"Die braune Türe führt in den Keller. Mum hat dort ihren Pool bauen lassen" erklärte Harry und öffnete mir die Türe. Doch ehe ich hinunter gehen konnte, hielt mich eine Stimme hinter mir auf. "Louis? Wir könnten gleich auch vorbei kommen" fragend sah Anne mich an. Eine Hand presste sie auf den Lautsprecher ihres Handys. Verwirrt erwiederte ich ihren Blick einfach nur. "Ich hab den Friseur dran. Ich wollte für morgen einen Termin ausmachen" erklärte sich Harrys Mutter und sofort nickte ich. "Aber wir wollten schwimmen gehen" beleidigt verschränkte Haz seine Arme. Wie ein Kleinkind, dachte ich nur während ich meine Augen verdrehte. "Dann eben ein anderes Mal." lächelte ich süß in seine Richtung. Mir war es mehr als recht, nicht in den Pool zu müssen. "Okay, dann bis später wir warten unten auf dich. Dann kriegst du später eben Privatstunden von mir. So lernst du es bestimmt schneller" und mit einer liebevollen Umarmung war der größere auch schon verschwunden. Perplex starrte ich hinterher. So hatte ich mir das ganz bestimmt nicht vorgestellt. Aber immerhin musste ich nicht sofort ins Wasser. "Kommst du" Anne wartete bereits an der Eingangstüre. Sie trug bereits ihre Schuhe zusammen mit der passenden Jacke. "Eh... ja sofort" ich beeilte mich, mich fertig anzuziehen. Und so kam es das wir wenige Minuten später in ihrem Auto saßen und zur Mal fuhren. Es herrschte eine angenehme Stille zwischen uns. Hin und wieder unterhielten wir uns über belanglose Sachen. Mir fiel es leicht mit ihr zu sprechen. In ihrer Umgebung konnte ich mich zumindest etwas entspannen. Vor wenigen Stunden wäre ich vermutlich niemals mit ihr alleine in ein Auto gestiegen, ich hätte darauf geschworen, dass sie mich nicht mögen würde. "Freust du dich auf einen neuen Look?" lächelnd betrachtete mich die Mitte Vierzigerin. Schnell nickte ich. Ohja und wie ich mich freute.
Nach gut 3 Stunden parkten wir endlich wieder vor Annes Anwesen. Ich war wirklich müde. Nachdem meine Haare geschnitten wurden, und es sah wirklich toll aus, schleppte Anne mich noch in zahlreiche Geschäfte um mir noch ein paar neue Sachen zu kaufen. Auch wenn ich ihr bereits mehrmals erklärt hatte, dass ich wirklich nicht noch mehr Sachen brauchte, so schien sie vollkommen in ihrer Rolle aufzugehen. Und so kam es, dass der Kofferraum bis oben hin gefüllt war. Ein schlechtes Gewissen plagte mich. "Danke Anne. Wirklich. Ich zahl dir das noch irgendwie zurück" murmelte ich und versuchte mich an einem ehrlichen Lächeln. "Nein Louis, das wirst du nicht. Du gehörst ab sofort zur Familie also wirst du auch genau so behandelt. Umständlich, da wir noch immer im Auto saßen, umarmte sie mich. "I...ich gehör zur Familie?" leise verließen diese Worte meinen Mund. Das meinte sie doch nicht ernst. Ich hatte doch schon lange niemanden mehr. "Ja Louis, natürlich!" mit einem liebevollen Blick drückte sie mich von sich und musterte mich. Tränen schossen in meine Augen. Ich gehörte für sie wirklich dazu? Schnell senkte ich den Blick und blinzelte mehrmals. "Danke Anne" lächelte ich ehrlich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "So und jetzt hilf mir mit den Taschen. Ich wette Harry wartet schon auf dich" mit diesen Worten stieg sie auch schon aus dem Fahrzeug. Gesagt, getan. Gemeinsam trugen wir die Taschen ins Haus. Mein Lächeln bekam ich erst gar nicht von meinem Gesicht. "Was habt ihr denn alles gekauft" fragte auch sogleich Liam als er uns ein paar der schweren Tüten abnahm. "Gott Louis, bist das du?" verwundert lagen nun die blauen Augen des Iren auf mir. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Gefielen ihm meine Haare nicht? "Anne, was hast du mit unserem Jungen gemacht? Vom grauen Entlein zum heißen Strahlemann" mit einem Grinsen musterte mich Niall. Meine Wangen wurden wenn möglich noch heißer. "I...ich geh mal Harry suchen" und schon war ich in Richtung des Kellers verschwunden. Bestimmt würde er dort auf mich warten. Die Privatstunden hätte er bei meinem Glück ganz bestimmt nicht vergessen.
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Streetboy
FanficVon der eigenen Familie gehasst landet Louis mit 16 Jahren auf der Straße. Vergeblich versucht er so einiger maßen klar zu kommen. Er möchte nicht kriminell werden oder gar anderen Menschen etwas wegnehmen. Für das ist der zierliche Junge doch eigen...