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Wooyoung POV:

Ich haute einmal auf den Wecker auf dem Nachttisch neben mir und streckte mich dann.

Mein erster Schultag nach den Ferien und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr.

Meine Mutter war so nett und hatte für Mei und mich schon etwas zu essen bereit gestellt, was wir nurnoch einpacken mussten.

Sie selbst war schon auf der Arbeit.
Mit mittelmäßiger Laune, die wohl nur meine Freunde heben könnten, verließ ich zeitgleich mit meiner kleinen Schwester das Haus.

Unsere Schulen waren nicht weit voneinander entfernt und wir hatten Glück, dass wir nicht weit laufen mussten, denn die Busse hier waren rappelvoll.

Wie jeden Morgen, traf ich mich vor einer bestimmten Bank mit allen meinen Freunden, bevor der Unterricht anfing.
Dabei war Yeosang, der gerade mit einem der anderen redete - Yunho.

Er war der größte von uns und hatte allein deswegen den Respekt aller an der Schule.
Was die meisten nicht wussten war, dass er durch seinen Charakter keiner Fliege was zu leide tun würde. Dazu war er noch echt tollpatschig.

Alles garnicht seinem Aussehen entsprechend, aber danach sollte man ja bekanntlich nie gehen.

Ich setzte mich also zu ihnen und würde direkt mit Fragen überschüttet, die größtenteils von meinem besten Freund Yeosang kamen.

"Da bist du ja wieder, Wooyoung! Geht es dir gut? Du hast dich garnicht oft bei mir gemeldet! Hast du es mit deiner Familie ausgehalten?
Oder sag bloß-"

Er hielt sich einen Moment geschockt die Hand vor den Mund.

"Du hast doch in der Zeit nicht etwa einen besseren Freund als mich gefunden, oder?"

Ich schmunzelte leicht.
So war er eben.
"Yeosang, hör doch auf dir sowas immer einzureden, du solltest wissen, dass ich dich nicht ersetzen würde."
Versuchte ich ihn zu beruhigen, denn so dramatisch wie er war, hatte er schon fast Tränen in den Augen.

Da Taten manchmal besser halfen als Worte ging ich einfach noch ein letztes Stück auf ihn zu und umarmte ihn einmal fest.
Ich wusste, dass er das manchmal brauchte und gerade jetzt, wo wir uns so lange nicht gesehen hatten wohl erst recht.

Ich packte ihn an den Schultern und rüttelte sachte.
"Und jetzt hör auf sowas zu denken!"

Er nickte stumm und schon einen Moment später, nachdem ich auch die anderen begrüßt hatte, klingelte es zu unserer ersten Stunde.

Natürlich musste der Tag erstmal super motivierend mit Mathe starten.
Yeosang saß neben mir in der letzten Reihe und wir waren beide nicht besonders gut. Wir schafften es aber irgendwie uns immer durchzuschleifen.

Dazu hatten wir uns noch viel zu erzählen, was dazu führte, dass wir das ein oder andere mal angemeckert wurden.
Fast hätten wir es geschafft, dass wir schon am ersten Tag aus dem Unterricht geflogen wären.

Ich überlegte in der Zeit immernoch, ob ich meinen Freunden, zumindest Yeosang, von der Sache mit San erzählen sollte. 

Allerdings sah ich darin bei mehrmaligem Nachdenken selbst keinen Sinn mehr, weil ich mich daran erinnerte, dass ich ihn so oder so nicht wiedersehen würde.

Ehrlich, ich wusste einfach nicht, wie ich mich fühlen sollte.
Es war ein scheiß Gefühl, ihn sitzen gelassen zu haben, aber ich hoffte immernoch vergebens, dass es einfach irgendwann von allein aufhören würde.

Es verzweifelte mich etwas, dass ich die ganze Mittagspause über irgendwelche ausgedachten Geschichten erzählen musste, da ich realisierte, dass mein ganzer Urlaub nur aus San und Mingi bestand.

  ℍ𝕠𝕝𝕚𝕕𝕒𝕪 | Woosan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt