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Durch sanftes rütteln an der Schulter, wurde Jungkook aufgeweckt. Er hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, doch ein Blick neben sich zeigte, dass Y/N immer noch in Yoongis Armen schlief, dieser allerdings wach war.
"Kookie, der Kleine weint. Ich denke er hat Hunger, geh ihn mal bitte holen."

Jungkook rieb sich den Schlaf aus den Augen und nickte, bevor er aufstand, um das laut protestierende Baby aus seinem Bettchen zu holen. Chiwon strampelte aufgeregt, sichtlich unzufrieden mit der Allgemeinsituation, aber sobald er ihn im Arm hatte, beruhigte er sich und schaute ihn neugierig an.

Als stolzer Vater, konnte er nicht widerstehen, dem Kleinen lauter Küsschen auf den Kopf zu hauchen, während er ihn zum Schlafzimmer trug.
Dort angekommen setzte er sich aufs Bett und sah Yoongi unschlüssig an.
"Sollen wir sie aufwecken?"
"Nein, sie braucht ihren Schlaf. Zum stillen muss sie ja nicht wach sein." antwortete Yoongi leise, worauf Jungkook ihn verwirrt anschaute.

"Wie soll das denn funktionieren? Müssen wir sie dafür nicht ein Stückchen ausziehen?" fragte er den Älteren, sichtlich irritiert.
"Solang er seine Milch nicht gern durch das Shirt gefiltert mag, schon." meinte Yoongi schmunzelnd und in Jungkooks Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Er hoffte nicht, das Yoongi vorhatte, ihre Brust freizulegen.

"Gib mir mal den Kleinen, ich halte ihn so, dass er trinken kann." forderte Yoongi, während er seinen freien Arm nach Chiwon ausstreckte. Vorsichtig legte Jungkook ihm das Baby in den Arm, den Kopf auf die Armbeuge, so dass Yoongis Hand noch frei blieb.
Als dieser jedoch die freie Hand dazu nutzen wollte, Y/N das Shirt hochzuziehen, zog er scharf die Luft ein.

"Ich denke, du solltest das nicht tun... k können wir ihm nicht lieber Brei geben?" fragte er stockend. Er wollte nicht, dass Yoongi sie so sah und erst recht nicht, dass er sie auch noch halb auszog.
"Kookie, dein Kind hat Hunger, für Brei ist er noch viel zu klein, uns bleibt gar nichts anderes übrig." meinte Yoongi leicht genervt.

Jungkook schluckte, sein Blick ging von Yoongis Hand, zur noch bedeckten Brust hin und her, ehe er einen Entschluss fasste und nickte.
"Gut, aber dann werde ich das machen. Schließlich habe ich ihre Brust schon einmal gesehen." teilte er Yoongi mit, der ihn unerwarteterweise angrinste.

"Einmal? Dann sollte vielleicht doch eher ich das machen, denn ich hab sie schon öfters gesehen... und ihr auch schonmal beim stillen geholfen. Ich bin sozusagen Experte auf dem Gebiet." meinte er stolz, worauf Jungkooks entschlossener Gesichtsausdruck zusammenfiel.

Mit offenem Mund schaute er dem Älteren dabei zu, wie er ungehemmt das Shirt hochschob, den Kleinen davor schob und ihm das Köpfchen dabei hielt. Jungkook war geschockt, über die Aussage und über die Selbstverständlichkeit, mit der Yoongi mit Mutter und Kind umging. Die ganze Szene wirkte so vertraut, wie nahe waren die sich eigentlich?

Musste er Yoongi nun als Konkurrenten ansehen? Würde er ihm das wirklich antun? Jungkook schaute sich die drei an, die wie eine Familie wirkten und fühlte sich plötzlich wie das fünfte Rad am Wagen.

Yoongi

Jungkook sah verletzt aus und in Yoongi wuchs das schlechte Gewissen, aber er hatte handeln müssen. Chiwon hatte ungeduldig wieder zu weinen begonnen und damit fast seine Mutter aufgeweckt. Der Jüngere hatte die ganze Zeit gezögert, weshalb er das dann einfach in die Hand genommen hatte.

Kookie tat ihm schon irgendwie leid, denn eigentlich sollte er ja derjenige sein, der ihr näher kam, doch obwohl Yoongi das klar war, merkte er, wie sich alles in ihm sträubte. Er wollte derjenige sein, der sie im Arm hielt, umsorgte und sich um sie kümmerte. Sie weckte etwas in ihm, dass er lange verloren geglaubt hatte. Yoongi wusste, dass es falsch war, dass er diesen Platz Jungkook überlassen musste, doch es war schwer.

Er musste versuchen, ihr einfach nur ein Freund zu sein, die drei zu unterstützen, Jungkook dabei helfen, seine Familie zu bekommen. Dabei würde er derjenige sein, der leiden würde, denn ihm war vorhin klar geworden, dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte. Als Jungkook sagte, er würde sie ausziehen und Yoongi das keinesfalls zulassen konnte, war es ihm bewusst geworden.

Doch er musste das unterdrücken, er konnte nicht so egoistisch sein. Für Kookie musste er sich zusammenreißen... er würde es nicht übers Herz bringen, seinem kleinen Maknae so weh zu tun. Schnell schaute er in die andere Richtung, damit Jungkook nicht sah, wie er krampfhaft eine Träne wegblinzelte.

Baby BunnyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt