.
"W- wa-" ,sie ging zwei Schritte zurück, "Was b-bist du?"
Er stand langsam auf. Doch sie lies es nicht zu, dass er das Bett umrandete.
"Komm nicht näher!" ,schrie sie mit Traurigkeit in ihrer Stimme. Ihr Finger war auf ihn gerichtet während sie am ganzen Leib zitterte. "Das war ein Traum! Ich weiß, ja ich weiß! Du hast etwas in mein Getränk getan!"
Nicht nur ihr Herz schlug gerade mit rasender Geschwindigkeit gegen das Brustkorb, sondern auch seins. Weder schüttelte er den Kopf, noch nickte er auf ihre Aussagen. Wie eine Statue aus der Antike stand er vor ihr.
"Ihr seid alle krank. Ihr- Ihr gebt euren Fans gefährliches Zeug und lässt sie halluzinieren! Ihr setzt sie unter Drogen, hab ich nicht Recht?! Ihr habt aufgehört, weil ihr alle den Verstand verloren habt!"
Er ballte seine Hände zu Fäusten. Doch er blieb still wie ein Grab. Denn er wusste von ihrem Zustand. Erschöpfung und Wut vermischte sich zu einem Gefühl, das sie nicht mehr kontrollieren konnte.
"Ich möchte dich nie wieder sehen, Park Jimin."
Nach diesem hasserfüllten Satz, senkte er den Kopf und schaute auf den Boden. Er trat zur Seite, damit sie an ihm vorbei laufen konnte und er zum letzten Mal ihren Geruch in sich ziehen und für immer in seinen Sinnen abspeichern konnte. Er zuckte bei dem Zuschlagen der Tür auf wonach er seine Schultern sank und nun allein war. Nur noch er und seine Sehnsucht nach Army, die sich im Zimmer befand.
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