Der Abschied

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Die große Halle war wie jeden Abend gefüllt, aber dennoch war es etwas besonderes heute hier zu sein. Hogwarts war wie ein Zuhause für mich und wahrscheinlich auch für die meisten anderen Schüler, die hier zur Schule gingen. Von den Wänden hingen Banner und Flaggen auf denen das Wappen von Ravenclaw zu sehen war, da dieses Haus den diesjährigen Hauspokal gewonnen hatte.

Vom Hufflepuff Tisch winkte mit Panda kurz zu und vertiefte sich dann wieder in einen Unterhaltung mit Penny Haywood und Tonks. Ich fragte mich, wie es wohl sein würde, nächstes Jahr hierher zurück zu kehren. Nächstes Jahr, wenn das Schloss niemals wieder Tonks Streiche miterleben würde, oder Henry's Flirtversuche als Stadionsprecher. Wenn niemals wieder das Lachen von Emily und Kalypso durch die Flure hallen würde und Charlie nichtmehr versuchen würde Drachen ins Schloss zu schmuggeln.

"Hey, Luc", Fred grinste und winkte mir zu. Die Zwillinge hatten mir einen Platz freigehalten.
"Bist du sicher, dass du nicht mit zu uns in den Fuchsbau fahren möchtest?", fragte George "Platz genug hätten wir... Du müsstest dir zwar ein Zimmer mit Ginny teilen, aber ich denke das ist zum Aushalten..."
"Ihr könnt mir glauben, an eurer kleinen Schwester liegt es nicht", sagte ich grinsend und stieß Fred einen Ellenbogen in die Seite. "Nein, ich verbringe die Ferien mit Lori bei ihrer Großmutter... Sie hat gesagt, sie will ihre Eltern besuchen gehen und braucht dazu moralische Unterstützung... Warum das so ist hab ich noch nicht verstanden"
Fred und George warfen sich einen kurzen Blick zu.

"Hat dir das Panda nicht erzählt?", fragte Fred im Flüsterton "Alice und Frank Longbottom liegen beide schon seit Jahren im Sant Mungo Hospital. Sie wurden von den Anhängern von du-weißt-schon-wem bis zu einem unheilbaren psychischen Zustand gefoltert"
"Warum hat sie mir das nicht erzählt?", fragte ich aufgebracht und mitfühlend zugleich "ich meine... Ich bin doch ihre beste Freundin, oder nicht?"
"Manche Sachen, erzählen die Menschen eben niemandem", erklärte George "ich weiß, das hört sich krass spirituell an, aber Geheimnisse bleiben eben geheim. Außerdem hätte sie es dir sicher noch gesagt. Du wärst doch sehr blind, wenn du es nicht mitbekommen hättest, wenn ihr ins Sant Mungo fahrt"
"Da hast du wohl Recht..."

"Hey, Dumbledores Rede beginnt", zischte Lee und fuhr sich durch die Rastalocken. Er nickte mit den Kopf nach Vorne, wo der Schulleiter vor einem Rednerpult stand. "Nicht, dass es mich groß interessieren würde, wir haben den Hauspokal ja eh nicht gewonnen, aber sonst flippt Audrey wieder komplett aus..."
"Das hab ich gehört, Lee", sagte Audrey und schaute ihn mit düsteren Blick an "und ich flippe ganz sicher nicht aus"
"Insgeheim steht er auf Audrey glaube ich", flüsterte mir Angelina, die rechts neben mir saß zu "er gibt es nur nicht zu"
"Muss er auch nicht", entgegnete ich mit einem Schulterzucken "wir sind Erstklässler. In unserem Alter ist noch niemand mit jemandem zusammen, oder täusche ich mich?"
"Keine Ahnung", sagte Angelina "in den Filmen, die ich anschaue, sind alle immer schon älter, wenn sie sich richtig verlieben. Obwohl ich nicht weiß, ob man in der Hinsicht auf Star Wars vertrauen sollte..."
"Ich habe keine Ahnung, wovon du da redest, aber es interessiert mich auch nicht wirklich", gab George zurück und wendete den Kopf dann nach vorne, um wenigstens die Hälfte seiner Aufmerksamkeit Dumbledore zu widmen.

"Und wieder ist ein Jahr vergangen", rief Dumbledore und lächelte den Schülern ausgelassen zu "und bevor wir endlich zum interessanten Teil des Abends, dem Essen, kommen muss ich Sie leider mit dieser Rede, geschrieben von einem sehr alten Mann belästigen. Ich hoffe doch, dass zumindest einige von Ihnen dieses Jahr genutzt haben, um zu lernen und, dass diese Schüler bis zum Ende der Ferien noch einige der Zauber beherrschen. Aber natürlich haben sie während des Sommers mehr als genug Zeit, um dieses Wissen wieder aus ihren hübschen Köpfen heraus zu schälen und ihre Köpfe stattdessen mit Dingen wie Quidditsch oder Koboldstein zu füllen.
Nun, bevor ich vor lauter Hunger nichtmehr dazu komme, muss jetzt der Hauspokal an das Haus überreicht werden, dessen Schüler in diesem Jahr die meisten Punkte gesammelt haben.
Auf dem vierten Platz liegt Slytherin mit 354 Punkten. Auf dem dritten Platz Gryffindor mit 367 Punkten. Auf dem vierten Platz dann Hufflepuff mit 401 Punkten und auf dem ersten Platz, mit sagenhaften 480 Punkten, Ravenclaw"

Ein Sturm aus Jubelrufen brach am betroffenen Tisch aus und als ich hinschaute, konnte ich Kalypso und Emily dabei beobachten, wie beide aufsprungen und ein komisches Abklatsch Ritual durchführten, das damit endete, dass beide über die Bank stolperte und rückwärts über diese fielen. Auch Alice applaudierte lächeln, wenn auch nicht sonderlich ausgelassen.

"Und jetzt meine Lieben", sagte Dumbledore mit einem Lächeln "will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen. Es ist Zeit das wunderbare Essen zu genießen."
Der Schulleiter klatschte lachend in die Hände und an allen Tischen erschienen die leckersten Speisen, auf großen Silbertabletten. Alle am Tisch langten kräftig zu, denn es war das letzte Mal in diesem Schuljahr, dass wir die Möglichkeit hatten so ein köstliches Essen zu essen.

Der Abend verging schneller als gedacht. Es wurde viel gelacht und über das Schuljahr geredet. Sogar Audrey lachte mit und erzählte peinliche Geschichten von ihrer Mutter über die George an manchen Stellen so sehr lachen musste, dass er seinen Kürbissaft quer über den Tisch ausspuckte. Als das Essen vorbei war, gingen alle in ihren Schlafsaal um dort zu packen und sich ein letztes Mal in das weiche Himmelbett zu legen und dort in himmlische Träume zu versinken.

Schon bald war der Morgen an, an dem die Schüler ihre Koffer packten und mit den Kutschen nach Hogsmeat fuhren. Etwas wehmütig hievten die Schüler ihr Gepäck in den Zug. Beinahe jeder von ihnen drehte sich noch einmal um, um sich das Schloss vor Augen zu rufen in seiner vollen Pracht.

Ich sah Kalypso, die Tränen in den Augen hatte und sich Lift zufächelte, während Emily ihr ein wenig amüsiert eine Hand auf die Schulter legte und mit einem letzten Lächeln in Richtung Schloss blickte, ehe sie in den Zug stieg. Charlie und Henry klopften sich gegenseitig auf die Schulter und umarmten sich brüderlich, bevor sie beide in den Hogwartsexpress stiegen. Es war fast ein trauriges Bild, wie sie alle Abschied nahmen von ihrem zweiten Zuhause. Ich würde nächstes Jahr wieder kommen, aber die Siebtklässler würden niemals wieder zurück nach Hogwarts kommen.

"Kommst du Lucy?", fragte Panda und stupste mich an der Schulter an, um mich zum Reingehen zu bewegen.
"Es hat sich ganz schön viel verändert, oder nicht?", fragte ich "ich meine, du bist nichtmehr Lori..."
"Ich werde immer Lori sein", sagte meine beste Freundin mit einem Grinsen "der Name ist ein Teil meines Lebens und ich werde weiter von einigen so genannt werden. Aber ich trage den Namen Pandora, weil ihn meine Mum mir gegeben hat."
Mit einem träumetischen Blick schaute Lori in die Ferne, bevor sie von Charlene angerempelt wurde, die die Augen verdrehte als sie uns sah. Die Hufflepuff Mädchen hinter ihr schleppten ihr Gepäck in den Zug.

"Diese Unterdrückung muss gestoppt werden", sagte Lori mit einem Grinsen "im nächsten Jahr, wenn wir zurück kommen"
"Ja", sagte ich "zurück nach Hause"

Die verlorene Weasley ~Harry Potter ff~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt