All about the right moment

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ALL ABOUT THE RIGHT MOMENT

„Scout!“, die Kleine kam auf mich zugelaufen und umarmte mich. Ich drücke sie fest und ließ sie dann los. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich sie vermisst hatte. „Hast du deine Ballettsachen überhaupt mit?“, fragte sie mich mit großen Augen und mir fiel ein, was ich vergessen hatte. „Harry borgt mir was von sich“, erklärte ich ihr schnell und sie grinste glücklich. „Und das macht die wirklich keine Umstände?“, fragte mich Mercy zweifelnd. Ich stand auf und schüttelte den Kopf. „Das mach ich gern, glaub mir“ „Harry?“, fragte ich mit großen Augen und er begann zu lachen. „na komm mit Ballettmäuschen“, meinte grinsend und zog mich an der Hand in sein Zimmer. „Wie hast du mich gerade genannt?! Das hatte wir doch schon geklärt Harry…“ „Sorry Babe“, er nahm mich entschuldigen in den Arm. „Schon gut“, murmelte ich gegen seine Schulter. Dann löste er sich und suchte eine schwarze Jogginghose und schwarzes, enganliegend Mädchentop raus. „Harry? Woher hast du das?“, fragte ich ihn entsetzt. „Liam und Zayn hatten noch ein paar Sachen von Danielle und Perrie und sie dachten…naja…“, er ließ den Satz in der Luft hängen. „Okay“, ich vertraute ihm und wenn er was sagte, stimme das dann wohl auch. Ich drückte Harry noch kurz einen Kuss auf den Mund, um ihm zu zeigen, dass es okay ist und ging dann ins Bad um mich umzuziehen. Ich band mir meine Haare zu einem Dutt und ging dann wieder raus. Harry nahm wieder meine Hand und verschränkte seine Finger mit den meinen. Scout wartete unten schon ungeduldig auf uns und hatte eine CD-Hülle in der Hand. „Ihr habt nicht zufällig einen Raum im Haus, indem wir ungestört sind und ein CD-Player steht, oder?“, wandte ich mich an die Jungs und Liam grinste. „Komm! Ich zeig ihn euch“, meinte Liam und stand von der Couch auf. Ich versuchte meine Hand aus Harrys zu befreien, was uns beide zum Grinsen- und viele verwirrte Blicke von den anderen einbrachte. Als ich es dann endlich geschaffte hatte ging ich Liam nach. Scout hatte schon eine weiße Strumpfhose und einen rosa Ballettanzug an. Ballettschläppchen trug sie in ihrer Hand. Wir gingen durch die Küche in einen kleinen Flur. Dann öffnete Liam eine große Flügeltüre aus Holz und vor uns erstrahlte ein riesiger Raum mit Parkettboden. In dem einen Eck standen ein großer Flügel und ein paar Gitarren. „Das ist eigentlich unser Musikzimmer, aber ich denke es müsste gehen“, grinste Liam und ich nickte begeistert. „Ach Liam! Kannst du den anderen sagen, dass sie uns in den nächsten Stunden nicht stören sollen?“ Er nickte beim hinausgehen und Scout hatte ihre CD schon eingelegt. Es erklangen die ersten Töne von „The Sleeping Beauty“ [AN: Dornröschen]. Ich begann zu lächeln, weil es eine meiner Lieblingsmelodien war. „Na komm. Aufwärmen und dehnen steht auf dem Plan“, zwinkerte ich ihr zu und wir stellten uns in die Mitte des Raumes und begannen. Als wir uns nach einer halben Stunde zu dehnen begannen, meinte Scout plötzlich: „Wieso müssen wir immer erst dieses doofe Dehnen machen?“ Ich begann zu grinsen. „Mir macht es auch nicht immer Spaß, aber das ist wichtig, damit die Bänder nicht reißen und die Muskeln nicht überdehnt werden. Stell dir vor, du könntest ein halbes Jahr nicht mehr tanzen? Da ist es doch besser, vorher aufwärmen, oder?“ Sie gab klein bei, hörte aber nicht zu lächeln auf.

„Gut so. Achte noch ein bisschen mehr auf die Hände beim Tanzen. Sonst war das sehr gut“, munterte ich Scout auf, da ich merkte, dass sie ein bisschen verzagt war, „Komm, jetzt machen wir das gemeinsam, nur wenn du willst natürlich“ „Ja!!!“, die Kleine hüpfte auf und ab und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es machte mir wirklich Spaß mit Kindern zu trainieren.

Wir waren gerade mitten in einem Fouette, [AN: Ich poste ein Video auf die Seite, auf dem man es ganz gut sieht. Beginnt erst ab 0:18] als die Türe aufging. Ich ignorierte das dezent, denn ich war in meiner eigenen Welt. Scout tat es mir nach wie ich aus den Augenwinkeln erkennen konnte. Niemand sprach, das heißt wohl der „Unbekannte“ war wieder gegangen. Plötzlich begann Scout zu kichern und ich hörte augenblicklich auf mich zu drehen. Ich schaute sie verwirrt an, aber sie hatte nur Augen für die Türe. Ich drehte mich ungläubig um und mir fiel fast mein Gesicht runter. „Also, das ist unser Musikzimmer, das heute als Ballettstudio missbraucht wird. Außerdem Liams kleine Cousine Scout und unsere Freundin Tam kennt ihr ja schon“, quatschte Louis in die Kamera. „WAS TUT IHR DENN HIER?!“, schrie ich entsetzt. Ich hasste es wenn man mir bei Training zusah, obwohl ich es vorher verboten hatte. Und wenn ich verbat, hatte ich meine Gründe. „Wir wollten den Fans mal unser Haus zeigen. Ich hoffe das war okay?“, erklärte Niall. Ich nickte.  „Okay, das war’s auch schon wieder mit dem Videodiary für heute! Bye“, verabschiedete sich Harry und schaltete die Kamera aus die Zayn auf dem Arm trug. Einer nach dem anderen ging raus. „Alles okay?“, fragte mich Scout leise. Ich nickte entschuldigend. „Ich denke wir sind sowieso fertig, oder?“, fragte ich sie dann und sie lächelte freundlich. Ich stand auf und öffnete die Tür. Harry saß mit dem Rücken an der Wand gelehnt und hatte die Augen geschlossen. „Scout, gehst du schon mal vor zu den anderen?“, fragte ich die Kleine leise und sie tat wie ihr geheißen, ohne auch nur einen Ton zu sagen. Als sie außer Sichtweite war setzte ich mich neben Harry. „Sorry, ich dachte nicht, dass…“ „Schon okay. Ich hab überreagiert“, unterbrach ich ihn. Er öffnete die Augen und ich schaute mich an. „Du tanzt wunderschön, weißt du das?“ Ich wurde leicht rosa, schaute aber nicht weg. Sein Gesicht kam näher und seine weichen Lippen lagen wieder auf den meinen. Er löste sich sanft und zog mich dann mit sich auf die Beine.

Ich wurde von einem nerv tötenden Klingeln geweckt. Ich drückte auf meinen Wecker und quälte mich dann trotzdem aus dem Bett. Ich war gestern noch bis 9 bei den Jungs-Scout war so müde, dass sie auf der Couch eingeschlafen ist. Ich rappelte mich auf und kämpfte mich aus dem Bett.

Um Punkt halb 8 klingelte es an der Türe und ich fuhr mit Josh zur Oper. Er ging weiter in die Schule und ich mit mulmigem Gefühl zu Mrs. Rain ins Büro. Ich klopfte an und wartete höflich bis ein „Herein“ ertönte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat ein. „Guten Morgen Mrs. Rain“, begrüßte ich die Lehrerin. „Ah… Mrs. Mathew, ich habe Sie bereits erwartet. Setzten Sie sich doch. Kaffee?“ „Gerne“, antwortete ich perplex und setzte mich. Sie stellte mir eine dampfende Tasse Kaffee hin und nahm selbst einen Schluck aus der ihren. „Also. Was haben Sie am Samstagabend gemacht anstatt in ihrem Bett zu liegen und sich zu erholen?“, fragte sie mich direkt. „Ich…Ich war mit Freunden in einem Club. Ich hab auch nichts getrunken oder so, aber wir wollten was gemeinsam machen und da hat sich das angeboten“, erklärte ich ihr leider viel zu schnell. „Und wieso Mrs. Mathew? Sie sind hier um zu arbeiten. Ich denke das wissen Sie genau so gut wie ich. Sie haben kein Recht darauf sich ihren wohlverdienten Schlaf zunehmen!“, erwiderte sie mit eiskalter Stimme. „Aber…aber ich bin weder eine Maschine noch erwachsen. Ich bin ein Teenager, ich brauche Freunde! Endlich habe ich gemerkt wie wichtig das ist und dann nimmt man sie mir schon wieder weg!“, schrei ich ihr ins Gesicht. Als ich bemerkte was ich da gerade getan hatte war es bereits zu spät. „Es…es tut mir leid, ich…“ Sie unterbrach mich indem sie mir mit der Hand bedeutete still zu sein. Plötzlich streckte sie mir ihre Hand entgegen und ich ergriff sie verdutzt. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu heulen zu beginnen, aber das schickte sich nicht. „Ich bin Lucy“, sagte sie zu mir und ließ meine Hand wieder los. „Tamaya“, antwortete ich verwirrt. „Du hast etwas gesagt, dass mir seit Jahren am Herzen liegt. Ihr seid keine Maschinen geschweige denn erwachsen. Man darf euch nicht von der Außenwelt abschotten, aber das verstehen nur wenige. Ich kann dich nur so behandeln, wie du behandelt werden willst“ „Aber…aber…ich“, stotterte ich. „Was ich damit sagen will ist, dass alle Tänzer zwischen 15-20 nicht erwachsen sind, aber schon so erzogen werden. Ich fände es manchmal besser, in diesen Jahren Tanzverbot zu geben. In eurem Alter ist es wichtig Freunde zu finden, normal zu sein und seine Spaß zu haben und nicht 12 Stunden am Tag zu arbeiten. Und das versteht keiner. Als ich gehört habe, dass du hier her kommst, wollte ich das tunlichst vermieden, und als ich dich das erste Mal gesehen habe – und damit auch deine Einstellung zur Arbeit – war ich entsetzt.  Josh versteht es nicht. Er will nicht. Genauso wie die meisten anderen hier. Doch deine Freunde tun dir gut. Es freut mich sehr die das zu sagen. Aber das heißt wiederum auch, dass ich für die nächsten 5 Monate deine Mum vertreten werde. Das heißt: Ich will wissen mit wem du gehst, wohin du gehst und was du machst. Ich habe Verantwortung für dich und ich werde versuchen, meine Arbeit, so gut wie möglich zu vollziehen“, erklärte sie mir lang und breit. Bei den letzten Sätzen blieb mir der Mund offen stehen. Das konnte nicht ihr Ernst sein, oder? „Aber…Ich…Wieso jetzt?“ „Weil du nicht so wie die anderen hier nur das Leben hier und dein Bett kennst, sondern auch Freizeit hast. Ich werde dir nichts verbieten denke ich. Aber ich hätte gerne, dass du mir erzählst, wenn du Probleme hast oder Sonstiges. Ich weiß das geht nicht von heute auf morgen, aber vielleicht mit der Zeit…“ Ich nickte langsam. „Gehst du gern zur Schule?“, fragte sie mich aus heiterem Himmel. „Naja…Doppelbelastung eben und es nimmt mir schon einiges von der Zeit weg, in der ich ausspannen könnte, aber ansonsten treffe ich dort meine beste Freundin, also ist es auch wieder ganz cool“ Mrs. Rain…äh… Lucy lächelte. „Was hältst du davon, wenn du dir einen Tag in der Woche freigeben würdest?“, meinte sie dann und ich nickte begeistert. „Gut, wie wäre es mit Mittwoch?“ „Ja, Mittwoch fände ich toll“, gab ich ihr begeistert zur Antwort. „Gut, dann ist mittwochs die Schule ab jetzt gestrichen. Man merkt, dass du gerne tanzt, weißt du das eigentlich?“ Ich schüttelte den Kopf. „Du strahlst so beim Tanzen, das überzeugt auch das Management jedes Mal wieder. Was hältst du davon, wenn wir jetzt mit den Proben für Silencio beginnen?“ Ich nickte und erhob mich. Wir gingen in einen Proberaum und übten, bis ich die Choreo drauf hatte. „Was sollen wir denn die nächsten Tage machen?“, fragte mich Lucy gespielt entrüstet und ich begann zu lachen. „Den Feinschliff“, gab ich ihr zur Antwort und sie nickte auch.

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Hey there! :) Das neue Kapi ist da. Das nächste wird (voraussichtlich) wieder spannender ;) Nicht wundern, der Kapitelname, macht erst ab nächstem Kapitel Sinn. Das Kapitel widme ich an @carochen16 weil sie sich die Mühe gemacht hat und total oft kommentiert hat, danke nochmal auch für die produktive Kritik ;) Hab morgen Italienischprobetest, drückt mir die Daumen

LG Amylee

Dance to the music (1D-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt