Nimm meinem Dad niemals seinen Rhodey weg

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Da wären wir wieder. Diesmal direkt im Civil War...

Vielen Dank für die bisherigen Reads und Votes, und immer her mit Verbesserungsvorschlägen! 🙃

***

Ausgelaugt lag ich auf dem Sofa, als Seymour schließlich seinen Thron – aka meinen Bauch – bestieg. Lächelnd fuhr ich ihm durch das seidige Fell und lockte ihn näher zu meinem Gesicht, um in seinen wunderschönen Augen zu versinken.
Kein Wunder, dass ich mich ausgerechnet mit Scarlett so gut verstand, ihre Seelenspiegel sahen Seymours unglaublich ähnlich – auch wenn sie das nicht gern hörte.

Seufzend raffte ich mich schließlich auf – Seymour balancierte geschickt auf meiner Schulter – und hörte den Anrufbeantworter ab. Tatsächlich, eine Nachricht: Die Stimme meines Dads höchstpersönlich warf mir ein paar hastige Worte entgegen. „Ruf mich an, Kid. Ich brauche Kontakte nach Leipzig."
„Du hast ihn gehört, Oscar!", gab ich weiter.

*

Kurz darauf hatte ich das Bild Tony Starks vor Augen, in einem Quinjet unruhig auf- und abgehend.
„Also, was willst du in Leipzig?"

„Kämpfen", war die äußerst ausführliche Antwort.
„Auf dem Flughafen?! Bald haben wir gar keine davon mehr in Deutschland... Na hoffentlich wird das kein Berlin 2.0. Gegen wen?"
„Captain America."
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. „Bitte was?!"

„Kid, ich brauche dich als Back-up. Hacke dich in die Kameras und zur Not ins Kommunikationssystem. Rhodey, Natasha und Vision hast du schon mal gesehen, die gehören zu uns genauso wie Spiderman – sollte erkennbar sein – und T'Challa, Black Panther. Prinzipiell Chat Noir in ausgewachsen."
„Oha", merkte ich auf, „Grüne Augen?"
„Nein?!"
„Schade."
„Konzentration jetzt, es wird ernst."

*

Über die Kameras war der epische Kampfauftakt erstaunlich gut zu verfolgen. Nur ein Detail störte... „Im Leben fehlt die Hintergrundmusik."
„Dein Ernst, Kid?"
Oscar, hilfsbereit wie immer, spielte kurzerhand meine Lieblingsplaylist ab.
Nun ja. „Adore You" von Harry Styles ist vielleicht doch nicht ganz so passend bei dieser Szene...
Yup, ACDC und Harry Styles. Was sollte ich schon machen? Der Typ hat grüne Augen...

"Walk in your rainbow paradise", ertönte es über meinen Handylautsprecher, als Team Iron Man und Team Cap in einem unglaublich dramatischen Moment aufeinander zustürmten.
Nun ja.
Über Geschmack lässt sich streiten, und eventuell war der Schauplatz des Civil Wars nicht unbedingt ein rainbow paradise, aber - who cares?

„Uff", ich verzog mein Gesicht, als Scarlet Witch so ziemlich jeden durch die Kante schmiss, „Sollten sich die Hexe und das schwarze Kätzchen nicht verstehen?"
Doch meine Aufmerksamkeit – ja, die war vorhanden – wurde auf den Anzug meines Vaters gelenkt, als die Innenkamera mir merkwürdige Signale meldete. Mit einer raschen Tastenkombination meines Starkphones nahm ich eine Notreinigung vor, die Dad nur mit einem „Danke, Kid", kommentierte.

Während der chaotische Kampf andauerte, lief Oscar auf Hochtouren. Dann, endlich, die erlösende Nachricht: „Vorgang abgeschlossen." „Ich bin drin...", murmelte ich, „Ich habe ihre Earpieces auf dem Radar!" 

Ich war gerade pünktlich, um den Plan des Captains abzuhören.
„Die wollen fliehen... und- Vorsicht, Rhodey!"
„Bitte was?!"
Whoops. Dad hatte seinem besten Freund wohl nicht erzählt, dass ich Back-up war. Und, wenn ich es mir so recht überlegte, vermutlich auch nichts von meiner generellen Existenz...
Durch die Ablenkung bekam der nun riesige neue Typ War Machine zu fassen, was meinem Vater gar nicht gefiel. „Pass auf meinen Rhodey auf, Kid!"
„Alles klar..."
Ich strich über das Hologramm vor mir und setzte Oscar auf den War Machine-Anzug an.

Und dann ging plötzlich alles schief. „Shit, Dad, Black Widow schießt quer... Und zwar gegen Black Panther! Dabei sind ihre Namen so schöne Anaphern... Wobei, shippen kann man die nicht."

„Keine Zeit jetzt dafür! Wir müssen diesen Quinjet einholen!"
„Ja, und Falcon muss euch einholen! Passt auf, der schießt!"
Falcon feuerte, und Vision feuerte auch.
Am Feind vorbei... auf Rhodey!

Schreie im Kommunikationssystem, die Flieger beider Seiten stürzten dem Getroffenen hinterher... Sie hatten keine Chance.
„Vorgang abgeschlossen."

Für eine Sekunde saß ich wie erstarrt, dann schrie auch ich. „Volle Kraft auf Flügdüsen! Gib mir 100%! Flugstabilisatoren aktivieren, Sauerstoffnotzufuhr und Druckausgleichsystem zuschalten! Flugkraft exponentiell absenken..."
Knapp vor dem Boden stoppte Rhodeys Fall, ich landete ihn etwas holprig – aber er war am Leben!
Die immense Beschleunigungskraft hatte ihn ausgeknockt, aber durch eine kurze Ruhephase konnte man das kurieren.

„Oh, Kid, ich- Danke, du..." Mein Dad schien den Tränen nahe, nicht mehr fähig, ganze Sätze zu formulieren. Ich war etwas erstaunt, wie nahe ihm die Szene ging... Rhodey war ihm wohl wirklich wichtig. „Dafür bin ich doch hier, oder? Wir lassen ihn aber trotzdem erstmal hier in Leipzig. Ich weiß nicht, ob er noch mehr Luftdruckschwankungen vertragen kann."
„Was immer du sagst, Kid. Aber... Die Gefangenen..."
„Das machst du schon. Ich kümmere mich um deinen Rhodey. Schaff ihn einfach bei mir vorbei und dann wird das schon."
Mein Vater seufzte und fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht. „Alles klar. Danke."
Ich lächelte bloß.

***

Na, ist jemandem schon aufgefallen, welches Problem Gracie hier ausgelöst hat? 😉

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