Two

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F L O R E N C E

22 Tage bis Weihnachten

Wieder stand ich vor der Kreuzung, die mich sicher über die dichtbefahrene Straße bringen sollte. Es gab nur ein Problem, das Ticken blieb immer noch aus. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte es nicht hören.

"Na, brauchst du wieder Hilfe?", fragte mich der Junge von gestern, den ich an seiner angenehmen Stimme sofort wieder erkannte. "Kannst du mir vielleicht wieder sagen, wann das Licht grün ist?"

"Nunja, theoretisch könnte ich dir sagen, dass das Licht vor einer Minute grün war und voraussichtlich in den nächsten zwei Minuten wieder auf grün umschalten wird. Allerdings wäre das viel zu einfach und unfair mir gegenüber, da ich keine Antworten von dir bekomme."

Eigentlich fand ich seine Worte schon ziemlich unverschämt, aber irgendwie reizten mich seine Worte auch.

"Na schön, was willst du wissen?", forderte ich ihn heraus.

"Wie hast du dein Augenlicht verloren?"

"Nächste Frage."

Ich konnte ein leises Kichern hören und auch ich grinste ebenfalls in mich hinein. Meine rasche, abweisende Antwort brauchte ihn anscheinend zum Lachen.

"Kommst du mit deinem Schicksal zurecht?", fragte er mich dann plötzlich.

"Solange das Gerät an der Ampel funktioniert, klar.

"Das Licht ist grün", sagte er etwas perplex.

Sofort bewegte ich mich über die Straße und folgte meinem inneren Navigationsgerät bis zur Tür meiner Arbeitsstelle.

Luke verfolgte mich dieses Mal nicht, was mich etwas verwunderte, da er gestern sehr hartnäckig war, wenigstens meinen Namen herauszufinden.

Ich öffnete die Tür und eine wohlige Wärme empfing mich. "Na was hast du denn für ein Grinsen im Gesicht", fragte mich meine Freundin Sky.

"Es ist nichts", sagte ich schnell, etwas zu schnell, denn sie schöpfte sofort verdacht.

"Wie heißt er?"

"Warum denkst du, dass es um einen Jungen geht?", fragte ich sie verwirrt.

"Weil du seit deinen Unfall nicht mehr so gestrahlt hast."

Ich kannte Sky schon seit langer Zeit, um genau zu sein fast sieben Jahre. Sie war schon in der Volksschule meine beste Freundin gewesen und war die einzige meiner Freunde, die mich auch nach meinem Unfall nicht im Stich gelassen haben, für das ich ihr ewig dankbar sein werde.

"Er heißt Luke, aber das ist nichts Besonderes."

"Ach und deswegen wirst du jetzt auch rot."

Einer meiner schlechtesten Eigenschaften, ich werde verdammt schnell rot. 

"Das Gerät das blinden Menschen anzeigt, wann es sicher ist die Straße zu überqueren ist kaputt und er hat mir zweimal geholfen. Er hat mir gesagt, wann das Licht grün ist und das war auch schon."

"Also magst du ihn", lachte sie.

"Ich kenn ihn nicht mal okay", seufzte ich.

"Aber das würdeste du gerne."

Ich sagte einfach nichts mehr, da sie sowieso schon fest von ihrer Meinung überzeugt war und es sowieso nichts bringen würde mit Sky eine Diskussion anzufangen.

"Aha, wusst ichs doch", sagte sie mit einer triumphierenden Tonlage.

"Du bist unmöglich", lachte ich.

Bald darauf kamen auch schon die ersten Kunden, die ich zuerst willkommen hieß und danach durch den stockfinsteren Raum führte um ihnen einen Einblick in meine Welt zu geben.

Der Tag verging relativ schnell und schon kam auch meine über fürsorgliche Mutter zur Tür herein, wie jeden Abend. Sie mochte es nicht, wenn ich abend alleine durch die Straßen ging, da ich ja den Mörder, der natürlich ausgerechnet in unserem kleinen Dorf gerade auf mich warten wird, nicht sehen könnte.

Ich verabschiedete mich schnell von Sky, zog mir meinen Mantel und Schuhe an und folgte meiner Mutter danach nach draußen. Etwas eiskaltes berührte mich an der Nasenspitze. "Schneit es?", fragte ich glücklich. Meine Mutter bejahte meine Frage und ich genoss die Schneeflocken, die sich sanft auf meine Haut niederließen und danach zu schmilzen begannen. 

Ich hörte wie meine Mutter ihr Auto aufsperrte und ich wunderte mich, warum sie mit dem Auto hier war, immerhin war unser Haus nur wenige Meter von meiner Arbeitsstelle entfernt. Um genau zu sein, lag es direkt auf der anderen Straßenseite.

"Wo fahren wir hin?"

"Zu deiner Großmutter, sie hat uns freundlicherweise zum Essen eingeladen."

Ich stieg also in das noch aufgewärmte Auto, lehnte mich im Sitz zurück und begann mich während der Fahrt zu entspannen.

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Ich wollte euch nur Bescheid geben, dass es 24 Kapitel geben wird, also so wie ein Adventskalender :)

Allerdings kann es passieren, dass ich es nicht jeden Tag schaffen werde ein Kapitel zu schreiben, also kann es sein, dass die Story hier auch nach Weihnachten noch weitergehen wird.

Greenlight ❆ l.h ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt