Unmotiviert und äußerst wütend betrachtete ich die Menschenmasse vor mir und wandte den Kopf ab.
Ich wollte... wirklich gerne... einfach... abhauen. Oder jemandem an die Kehle gehen.
Ich hasste Menschenmassen.
Der Junge neben mir nickte bekräftigend, schüttelte dann allerdings heftig den Kopf. Als wüsste er, dass ich soeben Mordpläne schmiedete.
Ich seufzte, dann kämpfte ich mich doch durch die Masse an Leuten, die mir erstmals unhöfliche Worte an den Kopf warfen, mir ihre Ellenbogen in die Seiten stießen und dann letztendlich lauter Fragen stellten, die ich weder beantworten wollte noch konnte.
Ich verstand nicht einmal, wie sie von meiner Ankunft in Musutafu erfahren hatten! Woher wussten sie wo wir wohnten? Und warum das ganze Theater?!
Aus mir konnten sie wohl kaum noch eine große Schlagzeile gewinnen!
"Ihre Eltern waren ganz große Nummern..." Blabla.
"Wie kommen Sie zurecht, jetzt wo..." Blablabla.
"Kennen Sie den..." Blablabla!
Macht das ihr wegkommt.
Zischt ab.
Verschwindet!
"Verpisst euch!", brüllte ich dann tatsächlich, als mir letztendlich der Kragen platzte, doch diese Geier waren nun mal wie... nun ja... Geier. Sie ließen nicht locker. Wollten noch das letzte bisschen Fleisch abgreifen, doch das ließ ich nicht zu.
Ich hatte mich bis zur Haustür vorgekämpft, holte mit zittrigen Fingern meine Schlüssel aus der Tasche und musste mich beherrschen, diesen nicht dem nächstbesten Geier in seinen vorlauten Mund zu stopfen.
"Verpist euch endlich...", brummte ich erschöpft, doch dann kam eine Frage, die mich komplett aus der Bahn warf.
"Warum sind Sie denn so aggressiv?"
Ich hielt inne, starrte die hölzerne Tür vor mir an. Ich bemerkte kaum, wie sich meine Finger krampfhaft um den Schlüssel schlossen.
Dieser Satz spukte immer weiter in meinem Kopf herum.
Dumpf bekam ich noch mit, wie ein Klirren ertönte, dann drehte ich meinen Kopf wie in Zeitlupe nach rechts, wo mich skeptische blaue Augen zu durchboren schienen.Er hielt mir sein Smartphone ins Gesicht und jetzt wo er meine Aufmerksamkeit hatte, schnappte er aufgeregt nach Luft und ratterte seine ersten Fragen runter.
Doch die unerhörte ich schlicht und einfach.
"Was... haben... Sie gerade gesagt?", fragte ich bedrohlich leise, doch der Brünette schaute mich bloß mit schiefgelegenem Kopf an.
"Ich habe gefragt, ob Sie nun ganz alleine in dem Haus wohnen. Sie sind schließlich erst-" "Nein!", unterbrach ich ihn harsch.
"Was Sie davor gesagt haben. Haben Sie gefragt... warum ich so AGGRESSIV BIN?!", brüllte ich ihn an und er zog wie ein Schlappschwanz der er war, den Kopf ein.
"Ich... äh...", stammelte er unbeholfen, doch darauf nahm ich nicht im Geringsten Rücksicht.
"SIE FRAGEN MICH ALLEN ERNSTES, WARUM ICH SO AGGRESSIV BIN?! SIND SIE NOCH GANZ DICHT?!", brüllte ich weiter und die lauten Stimmen um mich herum verstummten langsam.
"Tut... mir Leid...", stotterte er leise und ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
Mir war ganz bewusst, dass sich hinter mir ein großer Schatten aufgebaut hatte, der nun ebenso bitterböse auf den Mann herunterstarrte. Ebenso war mir bewusst, dass überall um die Menschenmenge herum, dürre, dunkle Gestalten herumschlurften und die Masse sich panisch zusammendrängte.
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Why so aggressive?
FanfictionFür Yamada Mika steht fest - sie will eine Heldin werden. Und seit dem Tod ihrer Eltern kann sie nichts mehr von ihrem Vorhaben abbringen. Doch mit einem Quirk wie ihrem stellt sich das als schwieriger heraus als bisher angenommen. Tote beschwören u...