12.

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Ich schlug die Augen auf und blinzelte. Irgendwas stimmte hier nicht. Ich setzte mich auf und merkte, dass meine Hände und Füße zusammengebunden waren. Mein Dolch, der immer in meinem Stiefel war, war verschwunden.
"Ah, du bist aufgewacht." Ich versenkte die Augen. "Tyler." Er lachte. "Ganz recht." Ich spürte, wie Wur in mir aufstieg. "Meine Freunde werden merken, dass ich ich fehle!" Schrie ich. Er lächelte. "Nein, das werden sie nicht, denn ich habe einen Freund in dich verwandelt. Keiner wird bemerken, dass du weg bist. Und solange wirst du dich uns anschließen und mit Kronos und mir die Welt regieren. Wenn nicht," er zuckte mit den Schultern. "Wird mein Freund deine Freunde umbringen." Mir schossen Tränen in die Augen. "Niemals!" Flüsterte ich. "Ich werde dich schon noch dazu bringen, dich mir anzuschließen." Sagte er und ging. Ich sank zurück. Ich konnte mich ihm doch nicht einfach anschließen! Aber wenn ich es nicht tun würde, würden  meine Freunde umgebracht.
Nach gefühlten Stunden kam Taylor wieder rein. Diesmal hatte er einen Schürhaken in der Hand. Er ging zu dem Kamin gegenüber von mir und hielt den Schürhaken ins Feuer. Er kam zu mir und holte aus. "Wirst du dich mir anschließen?" Fragte er leise. "Ich schüttelte den Kopf. "Niemals!" Er seufzte und machte Anstalten, mir meinen Pulli auszuziehen. Ich trat Taylor gegen das Schienbein. "Spinnst du?" Zischte ich. Dann zog er mir den Pulli über den Kopf und senkte den Schürhaken auf meinen Bauch hinab. Ich schrie.
Sams Sicht
"Aufwachen!" Rief  Saph und riss die Vorhänge auf. Ich blinzelte. "Saph! Es ist sechs Uhr morgens!" Schimpfte Jess. Irgendwas stimmte nicht. Das war nicht Saphira. Saphira war eine Langschläferin und würde uns niemals um sechs Uhr morgens wecken. Ich packte den Schaft meines Dolches. "Saph? Komm mal her. Siehst du das auch?" Fragte ich emotionslos. Sie eilte zu mir. "Was ist?" Blitzschnell sprang ich auf und hielt Saphira den Dolch an den Hals. "Wer bist du und wo ist Saphira?" Knurrte ich. "Sam! Lass das! Ich bin immer noch Saphira Nightshade!" Jetzt stand auch Jess auf. "Lass sie los, Samira." Sagte sie gefährlich ruhig. Ich ignorierte sie. "Wo haben wir uns getroffen, nachdem du deine Mutter kennengelernt hast?" Fauchte ich. "Na vor der großen Halle, lässt du mich jetzt bitte los?" Sagte Saph angesäuert. Ich ließ sie los. "Entschuldige. Es ist nich recht früh." Sagte ich mit einem aufgesetzten Lächeln. "Schon verziehen." Lächelte Saph zurück. "Ich gehe als erste in Bad!" Rief sie und verschwand. Ich drehte mich zu Jess um, die mich wütend musterte. "Was sollte das?" Zischte sie. "Das ist nicht Saph. Seit wann steht Saphira Nightshade um sechs Uhr morgens auf?" Sie funkelte mich an. "Dann hat sie sich eben geändert!" Fauchte sie. Ich schüttelte den Kopf und ging raus. Vor meinem Zimmer sprintete ich zu Caydon. Ich riss die Tür auf. "Aufwachen!" Fauchte ich. "Was ist los?" Fragte Caydon verschlafen. "Bist du allein in dem Zimmer?" Fragte ich. Er nickte. Ich setzte mich auf die Bettkante und erzählte ihm von meinem Verdacht. Er runzelte die Stirn. "Bist du dir sicher?" Fragte er. Ich nickte.
Saphiras Sicht
Nachdem er mich lange genug gequält hatte, zog er mir meinen Pulli wieder an. Wie konnte er es wagen? Er fasste mich an Stellen an, die für ihn tabu waren und tat wirklich alles, um mich zu zerstören. Aber ich hatte einen Plan. Ich entschuldigte mich jetzt schon bei Caydon, aber es musste sein. Ich musste genauso werden wie Taylor.

Saphira - Tochter des ZeusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt