16. Mein Geburtstag

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So ziemlich jeder freut sich auf seinen Geburtstag. Auf die Geschenke, die Zeit mit Familie und Freunden, auf die Party. Ich nicht. Ich war die Ausnahme. Ich konnte sehr gut auf das alles verzichten. (Also es ist jetzt nicht so, dass ich die Zeit mit meiner Familie nicht mag, ich stehe einfach nicht gerne im Mittelpunkt.)

Mir wäre es am Liebsten gewesen, wenn ich diesen Tag nur mit Jane verbracht hätte. Nur wir beide, vielleicht wären wir ins Kino gegangen oder hätten irgendwas anderes unternommen oder auch einfach nur zu Hause im Bett liegen. (Obwohl das im Hochsommer eher keine gute Idee ist) Halt einfach nur wir beide. An sich war das für mich ein sehr guter Plan – Es gab nur ein Problem – Es war mein achtzehnter Geburtstag

Und meine Mutter bestand darauf, dass es eine große Party wird. Ich zitiere; „ Man wird nur ein Mal im Leben achtzehn! Das muss man auch feiern!".

Alle anderen vielleicht, aber ich nicht. Ich wollte keine große Feier. Ich wollte auch niemanden einladen, aber meine Mutter war da anderer Meinung. Sie hatte einfach den Großteil meiner Verwandtschaft eingeladen und war schon Wochen, ach Monate, vor meinem Geburtstag mit der Planung beschäftigt.

Sie fragte mich ständig, dass ich mir überlegen sollte, wen ich denn alles einladen wolle. Aber es gab für mich eigentlich nichts zu überlegen; Jane. Das war's. Ich wollte nur sie einladen. Keine Freunde, keine Familie – niemanden.

Doch auch Jane stand eher auf der Seite von meiner Mutter.

„ Aber wieso willst du denn niemanden einladen? Ich meine, das sind doch deine Freunde? Und vielleicht möchte ich die auch kennen lernen.", sagte Jane, als ich ihr, von meinem Plan, niemanden einzuladen, erzählte.

„ Oder willst du nicht, dass ich sie kennen lerne?"

„ Was? Doch! Es ist nur....", entgegnete ich seufzend. Jane sah mich mit ernstem Blick an.

„ Ich bin einfach kein Party Mensch, okay? Die laute Musik, die vielen Menschen. Aber was ich am schlimmsten finde; Es ist mein Geburtstag, das heißt, ich stehe im Mittelpunkt. Und ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Ständig will irgendjemand etwas von mir und das nervt. Ich..."

Jane unterbrach mich.

„ Hey. Das ist nur ein Abend, wirst du schon überstehen.", erklärte sie mir und sah mich mit ihren großen Augen schief an. „ Und musst du ja nicht alle deine Freunde einladen."

„ Außerdem bin ich ja auch noch da!", sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich sah sie einfach nur an.

„ Warum bist du nur immer so optimistisch?", fragte ich sie ironisch.

„ Tja, so bin ich halt!", grinste sie zurück.

„ Und dafür liebe ich dich!", sagte ich und gab ihr einen Kuss.

Bald darauf nahm ich mir ihren Rat zu Herzen und lud meine Freunde doch zu meinem Geburtstag ein. Ich schrieb einfach eine Nachricht in die einzige Gruppe, die wir hatten. (Wir schrieben dort kaum, sondern tauschten nur witzige Memes aus)

Wer Bock hat, am 28.07. feiere ich meinen 18. Geburtstag im Vereinsheim auf dem Sportplatz. So ab 18 Uhr.

(Ich weiß, das ist die langweiligste Gebutstagseinladung, die du je gelesen hast)

Neben drei meiner Freunde, die ich aus der Schule kannte, wollte auch Alex zu meiner Feier kommen. Da ich sowieso immer in den Ferien Geburtstag habe, hat Alex in der Nacht zuvor bei mir übernachtet, da er, genau so wie Jane, etwas weiter weg wohnt.

(Sogar noch weiter als sie.)

Aber dazu später mehr.

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