Baby Bunny

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"Sollten heute nicht eigentlich Namjoon und Jimin kommen?" mir war eingefallen, dass Hobi die beiden für heute angekündigt hatte.
"Ja das stimmt, aber bei uns sind alle bis auf Jimin und ich auch krank geworden und da Jimin sich noch nicht mit Chiwon auskennt, kam ich stattdessen hierher und er kümmert sich um die Kranken zuhause." klärt Yoongi mich auf.

"Oh, dann hab ich mich wohl bei einem von denen angesteckt." schlussfolgerte ich und Yoongi nickte.
"Jungkook hat mir geschrieben, dass er bald wieder zurück kommt. Dann wird er das wohl mit dem helfen übernehmen und ihr müsst nicht ständig herkommen." ich war froh, dass ich ihnen dann nicht mehr so eine Last war, doch Yoongis Blick wurde traurig.

"Wie oft soll ich dir noch sagen, ich weiß dass ich nicht herkommen muss um zu helfen, aber ich will helfen. Es macht mir Freude. Der Kleine und ich sind Freunde und dich mag ich auch." wehrte er ab und schaute wieder auf sein Essen.
Mir wurde warm ums Herz und ein Lächeln umspielte meine Lippen. Es war schön Menschen um mich zu haben, die sich um mich sorgten, nachdem ich monatelang alleine war.

Nach dem Essen wurde ich wieder ins Bett geschickt. Dieser Kerl duldete wirklich keine Widerworte, egal wie oft ich sagte, es ginge mir besser. Also fügte ich mich und hoffte, er nahm mir nicht auch noch mein Handy weg, so wie meine Eltern das früher gemacht hatten, wenn ich krank war, denn ich neigte dazu, statt zu schlafen lieber auf Netflix oder Viki abzuhängen.

Genau das tat ich jetzt auch, da ich absolut nicht müde war. Nach gefühlt einer halben Staffel, kam Yoongi und brachte den meckernden Chiwon, damit ich ihn wieder anlegen konnte. Während der Kleine trank, hatte ich mein Handy ausgeschaltet und betrachtete mein Baby, dass ich dadurch, dass ich krank im Bett lag, viel zu wenig gesehen hatte. Ich küsste sein Köpfchen und hielt seine Hand.

Die Augen schließend, genoss ich seine Nähe und sog seinen süßen Babyduft ein, doch er roch anders. Normalerweise roch er nach Babylotion und Marzipan, aber nun roch er auch noch nach Yoongi. Nicht dass Yoongi schlecht riechen würde, er roch immer nach einer Mischung aus Männershampoo, Weichspüler und ein Hauch frisches Deo oder Parfüm. Also eigentlich ziemlich gut.

Es war seltsam, aber ich mochte die Mischung von den beiden. Ob das dann mit Jungkook auch so sein würde? Sonst störten mich fremde Gerüche an meinem Baby, war wohl so ne Mutterinstinktsache. Meine Instinkte mochten Yoongi wohl genauso sehr, wie mein Sohn ihn mochte. Kein Wunder, so sehr wie er sich um uns kümmerte, dabei war es ja nicht mal sein Kind. Er würde bestimmt mal ein total guter Vater.

Irgendwann schlief Chiwon ein, doch ich rief Yoongi noch nicht, da ich das schlafende Baby noch eine Weile im Arm halten wollte. Dabei war ich wohl auch eingeschlafen, denn ich erwachte, weil ich mich beobachtete fühlte und tatsächlich lag Yoongi neben uns, auf der Seite und hatte seinen Kopf auf eine Hand gestützt, während er uns ruhig betrachtete.

"Ihr beide seid so ein friedlicher Anblick, wie ihr kuschelnd schlaft. Das hat eine beruhigende Wirkung. Ich könnte euch stundenlang zuschauen." gestand er leise.
Ich wusste gar nicht, was ich darauf antworten sollte. Seine Worte waren schön, trafen mich mitten ins Herz, ließen mich Lächeln, doch gleichzeitig machten sie mich auch traurig. Er hatte sicher ein sehr stressiges Leben und selten Zeit einfach mal die Seele baumeln zu lassen und Energie zu tanken.

Jetzt verstand ich auch, warum er so gerne herkam. Wir waren wohl sowas wie sein Anker zur Normalität. Ein Ruhepol, wo er all den Stress hinter sich lassen konnte. Normal nahmen ja Familie und Freunde diese Rolle ein, aber seine Freunde hatten das gleiche Leben wie er und mit seiner Familie hatte er scheinbar nicht viel zu tun. Er war genauso einsam wie ich.

Ich nahm seine Hand, drückte sie leicht und lächelte ihn warm an. So nah, wie ich mich ihm gerade fühlte, war ich noch nie jemandem außer meiner Familie. Da war etwas, dass uns verband, dass ich noch nicht einordnen konnte, aber es fühlte sich schön an.
Keiner sagte etwas, wir lagen einfach still nebeneinander, aber reden war gerade unnötig, es war angenehm und irgendwann erwiderte er mein Lächeln genauso warm.

In meinem Bauch kribbelte es und mir wurde schon wieder so warm ums Herz. Er sah so anders aus, wenn er ehrlich lächelte, wunderschön und niedlich gleichzeitig, so sanft. Das hätte ich mir nun wiederum stundenlang anschauen können, doch wir wurden von der Türklingel unterbrochen.
Yoongis Lächeln wich einem bedauernden Blick, bevor er aufstand um zur Haustür zu gehen. Er fand die Unterbrechung wohl genauso schade wie ich.

Ich hörte Stimmen und ein paar Minuten später klopfte es an meiner Tür, bevor sie auf ging und ich in ein besorgtes Gesicht blickte.
"Oh, hey Jungkook..."