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Wooyoung POV:

Für heute hatten sich meine Eltern eine "Überraschung" ausgedacht.
Ich ging eigentlich sofort davon aus, dass damit etwas gemeint war, was nur meine Schwester Mei toll finden würde. Auch wenn ich meine Bedenken nicht äußerte.

"Warum bist du denn heute so still, Wooyoung?"
Fragte meine Mutter, mit einem Blick nach hinten, wo ich mit verschränkten Armen auf dem Rücksitz mit meiner Schwester saß.

"Alles gut. Ich habe nur nicht so gut geschlafen und bin jetzt müde."
Natürlich war das gelogen, aber meine Eltern mussten den wahren Grund ja nicht erfahren.

Wenn ich ehrlich war, kreisten meine Gedanken nurnoch darum, wie der Urlaub nun weitergehen sollte.
Wenn ich nur wüsste, wie San weitermachen will...

So sehr ich es auch versuchte, er verschwand nicht aus meinem Kopf.
Ich musste dringend etwas dagegen unternehmen und meine Hoffnung war, dass unser Ausflug heute etwas bewirken würde. Auch wenn es nur für einen Tag über war.

"Mama sind wir gleich da?"
Kam die übliche Frage von meiner kleinen Schwester, die ungeduldig auf ihrem Sitz hin und her rutschte.

Es kam die typische Antwort, dass es sicherlich nicht mehr allzu lang dauern würde.
"Das habt ihr doch schon vor einer halben Stunde gesagt!"

_____________

Als wir endlich ankamen, hatte meine Mei bereits ein strahlen in den Augen, als sie realisierte, wo wir waren.
Auch auf mein Gesicht schlich sich ein Lächeln, wenn auch langsam.

Denn meine Eltern, schienen mir endlich einmal zugehört zu haben...

Als Kind habe ich immer danach gebettelt, einmal mit Delfinen schwimmen zu können und anscheinend sollte dieser Traum jetzt in Erfüllung gebracht werden.

Zwar war es etwas spät, trotzdem war ich froh, dass meine Eltern es nicht vergessen hatten.
Ich dachte immer, sie hätten meinen Wunsch damals zur Seite geschoben und ihn einfach nicht mehr beachtet.

"Wie seid ihr auf die Idee gekommen?"
Kam es von Mei, die immernoch begeistert ihr Gesicht an die Autoscheibe drückte.

"Weißt du... Das war ein langer Kindheits Wunsch von deinem Bruder."
Antwortet ihr meine Mutter, während wir uns alle abschnallten und aus dem Auto stiegen.

"Und ihr habt euch echt daran erinnert."
Fügte ich hinzu.

Mein Vater sah mich über das Autodach hinweg an.
"Auch wenn du es vielleicht nicht immer so wahrnimmst, hören wir dir sehr wohl zu, Wooyoung."

Das von meinem Vater einmal zu hören, damit hätte ich nie gerechnet.
Es tat gut, soetwas mal gesagt zu bekommen und das brachte mich nurnoch mehr zum Lächeln.

Das ließ mich an die letzte Zeit zurückdenken.
Wie oft wir uns gestritten und angeschrien haben...

Habe ich meine Eltern vielleicht wirklich oft missverstanden?

Wir gingen in Richtung des Eingangs, wo wir, genau gesagt Mei und Ich Bändchen um das Handgelenk geschnallt bekamen, die eine Art Ausweis dafür waren, dass wir zu den Delfinen durften.
Die Schlange war recht lang, da es ein angenehmer und sonniger Tag war, aber die Wartezeit hatte sich bestimmt gelohnt.

Meine kleine Schwester  rannte wegen ihrer ganzen Aufregung schon die ganze Zeit voraus und plapperte wirr vor sich her.
"Mei Wenn du gleich auch so hibbelig bist, dann haben die Delfine gleich ganz schnell keinen Bock mehr auf dich."
Ärgerte ich sie, woraufhin die auf der Stelle stehen blieb und mich mit gehobenem Kinn selbstsicher ansah.

  ℍ𝕠𝕝𝕚𝕕𝕒𝕪 | Woosan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt