8. Böses Blut

73 4 0
                                    

„Er sieht aus wie ein Weinglas.", meinte Clary. „Dieses Weinglas hat dir das Leben gerettet.", erwiederte Jace so mitfühlend wie immer. „Was wäre passiert wenn ich den Kelch nicht rechtzeitig gekriegt hätte? Hätte dieser Dämon...?", fragte sie. „Hast du aber! Erste Shadowhunter Regel: Wenn was explodiert gehe einfach weiter. Denke nie zu viel nach, bleib cool." „Und was ist die zweite Regel?"
In dem Moment schnellte Izzy's Peitsche hervor und schnappte sich den Kelch aus Clary's Händen. „Ein Shadowhunter kann all das auch in High Heels.", meinte sie. Belustigt verfolgte ich die Konversation der drei von meinem Platz am Rand des Raumes. Izzy schritt die Treppe runter und gab unten angekommen Clary den Kelch wieder während Jace sich an Alec wandte, welcher auf einem der Monitore herumtippte. Während die beiden also ihre alltägliche Diskussion führten packte Clary den Kelch zurück in die Tarot-Karte. Erst bei:„Kein Unterweltler kann ins Institut gelangen.", beteidigten wir uns wieder am Gespräch. „Nicht ohne eine Einladung von einem Shadowhunter.", ergänzte Izzy Jace' vorherigen Kommentar. „Soviel ich weiß ist Valentine ein Shadowhunter.", kommentierte nun Alec. „Wir bringen den Kelch zum Rat. Bei uns ist er nicht sicher.", fügte er hinzu. „Zum Rat? Auf keinen Fall!", wiedersprach Clary. „Nach den ganzen Scherereien ihn zu kriegen?" „Alec hat recht. Dafür ist der Kelch viel zu wichtig.", stimmte ich ihm zu und auch Izzy nickte zustimmend. „Ihr Gebt mir recht?", fragte Alec verwirrt. „Öfter mal was neues.", war Izzy's Antwort. „Ich habe außer diesem Kelch keine Chance meine Mum zu finden.", wandte Clary ein. „Da geb ich Clary recht.", stimmte ihr Jace zu. Wieso war das klar? „Ich kann dich verstehen Clary, wirklich. Aber wir werden einen anderen Weg finden deine Mum zu retten.", versuchte ich sie zum Umdenken zu bewegen. „Wir können dem Rat den Kelch nicht geben, nicht jetzt.", behaarte Jace. „Wir brauchen ihn. Wir haben sonst nichts um zu verhandeln." „Hey, ich weiß das dieser Kelch sehr mächtig ist. Er hat die Macht neue Shadowhunter zu schaffen, Dämonen zu kontrollieren und sogar Mundis zu töten falls sie daraus trinken. Aber ich verspreche euch ich lasse nicht zu das dieses Monster ihn in die Finger kriegt!", argumentierte Clary. „Da hast du es. Du hast ihr Wort.", stellte sich Jace auf ihre Seite. „Denkst du echt das Clary's Wort etwas bedeutet wenn es um das Leben tausender geht? Sie wurde gerade erst in diese Welt hereingeworfen, sie kann doch noch gar nicht wirklich die Risiken einschätzen. Ich hab dich echt gerne Clary aber denkst du wirklich du könntest ihn wenn es soweit ist davon abhalten?", versuchte ich erneut sie davon abzubringen. „Komm mit.", unterbrach Alec die Stille. Clary und er verließen den Raum und Jace sah Izzy und mich triumphierend an.

Es dauerte nicht lange da kamen sie wieder. Jace hatte sich in ihrer Abwesenheit ein Tablet geschnappt und überprüfte irgendwas als plötzlich ein rot leuchteneder Kreis sich dem Institut näherte. „Was?", fragte Alec verwirrt. Kurz darauf ging der Alarm im Institut los. „Da draußen ist irgendwas!", meinte Jace. Ernsthaft jetzt? Darauf wäre ich ja niemals gekommen. Ich dachte die Alarmanlage geht immer einfach ohne Grund los. „Was hab ich euch gesagt?", fragte Alec. „Alec, lass das!", meinte Jace gereizt. „Was geht hier vor?", fragte Clary beinahe panisch. „Sieht so aus als wenn jemand hier eindringen will.", erklärte Izzy das offensichtliche. „Könnte der Kreis sein.", gab Jace zu. „Sag ich doch.", erwiderte Alec. Während Clary noch eine Weile auf den Bildschirm starrt machten wir uns zu viert auf den Weg zum Ausgang. Gehetzt rannte sie uns hinterher. Eine Silhouette erschien im Nebel. Sie sah aus als würde sie jemand tragen. „Nicht bewegen!", rief Jace. „Leg ihn hin und nach oben mit den Händen!", fügte Alec hinzu. Langsam tat die Person was wir von ihr verlangten und kaum das sie die andere Person abgelegt hatte erkannte man den Vampir der uns damals geholfen hatte und Simon. „Oh mein Gott, Simon!", rief Clary erschrocken und rannte auf die beiden zu.

Behutsam legten Jace und Raphael, so hieß der Vampir wie ich herausfand, Simon auf einen Tisch. „Die Leute werden sich fragen was wir gefunden haben.", merkte Jace an. „Ich geh schon. Ich sag ihnen das wir nichts gefunden haben.", antwortete Alec. „Niemand wird herunterkommen zu uns." „Ich bin vielleicht ein Vampir aber erzogen wurde ich als Katholik.", erklärte Raphael und fuhr ein Kreuz in der Luft nach wie man es häufig beim beten tat. „Die Vampire haben das Abkommen gebrochen.", warf Izzy ein. „Simon zu töten ist ein Kriegsgrund." „Die Vampire haben nichts damit zu tun. Nur Camille, sie hat Simon auf eigene Faust attackiert.", erwiederte Raphael gereizt. „Woher sollen wir wissen das du die Wahrheit sagst?", fragte Jace. „Ich hätte ihn entsorgen können. Stattdessen bringe ich ihn zu euch. Ich will keine Probleme mit Shadowhuntern.", erklärte er. „War eine kluge Entscheidung.", kommentierte Izzy. „Ich hab den Mundie gewarnt wegzubleiben. Camille hat ihn von ihrem Blut kosten lassen und wie ein Junkie wollte er immer mehr davon." „Der einzige Grund warum Simon Camille's Blut probiert hat, bist du!", warf Clary ein. „Du hast ihn entführt! Du hast ihn ins Hotel DuMort verschleppt! Du, du hast ihn Camille ausgeliefert!", schrie Clary ihn an. „Ich habe nie beabsichtigt das das passiert!", erwiederte Raphael. Während Clary verzweifelt um Simon's Tod trauerte erzählte Raphael von einer Möglichkeit ihn zu retten. „Welche Möglichkeit?", fragte Jace sofort. „Eine Möglichkeit Simon zurück zu bringen." „Sowas geht?", hauchte Clary. Ich ahnte schon darauf das hinaus laufen würde und es gefiel mir ganz und garnicht. „Wie denn? Wie denn?", fragte Clary ungeduldig. „Er ist ein Frischling. Das ist ein Übergangsstadium. Dein Freund kann von den Toten erweckt werden.", erklärte er. Glücklicherweise wussten auch Jace und Izzy wie hirnrissig das wäre und versuchten sie davon abzuhalten. „Ich könnte also Simon zurückkriegen?", fragte Clary trotzdem hoffnungsvoll. „Gesund und munter?", harkte sie nach. „Nur zurück!", rief Izzy dazwischen. „Er wird weder gesund noch munter sein." „Er wird ein Vampir sein.", vereinfachte ich. „Und zwar nicht von der Hippen romantischen Art.", frügte Jace hinzu. „Die hässliche, blutsaugende, sargrumhängende Art!" „Sehr Unhöflich.", warf Raphael ein, doch so wirklich interessierte es keinen von uns. „Ach was?", fragte Jace. „Sarg würde eine hölzerne Kiste implizieren. Unsere Schlafgelegenheiten sind aus 14 Karätigem Gold." „Mein Fehler.", kommentierte Jace genervt. „Die Sonne wird bald aufgehen. Simon muss heute noch zu einem Vampir verwandelt oder gepfählt werden." „Und wenn ich nichts davon tun will?", fragte Clary. „Seine Seele wird für immer gefangen sein.", meinte ich sanft. „Du hast bis Sonnenuntergang Zeit dich zu entscheiden. Die Uhr tickt.", fügte Raphael hinzu.

Clary, Raphael und Jace überlegten was mit Simon geschehen wird, während Alec und Izzy bei einem Gespräch mit ihren Eltern sind also hab ich die Aufgabe übernommen auf Max aufzupassen. Der Junge ist so rein vom Wesen her das ich hoffe das ihm niemals irgendwas geschehen wird. Das hätte er nicht verdient und seine Familie insbesondere Izzy und Alec auch nicht. Nach einer Weile gesellte sich Alec zu uns. „Alec, glaubst du du kannst meine Steele zurückbekommen?", fragte Max seinen großen Bruder. „Sie haben sie dir genommen weil du fast das Mumbai-Institut abgefackelt hättest.", erklärte Alec. Ich musste Lächeln, das ist Max so wie wir ihn kennen. „Wie oft muss ich denn noch sagen das es ein Unfall war?", fragte unser kleine Unruhestifter. „Hör zu, Max. Jemand sehr wichtiges wird uns besuchen, könntest du uns wenigstens ein paar Tage keinen Ärger machen?", fragte Alec seinen kleinen Bruder sanft. „Wenn das klappt kriegst du deine Steele zurück, versprochen." In dem Moment öffnete sich die Eingangstür und Valentine schritt herein. Ich zog sofort meine Seraphklinge die ich sicherheitshalber immer bei mir trug. Alec spannte sobald er ihn erblickte sofort seinen Bogen und Schoß einen Pfeil auf ihn ab, während ich auf ihn zu lief mit der Klinge in der Hand. Er wehrte meinen Angriff ab und fing sogar noch Alec's Pfeil bevor er sich in eine blonde Frau zurückverwandelte. „Diese Reaktionszeit war grauenhaft, außer bei euch beiden.", meinte sie mit einem Blick zu Alec und mir. „Ich bin Lydia Branwell, Gesandte des Rates.", stellte sie sich vor. Sofort lief sie auf Maryse zu, sobald diese den Raum betrat und ließ uns verwirrt zurück. Sie laberte noch irgendein Zeug von dem ich eh nur die Hälfte verstand bevor sie nach Clary fragte. Als niemand antwortete meinte sie ziemlich bissig:"Ich hoffe das es hier irgendjemand weiß." „Sie ist unterwegs. Training.", antwortet Alec schnell. „Du willst mir erzählen das sie einfach so durch New York spaziert? Valentine's Tochter?" „Ist sie nicht auch deine Cousine?", fragte Izzy spitz. „Entfernte Cousine.", war Lydias Antwort. „Jace ist bei ihr.", erwiderte Alec. „Etwa der Jace Wayland der eine unauthorisierte Razzia bei den Vampiren durchgeführt hat?", fragte sie. „Ich lese Berichte.", bemerkte sie nach einem Fragenden Blick von Maryse. „Jace ist vielleicht unauthodox aber er ist unser beste Soldat. Wenn er bei Clary ist, ist sie in guten Händen.", erwiderte Maryse. „Das hoffe ich und ganz New York um euretwillen. Euer ganzer Zuständigkeitsbereich sollte sicher sein."

„Ich bin kein Fan.", kommentierte Izzy Lydia's erscheinen. „Eifersüchtig?", fragte Alec. „Nein! Vielleicht. Verdammt wie hat sie diesen Fall gefangen?", fragte Izzy. Nachdem Alec eine Nachricht bekommen hatte, eilten wir zu Maryse und Lydia, welche uns bereits erwarteten. „Du solltest dir das mal ansehen. Etwas hat das Jade Wolf angegriffen.", erklärte Alec. „Das Hauptquartier der Werwölfe. Wo...", wollte Maryse wissen wurde aber von Lydia unterbrochen:„Wo hast du die her?" „Vom Anführer des New Yorker Rudels.", antwortete Alec. „Du bist befreundet mit Lucien Greymark? Ex-Kreismitglied?", fragte sie. „Wie wäre es wenn wir die drei die Sache untersuchen lassen?", versuchte Maryse abzulenken. „Ich könnte mir vorstellen das das etwas..." „...mit Valentine zu tun hat.", unterbrach Lydia sie erneut. „Ich werde mir das selber ansehen." Sie ging ein paar Schritte und drehte sich dann erneut um:„Was ist? Kommst du jetzt mit?", fragte sie an Alec gewandt. Nach kurzem Zögern folgte er ihr.

Ich hatte mich zwischenzeitlich etwas ausgeruht und war gerade mit Hotch am trainieren als ein Forsaken durch eine der Holztüren in den Raum brach. Hotch griff ihn sofort mit seinem Trainingsstab an und versuchte ihm damit in den Bauch zu schlagen, nur leider wehrte dieser das ab. Er schlug ihn erneut und traf ihn dieses Mal am Kopf. Der Forsaken ging zu Boden und ich nutzte das um aus meiner Starre, welche mich kurzfristig überfiel, zu lösen. Das war das erste mal das ich einen Forsaken sah und ich hoffte das es bei dieser einen Begegnung bleiben würde. Er sprang mit einem Mal auf und wollte etwas Axtähnliches in Hotch' Kopf schlagen als ich ihm von hinten eins mit dem Stab überzog. Erneut fiel er zu Boden, allerdings nur kurz. Er durchtrennte die Stäbe mit der Klinge seiner Waffe und wir mussten in den Nahkampf übergehen. Letztendlich schaffte es Hotch ihn in einen Tisch zu treten wo dieser liegen blieb. Ich dachte wie Hotch es wäre vorbei als dieser plötzlich nach oben sprang und Hotch so heftig zu Boden stieß das dieser liegen blieb. Ich versuchte so gut es ging gegen ihn zu kämpfen aber er war ziemlich stark und so kam es das er, nachdem ich es geschafft hatte ihn zu entwaffnen, mich an der Kehle packte und mit dem Kopf immer wieder gegen die Wand schlug. Ich spürte wie mir langsam das Blut den Nacken herunterlief als ich ein Surren hörte und der Forsaken von mir abließ. Leider knallte ich dadurch auf den Boden und verlor dadurch endgültig mein Bewusstsein.

Shadowhunters-The Mortal InstrumentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt