Kapitel 5.

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Eine Warnung

Ein leises Geräusch ließ mich aufhorchen aus meinem bisher so tiefen Schlaf.

Ich blinzelte ein paar mal bis mir bewusst wurde, dass sich jemand Zutritt zu meinem Schlafzimmer verschafft hatte.
Im ersten Moment bekam etwas Panik doch mir kam schnell wieder der Gedanke, das es bloß Silas ist, er wollte schließlich die Nacht ja noch zu mir kommen.

Ich streckte mich ein wenig und hob langsam den Kopf.
Eine große Muskulöse Gestalt kam langsam auf mich zu und ich lächelte, als ich mich etwas aufrichtete.
"Wo warst du solange?" Fragte ich schläfrig.
Es kam keine Antwort.
"Silas?" Fragte ich nun etwas zögernd.

Langsam bekam ich ein mulmiges Gefühl und setzte mich auf, meine Augen suchten schnell den Raum ab, aber die Katze war nicht zu sehen.
Im nächsten Moment senkte sich die Matratze am Ende des Bettes, ich zuckte leicht zusammen und es wurde so still, das ich mein Herzschlag hören konnte.
Das schwere Atmen von der Person die nun neben meinen Beinen saß und der brennende Blick der auf mir lag.
Mein Instinkt sagte mir, es war ein Werwolf.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und atmete tief durch, wissend das ich immer noch still bei jedem Atemzug beobachtet wurde.

"Wer sind sie und was wollen sie hier ?"
Meine Stimme war erstaunlich stark und doch spürte ich das mein Herzschlag mich verraten würde.
Die Luft war so dünn, ich hatte das Gefühl auf einen Berg zu stehen und langsam ging mir der Sauerstoff aus.
Panik keimte langsam in mir hoch und ich fragte mich was ich tun sollte.
Stille.
Ich spürte immer noch einen intensiven Blick auf mir und konnte nicht viel tun außer abzuwarten.

"Wer ich bin spielt keine Rolle... Ich bin hier um dich zu warnen."
Eine tiefe, männliche und mir doch bekannte Stimme durchbrach die Stille.
Ich konnte es nicht genau zu ordnen, aber die Stimme hatte ich schon einmal irgendwo gehört.

"Warnen? Wovor denn bitte? Vor einem Mann der mitten in der Nacht in mein Schlafzimmer kommt und mir nicht mitteilt wer er ist?"
Meine Stimme war erstaunlich klar und der Sarkasmus der darin mit schwang überraschte selbst mich.
Ich hätte mit vielen gerechnet aber nicht damit, das die Person vor mir auf meinem Bett nun anfing zu lachen.

"Ganz schön schlagfertig, euer Hoheit. Nein, nicht vor mir. Zumindest jetzt noch nicht."

Würde ich es nicht besser wissen, hörte ich ein schmunzeln aus dem letzten Satz heraus.
Auch das er das Wort Hoheit betonte entging mir nicht.
Unsicher ob dies beunruhigend oder witzig sein sollte blieb ich weiterhin still.
"Hm ich merke schon, ein echt schwieriges Publikum heute Abend. Nun ja kommen wir zum eigentlichen Thema. Es gibt bestimmte Gründe und Umstände die mich dazu veranlassen in einer solch schönen Nacht, der zukünftigen Königin von Astoria meine Aufwartung zu machen. "

Dieser Mann war für mich mehr als verwirrend, sowohl versprühte er einen gewissen Charme als auch eine gefährliche unternote.
Ich verschränkte die Arme, nicht um eine abwehrende Haltung ein zu nehmen sondern um meine Missgunst zu zeigen.
Seine Augen begannen leicht gelblich auf zu glühen und das bestätigte mir was ich schon die ganze Zeit dachte.
Er war eindeutig ein Werwolf.
Eine starke Aura umgab ihn und das sagte schon einiges aus.
Vielleicht ein Alpha?

"Sehr Charmant, ich bevorzuge allerdings gewisse Aufwartungen bei Tag und dann nicht in meinem Schlafzimmer. Also kommen wir endlich zur Sache."
Ich stieß genervt die Luft aus und meine Angst wandelte sich immer mehr in strapazierte Nerven um.

Er lachte erneut auf.
"Also ich muss schon sagen, dafür bin ich eigentlich nicht her gekommen, aber wenn meine Königin darauf besteht sage ich nicht nein."
Mir wurde schlagartig bewusst wie er meinen letzten Satz scheinbar spielerisch interpretiert hatte und zog die Decke ein Stück höher.

THE AWAKENING - MARKED *slow Update*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt