Euch fällt doch sicher auch immer ein Presslufthammerschlag zuerst ein, oder?

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Hier haben wir den JFK Airport... 
Wie ist es euch eigentlich lieber, Bilder vor den Kapiteln beibehalten oder stören sie den Lesefluss? 🙃

***

Lucian setzte seine gesamte Muskelkraft in einen Schwinger, unter dem ich mich hinwegduckte und selbst einen Faustrückenschlag gegen Lucians Kopf landete – nur leider hatte der weniger Erfolg, als geplant war. Wenig beeinträchtigt – tja, wo nicht viel war, konnte nicht viel kaputtgehen – packte der Zelot mich an der Kehle und hob mich an, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. Er wusste, dass er gewonnen hatte.

Nun ja, wie gesagt, ich hatte immer einen Plan B: Mein rechter Arm schoss vor und ich rammte meinen Zeigefinger direkt unter Lucians Ohr – ein Nervendruckpunkt, der meinen Gegner sofort zu Boden gehen ließ. Ich wusste, viel Zeit hatte ich nicht, bis Lucian wieder die Überhand hatte, also tat ich das erste, was mir einfiel: Mit beiden hohlen Handflächen donnerte ich einen Presslufthammerschlag auf die Ohren des Zauberers.
Bewusstlos, mit zerfetzten Trommelfellen, blieb er liegen.

Keuchend rappelte ich mich auf, rief dem vorbeischwingenden Spidey „Scarlett ist hier, den Flur runter – pass auf sie auf!" zu und sprintete endlich zum Kontrollzentrum des Flughafens.
Sofort öffnete ich alle Not- und Personalausgänge, hob die Sperren zu den Privatterminals auf und deaktivierte die Metalldetektoren an den Schaltern.

Jetzt dauerte es nur noch wenige Sekunden, bis ich hochaufgelöste Innenaufnahmen des gesamten Areals vor mir hatte.
Mein erster Blick galt Spidey, der Wong gerade bei der Blondine zu Hilfe eilte – Scarlett konnte ich nicht ausmachen, aber in Gefahr schien sie nicht zu sein –, mein Dad dagegen hatte seinen Gegner längst besiegt. Kurz suchte ich nach der dunkelhaarigen Frau, konnte sie aber nicht ausmachen.
Auch ihre Kollegin hatte nicht die geringste Chance gegen die vereinte Macht eines Zauberers und Spidermans, demnach sah ich kurz darauf die Gelegenheit, Wong nach einem Lagebericht zu fragen.
„Die Zeloten haben wir alle", erklärte er ruhig, als hätte der Kampf gar nicht stattgefunden, „Fehlt nur noch einer..."

Wie gerufen meldete Rhodey sich zu Wort: „Man sagt ja, alles Gute kommt von oben, aber hier steht gerade Kaecilius auf dem Dach... Und ich könnte echt Hilfe gebrauchen, Leute!"
„Du bleibst diesmal, wo du bist, Kid!", herrschte Dad noch, dann sah ich ihn abheben.

Rasch holte ich meine FRIDAY-Drohne aus dem Stand-by-Modus und flog sie in Richtung Dach. Sofort fokussierte sie sich auf Kaecilius und ließ Informationen über meinen Bildschirm flitzen, aber die kamen jetzt sowieso alle zu spät.
Ich beobachtete, wie mein Dad Wong vor dem dunklen Zauberer absetzte und Spidey sich hinter ihn schwang. Kaecilius war umzingelt und wusste das nur zu gut...
Er mochte noch so mächtig sein, gegen die Avengers würde er niemals ankommen.
Ich war gespannt, welche Tricks er ausprobieren würde – stellte er die Welt auf den Kopf, ließ er die Materie des Flughafens eiserne Käfige um seine Gegner formen? Egal was er tat, es hätte keinen Bestand.

„Wir knocken ihn aus und sperren ihn in die Drohne", erklärte Dad über seinen Ohrhörer und begab sich in dieselbe Angriffsstellung, die Rhodey schon eingenommen hatte. Auch ich lud den Repulsor der Drohne, Wong ließ magische Schilde entstehen und Spidey zielte mit seinen Webshootern.

Nötig war das alles eher weniger.
Kaecilius wehrte sich nicht einmal, als sie ihn angriffen, es gab keinen Kampf – ich war irritiert, ließ aber trotzdem die Drohne auf dem Dach landen und übergab den Zeloten in FRIDAYs Aufsicht.
Dann rumpelte etwas, und kurz suchte ich die Bildschirme ab, bis ich mich wie erstarrt umdrehte – die Wand hinter mir bekam Risse!

„Verdammt!", zischte ich den Avengers zu, „Der hat es irgendwie geschafft, das Ding hier zum Einsturz zu bringen!"
„Die haben den Flughafen schon zerstört, bevor wir hier waren!", erkannte Wong entsetzt, „Und Kaecilius hat ihn per Magie zusammengehalten..."
Tja, jetzt nicht mehr.
„Sind alle Menschen aus den Hallen raus?", fragte Dad hektisch.
Zeit zum Augenverdrehen blieb mir noch. „Natürlich nicht! An den Ausgängen staut sich's noch... Lenkt die Destruktion ins Zentrum!"
„Dann raus da, Kid!!!"

Und ich sprintete – mal wieder – los. Im Schulsport hatte ich das immer gehasst.
Ausdauerlauf war in Ordnung, da griff mein Sturkopf durch, der partout nicht aufgeben konnte.
Aber Sprint? Bäh.
Wenigstens war ich im Ausweichen immer gut gewesen, was mir jetzt zugutekam – weil die verdammten Metallteile der Decke nacheinander herabstürzten!

Ich muss sagen, ich hielt mich ziemlich gut. Ich konnte schon das nächste Notausgang-Schild grün leuchten sehen... Da hielt ich inne.
Ich hatte ein Déjà-vu. Vor einer halben Stunde hatte ich vor dem Kampf mit Lucian genau die gleiche Situation erlebt... Nur hatte ich da meine beste Freundin aus dem Augenwinkel gesehen und nicht meine Katze!

Seymour sprang mit panisch gesträubtem Fell an mir vorbei – nur leider in die Falsche Richtung.
Ich schrie entsetzt auf, drehte mich um – aber ich war zu langsam, das Flughafengebäude implodierte und die Druckwelle riss mich zu Boden.

*

Ich hustete und schüttelte meinen Kopf, um klare Sicht zu bekommen. Überall war Staub und Schutt, das eben noch hochmoderne Gebäude war im Inneren komplett zerstört.
Dann spulte mein Kopf die letzten Sekunden noch einmal ab, und ich fühlte Panik in mir aufsteigen.

Ich steuerte über das Starkphone den Anzug zu mir und befahl knapp: „Oscar, scanne die Trümmer auf Überlebende."
Das konnte er nicht geschafft haben.
Aber - er war doch Seymour, mein Seymour... Er war eine würdevolle Katze, so ein bisschen Staub würde ihn nicht umbringen!

 „Scan abgeschlossen."
Oscar projizierte mir ein Wärmebild vor die Augen, und wie elektrisiert stürmte ich nach links.
Das Bild zeigte mir ganz klar einen hellen Punkt genau hier, aber...
Alles Gute kommt von oben, wie Rhodey so schön gesagt hatte.

Seymour sprang auf meine Schulter, schmiegte seinen zitternden Körper an meine Halsbeuge... und meine Knie wurden weich vor Erleichterung.
Mit Tränen in den Augen fuhr ich durch sein staubiges Fell und spürte sein pumpendes Herz – er war vielleicht panisch, aber er lebte!
Die Frage war nur... wie?

***

Und ein wenig Foreshadowing (gibt's das Wort überhaupt auf Deutsch?) für das nächste Kapitel: Es wird schmerzhaft. 😉

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