ℍ𝕠𝕝𝕚𝕕𝕒𝕪 | Woosan

°13°

Wooyoung POV:

"Bist du jetzt eigentlich komplett von allen guten Geistern verlassen?"

Es war Samstag Mittag und Yeosang saß, zusammen mit mir, auf meinem Bett.

Gerade hatte er mir die Geschichte von Seonghwa und ihm erzählt und nun war ich dementsprechend gelaunt.
Mein bester Freund verstand das kein bisschen und versuchte sich wie immer rauszureden.

"Reg dich ab, mir geht es doch gut."

Ich sah ihn mit meinem Ist-das-dein-Ernst-Blick an, den er schon zu gut kannte.

"Wenn es dir so gut geht, dann kannst du mir ja einen anderen Grund dafür nennen, dass du nicht vernünftig sitzen kannst, oder?"

Yeosang rollte nur mit den Augen.
"Ja ist ja gut. Ich will nur klarstellen, dass es nicht Seonghwa's Schuld war."

Ich tat es ihm gleich.
"Das will ich ja auch garnicht sagen.
Ich bin immerhin genauso mit ihm befreundet... Apropos... Was seid ihr jetzt eigentlich?"

Mein Gegenüber zuckte mit den Schultern.

Etwas verwirrt hob ich eine Augenbraue.
"Ihr müsst doch wenigstens jetzt mal darüber gesprochen haben.."

"Ich weiß... Das haben wir ja auch... Aber ich weiß eben auch, dass dir die Antwort wieder nicht passen wird."

"Yeosang, ich verspreche dir schon das nicht zu verurteilen, aber du musst mir ein bisschen vertrauen."

Er seufzte leise.
"Naja man könnte sagen...wir sind... Freunde mit gewissen Vorteilen."

Einen Moment lang blieb ich einfach nur still, schlichtweg weil ich nicht wusste wie ich reagieren sollte.
"Dann sind jetzt also mein bester Freund und mein guter Freund in einer Freundschaft Plus..."
Ich lachte leicht.
"Sowas gibt es doch sonst nur in Filmen."

"Und du findest das okay?"

Mit einem Nicken bestätigte ich ihn.
"Ich finde es okay, Solang du damit klarkommt und es dir gut geht. Aber könnt ihr beide auf lange Zeit so weitermachen?"

Yeosang nickte ganz überzeugt.
"Die einzige Regel die wir haben ist, dass wir uns nicht ineinander verlieben, also was soll schon passieren?"

"Verstehe."
Gab ich ihm nur kurz als Antwort, aber innerlich zweifelte ich.
Ich war der Meinung, dass sie dieser Regel nicht lange standhalten könnten. Zumindest Yeosang nicht...

Ich beschloss allerdings nicht weiter darauf herumzuhacken, denn das würde es vermutlich nicht besser machen.
Mir blieb nur die Option, darauf zu vertrauen, dass er zu mir kam, sobald etwas war.

Unser Urlaub war nun schon seit einer Woche um und seit Tag 1, den ich wieder hier war, verbrachte ich den selben öden Alltag wie vorher.
Ich war noch nie in meinem Leben in einem so seltsamen Netz aus Gefühlen verstrickt, wie jetzt.

Mingi's Nachrichten hatte ich seit ein paar Tagen ignoriert. Ich hatte sie nicht einmal gelesen.
Meine Mutter und Mei holten meinen Vater von seiner Geschäftsreise am Flughafen ab, darum waren wir allein.

Yeosang, der den restlichen Samstag noch bei mir verbrachte, wurde langsam wieder neugierig.
"Du sag mal. Jetzt wo du so viel von mir weißt, willst du mir nicht langsam mal sagen, wer dieser San ist?"

Während wir vor dem Fernseher saßen und uns langweilten, kam diese Frage immer wieder auf.
Zumindest Andeutungen.

Ich legte die Fernbedienung zur Seite und sah ihn kurz genervt an.
"Yeosang ich will nicht darüber... -"