Nervös und vor Angst zitternd richtete ich mich auf dem Sofa auf. Sogleich rutschte ich ans Ende des Sofa's. Einfach genug Abstand schaffen. Mein Blick blieb weiterhin gesenkt. "Harry? Ich park mit Niall schnell die Autos" kam es auch sogleich vom Südländer. Daraufhin bejahte der Anzugträger. Er hieß also Harry und der blonde Typ war Niall. Wenn ich mich richtig erinnerte hieß der andere Liam. "Pass kurz auf ihn auf" meinte Harry an Liam gewandt und kam sogleich in meine Richtung. Sofort verkrampfte mein Körper noch ein kleines bisschen mehr. Doch Harry ging nur an mir vorbei und verließ den Raum. Ich spürte den musternden Blick von Liam auf mir. Automatisch machte ich mich noch ein bisschen kleiner. Was wollten diese Typen jetzt von mir? Würden sie mich zusammenschlagen und danach irgendwo abladen? Oder würden sie mich gleich umbringen. Sie waren alle samt groß und gut gebaut. Es wäre für sie sicher kein Problem mir Schmerzen zuzufügen. Das hatte dieser Südländer ja bereits bewiesen. Mein Oberarm brannte noch immer schmerzhaft. Oder würden sie mich für ganz andere Dinge benutzen. Augenblicklich kämpfte ich wieder mit den Tränen. Nur nicht daran denken. versuchte ich mir selbst Mut zu machen. "Okay Liam, du kannst gehen." Ertönte es plötzlich hinter mir. Erschrocken zuckte ich zusammen. "Bist du sicher Harry?" erwiderte dieser mit einem abfälligen Blick in meine Richtung. "Ja, natürlich. Sei so lieb und sag Niall und Zayn, dass sie Pause machen können. Du natürlich auch." redete Harry drauf los. Sofort nickte angesprochener und war auch schon verschwunden. Nun war ich alleine mit diesem Mann. Ich fühlte mich verloren. Alleine die Couch war größer als mein früheres Zimmer. Das Wohnzimmer war so groß wie unsere damalige Wohnung. Ich passe hier nicht rein. Sei es wegen dem riesigen Fernsehers oder den teuer aussehenden Gemälden an den Wänden. Ich war in einer komplett falschen Welt. Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. Harry saß nun neben mir auf dem gigantischen Sofa und blickte mich streng an. Sofort versuchte ich mich noch etwas kleiner zu machen. „Wie heißt du?" fragte er mit ruhiger Stimme. Sollte ich ihm meinen richtigen Namen verraten? Er würde so oder so die Polizei rufen, spätestens dann würde ich auffliegen. Daher krächzte ich leise „L...louis" immer dieses blöde gestottere. „Gut Louis, ich denke du hast da etwas was mir gehört" fuhr der Mann auch sogleich fort. Erst jetzt bemerkte ich, dass er sich wohl umgezogen hatte. Er trug eine einfache Jeans und ein T-Shirt anstelle des wohl unbequemen Anzuges. Doch dies minderte auf gar keinen Fall seine Autorität. Erst langsam wurden mir seine Worte bewusst. Die Geldtasche. Keiner hatte sie mir abgenommen, bis jetzt. Blitzschnell zog ich diese aus meinem Pulli und hielt sie mit gesenktem Kopf in seine Richtung. Oh bitte, lass diesen Mann gutmütig sein. „T..tut mir leid" flüsterte ich heiser. Langsam streckte Harry seinen Arm in meine Richtung und nahm mir sein Eigentum ab. Kurz überprüfte er, ob auch wirklich nichts fehlte. Ich beobachtete ihn mit gesenktem Kopf. Zu groß war die Angst ihm in die Augen zu schauen. „Danke" lächelte er mir auch sofort entgegen. Perplex weiteten sich meine Augen. Eigentlich sollte er sich nicht bedanken... immerhin hatte ich ihm sein Eigentum weggenommen. Daher blieb ich erstmal still und wartete weiter ab. Harry hingegen schien auf keine Antwort zu warten und rutschte sogleich ein Stückchen näher an mich ran. Seine Sitzposition war nun nicht mehr so angespannt und komischerweise half mir dies mich ebenso ein wenig zu entspannen. „Wieso hast du sie versucht zu klauen?" begann die Fragerei auch sogleich. Augenblicklich verkrampften sich meine Hände in den Taschen meines Pullis wieder. Meinen Kopf hatte ich bereits gesenkt, dennoch versuchte ich mich weiter in meinen etwas zu großen Pulli zu verkriechen. Lautlos seufzte ich. Wahrscheinlich hatte Harry es sowieso schon bemerkt. „Ich... also... ich hatte Hunger" stammelte mein Mund wie von selbst. Sogleich wurde mir heiß. Wie peinlich. Der Mann neben mir wusste nun, welch ein Nichtsnutz ich wirklich war. Noch nicht einmal für mich selbst sorgen konnte ich und würde es wahrscheinlich auch nie können. Ein paar Sekunden verstrichen nach meiner Antwort ohne, dass etwas passierte. Doch dann erhob sich Harry plötzlich und verließ das Wohnzimmer.
DU LIEST GERADE
Streetboy
FanfictionVon der eigenen Familie gehasst landet Louis mit 16 Jahren auf der Straße. Vergeblich versucht er so einiger maßen klar zu kommen. Er möchte nicht kriminell werden oder gar anderen Menschen etwas wegnehmen. Für das ist der zierliche Junge doch eigen...