Kapitel 10

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Der Abend war sehr angenehm. Vor allem nach meinen Aktionen. Ich hätte eher gedacht, dass sie nicht's mehr von mir hören wollen würde, doch anscheinend war es doch nicht so. Ob ich auf Deniz stand, wusste ich selbst nicht mehr. Sie zog mich einfach mit ihrer Art an.

Deniz' Sicht

Wir saßen im Wohnzimmer und sahen uns einen weiteren Film an, der auf türkisch war. Es war eher ein Comedy Film. »Ich gib's zu, du weißt wirklich, wie man 'nen Kopf baut!«, grinste Enes mich beeindruckt an. Ich bedankte mich mit einem triumphierenden grinsen und einem Nicken.

Nachdem die Kohle fertig war und der Film zu Ende, entschieden wir uns schlafen zu gehen. Wir hatten noch ein Gästezimmer im Haus, wo sich Enes entschied zu schlafen. Ich hatte nichts dagegen und gab ihm ein paar Sachen, die eigentlich Soufiane gehörten. Enes sah mich verwundert an »Warum hat dein Freund seinen Sachen bei dir?«. Ich sah ihn an und musste schmunzeln »Weil er letztens auch hier gepennt hat mit Emma.«. Enes nickte zu frieden und ich wünschte ihm eine gute Nacht. Ich ging in mein Zimmer und zog mich um. Ich schminkte mich noch schnell ab und legte mich ins Bett. Schlafen konnte ich nicht wirklich. Nach ca. einer halben Stunde später hörte ich plötzlich ein Getrampel und schreckte auf. Ich schlich mich aus meinem Bett und öffnete sanft die Tür. Es war nichts zu sehen und nichts zu hören. Langsam schlich ich zu Enes rüber und öffnete ganz leicht seine Tür. Er schlief auch nicht. »Was los?«, fragte er mich und legte sein Handy weg. Die Nachttischlampe war an. »Hast du das auch gehört?«, fragte ich überfordert mit der Situation. Enes sprang auf »Neyi?«.
(Was?)

Er lief schon aus dem Zimmer an mir vorbei und schob mich leicht ins Zimmer rein, sodass ich hinter ihm war »Da war so ein Getrampel.«. Enes sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Als wär was runtergeflogen.«, fuhr ich fort und Enes atmete plötzlich erleichtert aus »Das war mein Handy!«. Er lachte los, doch ich stand einfach nur dort. Irgendwie füllten sich meine Augen mit Tränen »Oh mann ey, ich hab voll Angst bekommen!«. Enes hörte auf zu lachen und setzte sich auf's Bett »Sorry, hab nicht gedacht, dass es so laut war.«. Ich wunk einfach ab und stand einfach nur an der Türschwelle. »Ja gut, dann geh mal wieder. Ehm, schlaf gut.«, lächelte ich verunsichert und fasste mein Arm. Ich drehte mich um und wollte die Tür hinter mir zu machen, bis Enes mich aufhielt »Deniz!«. Ich riss die Tür fast wieder auf und sah ihn fragend an »ja?«. Enes lächelte »Wenn du nicht schlafen kannst, oder Angst hast, dann kannst du ja auch hier schlafen. Also, nur wenn du willst.«. Ich dachte kurz nach, ging aus dem Zimmer, holte mir mein Kissen und kam wieder zurück. Lachend rutschte Enes auf die andere Seite und ich machte die Tür zu. Ich wusste, dass das eigentlich gefährlich sein könnte, doch Schlaf bräuchte ich wirklich dringend. Wir legten uns hin und ich machte das Licht aus.

»Enes..«
»Hm?«
»Ich hasse dich!«

Sofort drehte er seinen Kopf zu mir »Was? Wieso?!«. Ich lachte los und drehte mich komplett zu ihm »Chill, hab nur spaß gemacht! Ich mag dich. Wirklich.«.

Was tat ich da?

»Wie meinst du das?«, fragt er und drehte sich auf die Seite, sodass sein Körper auch zu mir gedreht war. Ich zuckte mit den Schultern »Keine Ahnung, du bist der erste Typ, dem ich gesagt hab, dass er bei mir bleiben soll. Also du bist halt echt voll nett und so garnicht, wie ich es mir davor gedacht hatte.«. Ich konnte es spüren, wie er lächelte. »Ich mag dich auch!«, hörte ich und musste auch lächeln. Ich rutschte leicht näher an ihn ran. Plötzlich bekamen wir beide eine Nachricht und drehten uns voneinander weg. Ich hatte nur eine Nachricht von Nike bekommen und drehte mich wieder um. Enes tat es mir synchron gleich, doch was wir beide wahrscheinlich nicht ganz gedacht hätten war, dass wir uns plötzlich so nah waren. Unsere Nasenspitzen waren kurz davor sich zu berühren. Durch das Fenster hinter Enes kam etwas Licht rein, sodass ich sehen konnte, wie Enes mir in die Augen sah. Ich kam ihm mit meinem Kopf näher und biss auf meine Unterlippe. »Ich glaub wir sollten jetzt schlafen.«, flüsterte Enes fast mit rauer Stimme. Ich nickte und ging wieder etwas auf Distanz. »Gute Nacht.«, flüsterte ich und schloss die Augen. »Nacht.«, hörte ich Enes. Nach ein paar Sekunden öffnete ich wieder meine Augen und bemerkte, dass Enes mich immer noch ansah.

Du kennst mich nicht! - Mero 428 FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt