2: Von Plänen, Quirks und einem Taco

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Mir war bewusst, dass Mayumi nicht begeistert war. Ein Held zu sein war nicht leicht und ungefährlich auch nicht. Wir sollten das schließlich am besten wissen.

Doch ich war schon viel zu entschlossen und in meine Ziele festgefahren, als dass ich nun einfach abbrechen würde.

Ich hatte sonst keine wirklich anderen Talente. Meine Spezialität war zu... eigen. Sie war im Alltag zu absolut nichts zu gebrauchen. Als Held allerdings... als Held konnte ich etwas bewirken. Ich konnte nützlich sein!

Das konnte ich ihr allerdings so nicht sagen. Nicht, das an meiner vorigen Aussage nicht wahres dran war, denn das war es natürlich; ich wollte ihr nur nicht auf die Nase binden, dass mein Selbstwertgefühl aufgrund meiner seltsamen Macke etwas gelitten hatte.

Nicht nur einmal hatte ich gehört, dass meine Spezialität gut zu einem Schurken passen würde. Wenn auch nur spaßeshalber. Es hatte dennoch wehgetan. Der Mensch selbst machte seine Macke zu einer Waffe des Bösen. Nicht umgekehrt.

Klar liebte ich meine Spezialität, war sie doch eines der einzigen Sachen, die mich an meine Mutter erinnerten und ich glaube an sie. Doch es war nicht leugbar, dass sie doch ein gewisses Risiko barg.

Nekromantie war der offizielle Name für meine Spezialität. Die Fähigkeit, Tote zu kontrollieren und Geister aus dem Totenreich, unter meine Kontrolle zu bringen.

Eine schwierige Spezialität, waren schließlich nicht immer Leichen um mich herum. Doch ich hatte gelernt, dass ich Gott sei Dank keine Leichen brauchte, um meine Fähigkeit auszuleben.

Wie ich es verstanden hatte, gab es das Menschenreich und ein Geisterreich. Ich nannte es auch Metaebene. Das klang nämlich irgendwie cool...

Jedenfalls wandelten auf dieser Metaebene jene Geister, die weder ins Totenreich, noch ins Menschenreich gehörten. Sie waren rastlos. Nicht bösartig, aber ruhelos. Sie hatten keinerlei Erinnerung an ihr Leben. Sie waren wie Hüllen, die ich zu meinem Vorteil nutzen und kontrollieren konnte.

Ich holte sie mir also aus der Metaebene in das Menschenreich. Andersherum - das ich auf die Metaebene gelang - funktionierte es auch. Allerdings war dies um einiges schwieriger.

Genauso wie meine heraufbeschworenen Geister allerhöchstens 9 Minuten im Menschenreich existieren konnten (bevor mich meine Kräfte verließen und sie zurückgeschickt wurden), konnte ich nur etwa 2 Minuten auf der Metaebene verbringen.

Dort allerdings waren meine Kräfte um ein Vielfaches stärker. Bedeutete: mehr Geister unter meiner Kontrolle, die um um einiges mächtiger waren.

Was es mir brachte, mich auf die Geisterebene zu bringen?

Man konnte es sich so vorstellen: Die Geisterwelt unterschied sich rein äußerlich nicht von der Menschenwelt. Es war alles normal. Mit dem großen Unterschied, dass man als Nektromantin nun Teil der Geisterwelt war. Man verließ seinen irdischen Körper und wanderte nun als Geist umher.

Während mein Körper also beispielsweise auf dem Schlachtfeld verweilt - verletzlich und ungeschützt - konnte das Geister- Ich den oder die Gegner mit Hilfe der unter der Kontrolle stehenden Geisterwesen angreifen.

Das Geister- Ich selbst war unsichtbar. Sah allerdings alles so, als sei ich noch 'am Leben'. 

Man musste bloß seinen irdischen Körper schützen. Denn wurde diese Hülle beschädigt, konnte man als Geist nur sehr schwer beziehungsweise gar nicht in seinen Körper zurück.

Das war mehr als gefährlich. Ich hatte es ein einziges Mal getestet, da mir meine Mutter davon erzählt hatte. Einmal war ich in die Geisterwelt gewechselt.

Why so aggressive?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt