4. Der Erinnerungsdämon

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Es war bereits nachts als Izzy mich weckte. „Jace meinte wir haben vielleicht eine Spur zum Kelch.", erklärte sie. Ich zog mir also schnell was anderes als meine Schlafsachen an und traf mich mit dem Rest in der Zentrale. Hodge war auch dabei. Wir setzten uns an einen Gruppentisch etwas weiter am Rand. Naja, Clary und Izzy setzten sich auf den Tisch, während Alec und ich auf Stühlen Platz nahmen und Jace stehenblieb. Hodge ging nach vorne um uns zu erzählen was über Magnus bekannt war. „Magnus Bane. Er ist über 300 Jahre alt und wie ihr sehen könnt ist er den Freuden der jeweiligen Jahrhunderte nicht gerade abgeneigt gewesen. Er hat ein Faible für das Exquisite und auf Exzesse." „Sieht aus wie der David Guetta der Unterwelt.", kommentierte Clary. „Guetta ist bereits ein Unterweltler. Ein Vampir. Hast du ihn je bei Tag gesehen?", fragte Izzy grinsend. „Könnt ihr zwei euch mal konzentrieren? Das hier ist Ernst.", meinte Alec mal wieder genervt. „Da ist aber jemand unausgeglichen...", gab ich ebenfalls meine Meinung ab, was mir einen genervten Blick von Alec in meine Richtung einbrachte. „Alec hat recht. Magnus ist einer der mächtigsten Hexenmeister die mir je begegnet sind und er Hegt ein tiefes Misstrauen gegen Shadowhunter.", gab Hodge Alec recht. „Wieso hat er dann meiner Mutter geholfen meine Erinnerungen zu löschen, sie ist doch auch ein Shadowhunter?", fragte Clary verwirrt. „Ja, eine der besten. Aber geholfen ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Hat Magnus Jocelyn einfach einen Gefallen getan? Vielleicht. Aber sehr viel wahrscheinlicher ist, dass deine Mutter Magnus fürstlich entlohnt hat.", antwortete Hodge. „Bevor ein Hexenmeister jemandem Hilft will er üblicherweise bezahlt werden.", erklärte Jace. „Laut des Rates halten sich die meisten Hexenmeister versteckt.", warf Alec ein. „Seit Valentine sie jagt.", fügte er hinzu. „Valentine sucht bestimmt nach dem Hexenmeister der Jocelyn geholfen hat.", meinte Hodge. Daraufhin fing seine Rune wieder an zu „brennen" und er stützte sich mit Schmerzverzerrtem Gesicht am Tisch ab. „Hodge, deine Rune...Alles okay? Also wie finden wir jetzt Magnus?", fragte Clary. „Gar nicht. Magnus findet uns. Wir organisieren ein Treffen an einem sicheren Ort und locken ihn aus seinem Versteck.", erklärte Jace seinen Plan. „Und ich weiß genau wo wir das tun!", meinte Izzy und zeigte uns einen Flyer für einen Unterweltler-Rave. „Ein Unterweltler-Rave. Nicht schlecht Izzy.", lobte Jace sie. „Woher hast du das?", fragte Alec. „Von meiner Überwachung der Unterweltler. Wie Ich gehört habe feiert Magnus gerne.", meinte Izzy. „Er wird das schön sein lassen, solange Valentine versucht ihn zu töten.", widersprach Alec. „Klar wird er hingehen. Er fällt nicht auf. Er versteckt sich wo ihn jeder kennt.", war Jace' Meinung. „Ich weiß nicht. Das scheint mir...", fing Clary an. „Vertrau mir. Wenn Magnus aus seinem Versteck kommt, geht er zu einer der größten Party's des Jahres.", unterbrach Izzy sie. „Seinen Hedonismus sollte man nie unterschätzen. Oder seine Gier...", war Hodge's Meinung. „Kommt mit!", fügte er hinzu. Wir folgten ihm zum Trainingsraum wo er mit seiner Stele eine Rune auf den Boden nachfuhr, wodurch sich die Platte verschieben ließ und so den Blick auf ein Collier mit einem großen roten Edelstein freigab. „Ist der echt?", fragte Izzy sofort. „Ein 4 Karätiger unerhitzter Burmerrubin. Dieses Collier hat für Magnus eine besondere Bedeutung.", erklärte Hodge. „Er machte es seiner damaligen Geliebten zum Geschenk. Camille Belcourt." „Äh... Camille und Magnus waren Geliebte?", fragte Clary verwirrt. „Man kommt rum als Hexenmeister.", warf Jace ein. „Er hat ihn 1857 gekauft, zum Preis seines Londoner Stadthauses. Der Juwel ist mit einem Zauber belegt, der den Träger warnt wenn Dämonen in der Nähe sind.", fuhr Hodge fort. „Er ist so schön.", meinte Izzy, während sie das Collier an sich nahm. „Magnus sehnt sich schon lange danach mit seinem Collier wieder vereint zu sein. Bietet es ihm an. Vielleicht schnappt er ja nach dem Köder." „Ich schicke Magnus eine Feuernachricht um das Treffen zu arrangieren. Wir müssen an Magnus rankommen und zwar vor Valentine.", meinte Jace.

„Jace hat gesagt du wolltest mich sehen.", meinte Clary als sie zu Izzy ins Zimmer kam. „Genau. Was ziehst du heute Abend auf der Unterweltler-Party an?", fragte Izzy. „Keine Ahnung ich hab gedacht ich lass das einfach an." „Nein, tust du nicht.", meinte Izzy belustigt. „Ein Unterweltler würde darin nicht mal sterben. Außerdem ist es eine Party und kein Poetry-Slam.", fügte sie hinzu. Ich beobachtete das ganze Lächelnd vom Rand aus. „Leider habe ich keine Partyklamotten dabei, also...", fing Clary an, wurde aber wie so oft von Izzy unterbrochen. „Also musst du wohl meine tragen." „Dir ist schon klar das du mir irgendwann sagen musst wo und wann?" „Wo und wann was?", fragte Izzy. „Wo hast du dein Taschengeld her und wann lässt du mich selbst aussuchen?" „Clary?", meinte Izzy mit einem kurzen schwarzen Kleid in der Hand. „Okay, das Kleid ist viel zu eng." „Es dehnt sich." Danach war vorbei. Clary's Blick sagte wirklich alles. „Zieh es an." „Okay...", gab Clary auf. „Probier die.", meinte Izzy und reichte Clary noch ein paar schwarzer hochhackiger Stiefel. „Ich weiß nicht Isabelle. Ich glaube ich bin eher so ein Jeans und T-Shirt Typ." In der Zeit reichte Izzy mir ein enges schwarzes Kleid welches bis knapp zu meinen Oberschenkeln reichte. Es hatte oben ein BH ähnliches Oberteil, welches durch netzähnlichen Stoff über der einen Schulter oben gehalten wurde. Zusätzlich war die Hälfte meines Bauches und Rückens offen sichtbar und unten im Rock war ein Schlitz. Der Stoff war zum Großteil ziemlich Leder ähnlich. Dazu bekam ich schwarze Pumps in Lederoptik. Ohne zu nörgeln, denn ich wusste das es bei Izzy nichts bringt, zog ich die Sachen an. Meine Haare ließ ich mir dabei offen über die Schulter fallen. Als Clary hinter der Abgrenzung auftauchte meinte Izzy nur:„Du hast so Glück das du kleine Brüste hast. Ich könnte das nie ohne BH tragen." „Wirklich?", fragte sie nur. „Wirklich." Dann kam Jace. „Da sieht aber jemand scharf aus.", meinte er an Clary gewandt. Ich verdrehte die Augen. Was besseres war im nicht eingefallen? „Oh...danke.", meinte Clary leicht schüchtern. „Steht dir garnicht mal so schlecht.", meinte Izzy. „Yara und ich gehen mal rüber zu Alec. Er weiß auch nie was er zu solchen Party's anziehen soll." Mit diesen Worten ließen wir die beiden alleine. So kam es das Izzy Alec tatsächlich bei der Auswahl half, während ich sie dabei belustigt beobachtete. Man merkte sofort das Alec so überhaupt keine Lust darauf hatte. Nach einer Weile waren sie fertig und so gingen Alec und ich schon mal zu den Waffen während Izzy sich umzog, schließlich war ihr Zimmer vorhin belegt. Glücklicherweise war sie schnell fertig, denn Alec war echt nicht so in der Stimmung zum reden. „Such dir ne Waffe. Ich schlage deine Peitsche vor." „Was ist los mit dir?", fragte Izzy verwirrt. Beinahe noch im gleichen Moment antwortete er mit: „Nichts." „Wir gehen auf einen Unterweltler-Rave. Du solltest ein wenig begeisterter sein.", meinte Izzy mal wieder übermotiviert. „Das ist eine Mission keine Party!", widersprach ihr Alec. „Ja, von mir aus. Bevor Clary auftauchte war jeder Tag gleich. Auf eine Mission gehen, Dämonen töten, auf eine Mission gehen, Dämonen töten... Jetzt ist die Sache wenigstens interessant." „Interessant? Valentine ist am Leben und auf der Suche nach dem Kelch der Engel. Er bedroht unsere gesamte Welt. Und wir helfen seiner Tochter... Und das obwohl wir keinen Grund haben ihr zu vertrauen... Und sie einfach aus dem nichts auftauchte... Außerdem könnten wir einen Hexenmeister der vielleicht oder auch nicht übervorteilen also nein ich finde das nicht interessant!", regte sich Alec auf. „Wow. Geht's dir jetzt besser Alec?", fragte ich. Die beiden zuckten erschrocken zusammen. Sie waren also tatsächlich so vertieft in ihr Gespräch gewesen das sie mich vergessen hatten. „Nein, leider nicht. Okay, ein bisschen.", meinte dann Alec. „Du kannst nicht immer alles in dich hineinfressen. Irgendwann wird dir das alles um die Ohren fliegen. Das wird nicht schön, glaub mir.", meinte ich. Alec warf mir kurz einen zweifelnden Blick zu ehe er meinte: „Nagut, los geht's. Und wir gehen nicht der Musik wegen hin." Wir machten uns also auf den Weg.

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