*Louis*
Ich lauschte an der Türe. Zum Glück konnte ich keine Schritte vernehmen. Harry war mir nicht gefolgt. Ich hätte jetzt nicht mit ihm reden oder vielleicht sogar kuscheln können. Diese Gefühle für ihn mussten verschwinden. Seufzend lehnte ich mich an die Wand hinter mir. Will kam sofort auf mich zu und legte sich auf meinen Schoss. Gedankenverloren strich ich durch sein Fell. "Du bleibst wohl immer bei mir oder?" ein trauriges Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Im nächsten Moment fielen auch schon die Tränen. Ich fühlte mich elend. Tatsächlich hatte ich gedacht Harry würde das selbe für mich empfinden. Wenn ich jetzt versuchte diesen Gedanken ernst zu nehmen kam ich mir so dumm, so lächerlich dabei vor. Natürlich hatte er nichts für mich übrig. Ich war nur Louis. Nichts besonders. Einfach ein dummer Junge von der Straße. Und genau das würde ich auch immer bleiben. Immer mehr Tränen verließen meine Augen. Leise Schluchzte ich vor mich hin. Ich hatte mein Leben einfach so in die Hände eines wild Fremden gelegt. Ich ließ die letzten Monate reveu passieren. Immer wenn es mir schlecht ging, war Harry da. Er ließ mich nie alleine. Und immer wenn es mir besser ging, war es wegen Harry. Mir ging es nicht besser weil ich mich verändert hatte. Sondern weil er in meiner Nähe war. Schmerzlichst wurde mir bewusst, dass ich dies nun nicht mehr zulassen konnte. Es war ein Ding der Unmöglichkeit mit Harry weiterhin in einem Bett zu schlafen. Oder ihn nochmal so nah an mich ran zu lassen. Keine weiteren Schmerzen. Ich konnte einfach nicht noch mal verletzt werden. Diese Gefühle mussten weg. Langsam erhob ich mich und trottete zum Bett. Kurzerhand wickelte ich mich in die Decke ein. Mir war so kalt. Mein Herz fühlte sich an als würde es langsamer schlagen. Wieso tat das nur so weh? Hatte ich tatsächlich geglaubt ich könnte jemals ein normales Leben führen? Natürlich nicht. Mich würde niemals jemand lieben können. William sprang zu mir aufs Bett und kuschelte sich an meine Seite. "Schlaf etwas. Das wird eine lange Nacht werden" flüsterte ich während ich durch sein weiches Fell strich. Schnell machte ich das Licht aus und starrte durch das Fenster, welches seitlich neben meinem Bett platziert war, nach draußen in die Nacht. Vermutlich würde ich Mal wieder kein Auge zu bekommen. Aber das war okay. Ich war alt genug. Ich musste endlich mit meinen Problemen alleine klar kommen. Ohne Harry. Ohne jemanden der mir immer wieder half. Trotzig wischte ich die Tränen weg und starrte einfach nach draußen. Meine Gedanken kreisten. Ich wusste nicht genau um was. Doch solange ich nicht an Harry denken musste war alles okay. Ich war okay. Mir ging es zwar nicht gut aber das war okay. Die letzten Wochen mit Harry waren ein Traum und jetzt war ich in die Realität zurück gekehrt. Und genau das war okay.
Am nächsten Morgen fühlte ich mich noch kein Stück besser. Ich hatte die ganze Nacht keine Sekunde geschlafen. Die Gedanken hielten mich davon ab. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es in weniger als einer Stunde Frühstück geben würde. Seufzend richtete ich mich auf und trottete ins angrenzende Badezimmer. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass was ich vermutet hatte. Ich sah furchtbar aus. Mit ein paar geübten Handgriffen richtete ich was es zu richten gab und begab mich dann auch schon nach unten. Ich würde mir nichts anmerken lassen. Sonst würde man mir fragen stellen. Und was sollte ich dann sagen? Ich hatte mich in Harry verliebt? Sie alle würden mich auslachen, so wie damals in der Schule. "Guten Morgen Louis" trällerte ein gut gelaunter Niall. Schnell lächelte ich ihm entgegen und setzte mich an den Tisch. Alle waren bereits versammelt, nur Harry fehlte. "Wo ist Harry?" fragte Liam während er mich ausgiebig musterte. "Keine Ahnung. Hab ihn heute noch nicht gesehen" schulterzuckend goss ich mir ein Glas Wasser ein. "Wie? Du hast ihn noch nicht gesehen? Ihr habt nicht in einem Bett geschlafen?" fragte Zayn und sogleich lag auch Nialls Blick auf mir. "Habt ihr euch gestritten?" bohrte Liam weiter nach. "Nein, es ist alles in Ordnung" während ich sprach öffente sich die Küchentüre erneut und Harry betrat den Raum. "Guten Morgen" ertönte seine raue Stimme. Sofort bekam ich Gänsehaut. Ich mochte seine Morgenstimme. "Hast du gut geschlafen?" fragte mich der Lockenkopf beiläufig. Schnell nickte ich und begann auch sogleich zu essen. Ich hatte keinen Hunger. Mir wurde schlecht wenn ich das Essen nur ansah. Trotzdem würgte ich es irgendwie nach unten und hielt den Blick gesenkt. "Du siehst aus als hättest du überhaupt nicht geschlafen" platzte es schließlich aus Harry heraus. "Doch, hab ich" und somit beendete ich dieses Gespräch. Während des Frühstücks versuchte Harry ständig mit mir ein Gespräch aufzubauen. Doch ich blockte ab. Ich brauchte Abstand, sonst würden diese Gefühle nie verschwinden.
Hallo zusammen!
Ich habe zurzeit leider Probleme beim updaten. Welche Kapitel könnt ihr sehen? ☺️
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Streetboy
FanficVon der eigenen Familie gehasst landet Louis mit 16 Jahren auf der Straße. Vergeblich versucht er so einiger maßen klar zu kommen. Er möchte nicht kriminell werden oder gar anderen Menschen etwas wegnehmen. Für das ist der zierliche Junge doch eigen...