Kapitel 10

342 15 1
                                    


"Wir sind dabei, alle ehemaligen Todesser-Quartiere, die wir kennen zu durchsuchen. Vielleicht finden wir ja irgendwelche Hinweise auf den Aufenthalt der Geflohenen. Außerdem werden alle Personen, die nur in irgendeiner Verbindung mit Todessern oder deren Ansichten stehen streng überwacht. Wir müssen dringend Hinweise bekommen, sonst sind sie doch über alle Berge." Harry saß ein wenig verzweifelt, jedoch trotzdem fest entschlossen in Hermines Büro und besprach seine nächsten Schritte mit der Ministerin für Zauberei.

Nachdem am Vorabend drei Todesser aus Askaban entkommen waren, ist ein heilloses Chaos im Ministerium und auch draußen in der Zaubererwelt aus gebrochen. Wieder einmal wurde Hermine ihre Entscheidung, die Dementoren von Askaban abzuziehen, vorgeworfen. Jedoch waren die Argumente, stärker denn je und die Vorwürfe heftiger als je zuvor. Hermine konnte die Wut der Hexen und Zauberer verstehen, da sie wusste, dass vor allem Angst dahinter steckte. 

Schon nach den ersten Ermittlungen war klar, dass die Todesser Hilfe bekommen hatten und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach von einem der Gefängniswärter. Anders war der Ausbruch nicht zu erklären. Hermine hatte das Sicherheitskonzept mehrmals überarbeitet und optimiert. Monate lang hatte sie daran gefeilt, bevor sie die restlichen Dementoren entfernen ließ. Ohne Hilfe war ein Ausbruch unmöglich, dessen war sie sich sicher.

"Gut. Ich will, dass sämtliche Wachen befragt und strengsten unter die Lupe genommen werden. Es muss jemanden darunter geben, der irgendwie in Zusammenhang mit einen der Gefangenen steht. Das Personal in Askaban muss komplett ausgetauscht werden, angefangen bei der Verwaltung bis hin zur Putzfrau. Ich will, dass nur wirklich vertrauensvolle Angestellte hingeschickt werden, dieser Vorfall darf sich nicht wiederholen. Da dies nicht ausreichen wird, um die magische Bevölkerung zu beruhigen, werden wohl wieder Dementoren eingesetzt werden müssen. Auch wenn ich es barbarisch finde, Menschen, so schlecht sie auch seien mögen, mit diesen Kreaturen unter einem Dach leben zu lassen." So langsam redete Hermine sich in Rage, wurde allerdings von einem energischen Klopfen an der Tür unterbrochen.

"Herein!", rief Hermine genervt und blickte zur Tür. Überrascht entdeckte sie dort Draco Malfoy, der sie mit zusammenbezogen Augenbrauen an sah.

"Störe ich? Denn eigentlich...." Doch weiter kam er nicht, da Hermines Assistentin, Fiona Thomas, fluchend hereinstürmte.

"Es tut mir leid, Hermine. Ich konnte ihn nicht aufhalten. Er wollte partout nicht glauben, dass du in einer wichtigen Besprechung bist und hat steif und fest behauptet er habe einen Termin bei dir..."

"Schon gut, Fiona. " Beruhigte Hermine, die jüngere Schwester von ihrem ehemaligen Mitschüler Dean Thomas. "Es stimmt, wir hatten einen Termin. Es tut mir leid, Draco. Ich hab den Termin völlig vergessen und Fiona hatte keine Ahnung." Nun sah sie zu ihrem unverhofften Besucher und blickte ihn entschuldigend an.

"Können wir das vielleicht ein andermal nachholen, ich hab gerade genügend Stress...."

"Natürlich, der Ausbruch. Ich hab davon gehört. Das ist selbstverständlich wichtiger.", erwiderte Draco. "Du hast ja meine Nummer", fügte er grinsend hinzu. Der Kindskopf war wohl immer noch nicht ganz erwachsen geworden und versuchte Hermine zumindest ein wenig in Verlegenheit zu bringen. Was auch klappte denn auf seine Anspielung hin lief sie leicht rosa an und blickte kurz zu Boden.

"Ja. Ich melde mich dann.", sagte Hermine schnell und drehte sich wieder zu Harry, der sie etwas verwundert ansah. Sie spürt immer noch Dracos glühenden Blick im Nacken und rief noch schnell ein "Bis dann, Malfoy", um ihm verstehen zu geben, dass er nun gehen sollte.

"Potter.", verabschiedete Draco Harry mit einem Nicken.

"Malfoy", nickte auch Harry.

Mit dem hörbaren Schließen der Tür atmete Hermine erleichtert aus und schloss kurz die Augen. Wie schaffte der Kerl es immer sie so aus dem Konzept zu bringen? Schon allein der Gedanke an den Blonden verursachte bei Hermine ein wohliges Schaudern.

"Aha. Draco also, hm?", Harry sah Hermine prüfend an. "Was hab ich verpasst? Seit wann ist er nicht mehr 'das Frettchen'?"

Wieder wurde Hermine rot und hoffte Harry würde es nicht bemerken. "Naja. Ich... Wir... wir arbeiten ja irgendwie zusammen also.... Ich war jedenfalls bei einem Meeting im Mungos und... ach weißt du er ist eigentlich ein ganz netter Kerl... Er ist erwachsen geworden, mehr oder weniger. Wir sind nicht mehr in der Schule. Wir haben die alten Streitigkeiten beiseite gelegt .... Also jetzt wieder zum Wesentlichen. Der Ausbruch. Askaban.", versuchte Hermine das Thema zu wechseln.

Harry zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und schien nicht wirklich überzeugt. Trotzdem beschloss er das Thema erstmal beiseite zu legen, schließlich hatten sie gerade größere Probleme als Hermines Beziehung zu Malfoy. Denn auch wenn er als ehemaliger Todesser viel Fehler gemacht hatte, so war auch Harry davon überzeugt, dass Draco nicht freiwillig auf Voldemorts Seite stand. Genauso seine Mutter Narcissa, die ihm damals das Leben gerettet hat. Für beide hatten sowohl Harry als auch Hermine ausgesagt, sodass die beiden im Gegensatz zu Lucius nur eine Bewährungsstrafe bekamen.


Slither in Love - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt