6. Menschen und Engel

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Gemeinsam kamen wir bei Magnus an. Simon und Clary erklärten ihm die Lage, während wir ihn gemeinsam auf das Sofa verfrachteten. Er redete die ganze Zeit wirres Zeug und Sprach Clary als Jocelyn an. „Clary, hör mir zu, hör mir zu. Du musst mir zuhören. Ich muss dir was sagen, nur für den Fall...", fing er an. „Sag sowas nicht!", unterbrach ihn Clary. „Nein, hör mir zu! Du musst das wissen." „Wurde er von einem Alpha gebissen?", unterbrach ihn dieses Mal Magnus. „Ja, wieso?", antwortete Simon. Magnus fing an von 3 herunter zu zählen und bei 1 fingen Luke's Augen an zu leuchten. Als er dann auch noch anfing sich aus Schmerzen zu winden ging Magnus los um etwas zu holen, während er uns den Auftrag gab Luke festzuhalten. „Wir haben nicht viel Zeit. Es wird noch ein wenig dauern bis es wirkt.", sagte er während er Luke etwas in den Mund stopfte. Er erklärte uns dann was mit Luke passierte, nachdem Clary ihm gefühlt tausende von Fragen gestellt hatte.

Luke ging es inzwischen besser oder zumindest schlief er endlich. Wir standen vorm Sofa und sahen ihm besorgt dabei zu. Magnus war in einem Nebenraum am suchen nach irgendwas das uns helfen könnte. „Alles okay?", fragte Simon dann nach einer Weile, so ziemlich die dümmste Frage die er Momentan stellen könnte. Clary nickte nur leicht mit dem Kopf, was man ihr aber auch nicht verübeln konnte. „Hey, ich bin's. Ich weiß wie viel er die bedeutet.", sagte Simon daraufhin. „Wie konnte ich nur an ihm Zweifeln? Simon, er ist der einzige Vater den ich jemals hatte. Ich kann ihn nicht verlieren.", erwiederte sie. Ich denke das Gespräch was die beiden gerade führten war nicht für meine Ohren bestimmt und so ging ich auf den Balkon um dort in Ruhe über alles nachzudenken. Soviel war in letzter Zeit geschehen, zu viel um es einfach zu verarbeiten. Als ich an Clary und Simon oder Alec, Izzy und Jace dachte wurde ich wehmütig. Sie hatten einander und würden sich niemals hängenlassen und obwohl ich wusste das sie sich Mühe gaben, wurde ich das Gefühl nicht los, nicht dazu zu gehören. Ich hatte das auch einst besessen aber dank Valentine hatte ich alles verloren und alles was mir blieb war ich selbst, zumindest bis ich ins Institut kam. In solchen Momenten wie diesen fühlte ich mich einfach nur einsam und wünschte mir meine Schwester umso mehr zurück. Sie hatte mich immer verstanden und obwohl wir so verschieden waren, war sie immer ein Teil von mir gewesen oder gerade deswegen.

Ich ging zurück zu den anderen als ich bemerkte das Clary lauter wurde. „Jace, frag ihn einfach bitte. Ihr müsst endlich reden." „Ärger im Paradis?", fragte Magnus ihn gerade als ich hereinkam. „Aber Quatsch mich nicht voll.", meinte er genervt und schnappte sich Simon.

„Wofür ist das alles!", fragte Clary Magnus, nachdem sie sah was er alles aufgebaut hatte. Tatsächlich war es nicht wenig aber dennoch war doch zumindest ungefähr klar was er da vorhatte oder täusche ich mich? „Die Basis für den Zaubertrank.", antwortete er ihr. „Rühr um. Es muss fertig sein bevor deine Lustknaben zurück kommen.", gab er ihr Befehle und wie so häufig stand ich nur in der Gegend rum. Vielleicht hätte ich doch bei Izzy und Alec bleiben sollen, hier stand ich nur im Weg herum. „Und was wenn sie nicht rechtzeitig kommen?", fragte Clary. „So darfst du nicht denken, Clary. Sie werden es schaffen.", versuchte ich sie aufzubauen aber an ihrem Gesichtsausdruck merkte ich das sie mir nicht glaubte. „Ich kann an nichts anderes mehr denken.", gab sie zu. „Ich weiß nicht ob ich das noch länger machen kann. Ich bin Kunststudentin, meine Abenteuer sollten 2 Dimensional bleiben." „Wer sagt den sowas?", fragte Magnus verwundert. „Ich! Es ist eine Sache Monster und Dämonen zu zeichnen aber sie mit eigenen Augen aus nächster Nähe zu sehen ist etwas völlig anderes!", meinte sie außer sich. Die beiden Diskutierten noch bis sie von Luke's rufen nach Jocelyn unterbrochen wurden. Besorgt liefen die beiden zu ihm rüber um ihm zu helfen. Ich blieb wo ich war, ich würde nur im Weg stehen. Verzweifelt rieb ich mir über die Augen. Das ganze war nicht gut für meine Nerven und ein Pochen machte sich in meinem Kopf breit. Ich zog mich erneut auf den Balkon zurück, einerseits wegen meinen Kopfschmerzen andererseits damit Magnus Clary in aller Ruhe das erzählen konnte was er zu sagen hatte. Es wäre alles nicht soweit gekommen wenn Alec und ich Clary einfach nicht alleine gelassen hätten. Sie wäre nicht weggelaufen, hätte sich nicht mit Simon getroffen und wir wären nicht von Werwölfen entführt worden, dessen Alpha beinahe Luke getötet hätte. Eigentlich war es sogar nur meine Schuld. Ich meine klar, Clary ist kein kleines Kind mehr und hätte es besser wissen müssen aber ich wusste auch das sie bei der nächst besten Gelegenheit abhauen würde. Es war also meine Schuld, ohne mich wäre das ganze nicht passiert... Alec wäre nicht gegangen wenn er gewusst hätte das ich Clary alleine lassen würde, auch wenn es nur ein paar Minuten waren.

Als die Kopfschmerzen nachgelassen hatten und es draußen immer kühler wurde ging ich rein. Clary war gerade am durchdrehen und Magnus versuchte Luke zu helfen aber seine Magie schien nicht stark genug zu sein. „Magnus, nutze meine Magie.", meinte ich zu ihm. „Deine?", fragte er. „Ja, meine. Wir wissen nicht wie lange sie noch brauchen und deine Magie reicht langsam nicht mehr. Kanalysiere mich." Zweifelnd sah er mich an. Um meine Absicht deutlicher zu machen ließ ich mich neben ihn sinken und reichte ihm meine Hand. Ein Schmerz durchfuhr mich sobald er meine Kräfte ebenfalls nutzte. Es würde Luke's Lage keinesfalls verbessern aber es brachte uns wenigstens mehr Zeit. Clary lief los um Magnus Anweisungen zu befolgen. Ich spürte das Magnus Magie trotz meiner Hilfe nachließ und wusste das die anderen so schnell wie möglich kommen mussten, damit wir Luke noch retten könnten. Er kippte fast zur Seite doch da kam Alec gerade durch die Tür und hielt ihn noch rechtzeitig fest. „Hilf uns.", meinte Magnus zu ihm. „Ich brauche deine Kraft." „Nimm was du brauchst.", antwortete Alec. Nachdem Magnus seine Hand genommen hatte, verspannte sich auch sein Gesicht vor Schmerzen und Magnus fing an Angestrengte Geräusche zu machen.

Kurz danach kamen Simon und Jace mit den benötigten Zutaten wieder. Sobald Clary Luke den Trank verabreichte, öffnete Luke seine Augen und Magnus ließ von ihm ab. Erschöpfte kippte er gegen Alec, während ich mich ans Sofa lehnte.

Ich half Magnus dabei Luke's Verbände zu erneuern als Clary kam. Luke bedankte sich bei uns und wir verließen den Raum aber nicht bevor sich Magnus noch an Clary wandte:„Sei nicht zu streng zu ihm."

Ich hielt es für das beste ins Institut zurück zu kehren. Clary und Luke hatten einiges zu bereden und ich wusste das Magnus noch etwas mit Alec bereden wollte. Wo Simon und Jace abgeblieben waren wusste ich nicht aber ich machte mir aus mir unerfindlichen Gründen sorgen um Izzy. Sie war die einzige die nicht bei Magnus war, was hieß das irgendetwas vorgefallen sein musste und ich wusste nicht ob es gut oder schlecht war.

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