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Besser spät als nie, mich hat gerade die Motivation gepackt, also viel Spaß 😂

Wooyoung POV:

Das kann doch echt nicht sein. Jedes verdammte mal kam etwas dazwischen...

Zögernd sah ich mein Gegenüber mit gemischten Gefühlen an. Es war anders... Ich hatte es nicht bereut, das gerade getan zu haben.

Ohne weitere Worte stand ich auf und verließ als erster mein Zimmer, woraufhin mir San unaufgefordert folgte.

Ich kniff die Augen zusammen und presste genervt die Zähne aufeinander, während ich am Esstisch versuchte mich abzulenken.
Zwecklos.

Zwar wichen wir uns mit unseren Blicken so gut wie möglich aus, aber unsere Gedanken waren vermutlich gleich.

So sehr ich es auch gern leugnen würde, wollte ich einfach langsam Klarheit haben. Ich wusste selbst zu gut, dass ich nicht ewig so weitermachen konnte.

Natürlich schweiften meine Gedanken immer wieder dahin, dass ich es nur noch so lange aushalten müsste, bis San uns verlässt und wieder auf eigenen Beinen steht.
Aber mir war auch klar, dass es das kein Stück besser machen würde.

Meine Eltern bemerkten sehr wohl die angespannte Stimmung und fragten ein paar mal nach, ob alles in Ordnung wäre, was wir mit Müdigkeit abtaten.

Sie hatten wohl echt keinen blassen schimmer...
Ob ich ihnen überhaupt wieder unter die Augen treten könnte, wenn ich was mit einem anderen Jungen anfange?

Nachdenklich stocherte ich immer wieder ein bisschen weiter in meinem Essen herum.
Die vielen Gedanken daran, was alles passieren könnte, ließen Übelkeit und vorallem Appetitlosigkeit in mir aufsteigen.

Angewidert schob ich meinen Teller zur Seite und entschuldigte mich kurz.
"Mir geht es irgendwie nicht so gut. Ich schaffe nichts mehr."

Meine Mutter sah besorgt zuerst mich an und dann auf den immernoch vollen Teller vor mir.
"Aber Schatz, du hast ja kaum was gegessen. Pass auf, dass du mir nicht verhungerst. Dann leg dich besser sofort hin, wenn es dir nicht gut geht."

Ich hob meinen Kopf wieder an und meine Sicht viel auf San.
"Ich warte noch kurz. Wir können dann zusammen hochgehen. Die paar Minuten ändern jetzt auch nichts mehr."

Ein Nicken folgte seitens meiner Eltern und ich wartete bis alle fertig waren.

Ich hatte so ziemlich null Ahnung, wie das jetzt weitergehen würde, aber wenn es nach mir ginge, dann...

Ich schüttelte den Kopf.
Gleich würde ich schon sehen, was noch passiert.

Genau wie vorhin ging auch ich wieder vor.
In der Mitte meines Zimmer blieb ich stehen und starrte, mit dem Rücken zu San gerichtet, aus dem Fenster.

Auch er blieb hinter mir stehen und keiner von uns machte Anstalten zu reden. Trotzdem konnte ich spüren, dass ihm die Worte auf der Zunge brannten.
Mir ging es nicht anders.

"San ich...Das vorhin..."

"Schon gut, du musst dich nicht entschuldigen. Ich werde mir deswegen keine Gedanken machen und es vergessen, versprochen."

Ich biss mir verzweifelt auf die Unterlippe.
Er ging wirklich davon aus, dass es wieder so eine Situation war, wie im Urlaub.

Aber wie sollte er schon wissen, dass es diesmal anders war...
Manchmal würde ich mir wünschen, dass er meine Emotionen sehen könnte, ohne, dass ich mich erklären muss.

Wobei... Das wäre wahrscheinlich auch nicht immer das beste.
Denn ich bin selbst verwirrt.

Immernoch...

  ℍ𝕠𝕝𝕚𝕕𝕒𝕪 | Woosan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt