Kapitel 15

248 12 5
                                    

Mit einem blöden Gefühl im Bauch machte Scorpuis sich auf den Weg in Richtung der Mädchenschlafsäle der Gryffindors. Sein Treffen mit der hinterlistigen und zickigen Wendy hatte definitiv keinen freiwilligen oder angenehmen Grund. Nein, er musste sie treffen, um zu verhindern, dass sie sein kleines Geheimnis preisgab. Schon seit Anfang des Schuljahres erpresste Wendy ihm, um sich ein Date mit ihm zu erschleichen.

Circa zwei Wochen nach ihrer Ankunft in Hogwarts, erwischte Wendy ihn in der Eulerei als er heimlich übte. Er war sich damals sicher, dass alle Schüler in der Großen Halle beim Essen waren. Nur deswegen war er so unvorsichtig und fahrlässig gewesen und hatte ohne Desillusionierungszauber an seinem Projekt gearbeitet. Aber dann war diese hochnäsige Hexe aufgetaucht und hatte ihn allem Anschein nach beobachtet. 

In den darauffolgenden Wochen hatte sie ihm per Eule immer wieder gedroht, ihre Erinnerung öffentlich zu zeigen und sein Geheimnis zu verraten. Und das würde eine Menge Ärger für Scorpius bedeutet, dessen war er sich bewusst. Also würde er nun in den sauren Apfel beißen und den restlichen Nachmittag mit Wendy verbringen. Hoffentlich würde sie dann von ihm ablassen, wie sie es ihm versprochen hat und er würde wieder seine Ruhe haben.

"Da bist du ja endlich." Hörte er seine Begleiterin nun rufen als sie die Treppe herunter kam. Er unterdrückte eine Bemerkung darüber, dass er nun schon zehn Minuten auf sie gewartet hat und versuchte ein freundliches Gesicht auf zu setzen. Zu seinem Verdruss hakte die Hexe sich dann auch noch bei ihm unter und zog ihm zum Ausgang. Wenn das bloß gut geht, dachte Scorpuis und fügte sich seinem Schicksal.

---

"Also gut Kinder, dann lasst uns einen ruhigen Ort zum Reden suchen." Harry ging voraus und schien sein Ziel bereits zu kennen. Lily und Hugo folgten ihm etwas irritiert und holten schnell zu ihm auf.

"Dad, ich dachte wir gehen nach Hogsmeade?"

"Lily, das geht nicht. Das ist zu gefährlich, selbst wenn ich dabei bin. Oder vielleicht genau deswegen ist es noch gefährlicher für uns. Ich denke keiner der Todesser ist besonders gut auf mich zu sprechen."

Daraufhin stöhnte Lily und ließ die Schultern hängen. "Da hat man schon einen Auror als Vater und dann so was...", murmelte Lily, was Harry nicht entging, er aber geflissentlich ignorierte.Schweigend folgten die beiden Erstklässler dem Kriegshelden und sahen sich fragend an. Wo wollte Harry denn hin?

"Dad, wo gehen wir hin?"

"Zu Myrte natürlich."

"Zu wem?", Lily hatte noch nie von einer Myrte gehört.

"Zur Maulenden Myrte, sie ist der Geist auf der Mädchen-Toilette im ersten Stock. Zu meiner Zeit war sie da zumindest immer." 

Gerne erinnerte Harry sich zurück an diese erschreckende, aber auch durchaus spannende, abenteuerliche und aufregende Zeit. Keines seiner Erlebnisse und Mission mit Hermine und Ron, wollte er missen. Trotz der vielen Gefahren und der Ängste war die Schulzeit die beste oder eine der besten Zeiten seines Lebens gewesen. Mit seinen besten Freunden an der Seite hatte er wirklich etwas bewirken können. Angefangen bei einem Troll über mörderische Riesenspinnen, einen Basilisken, das Trimagische Turnier, die Todesser, die Horcruxe und zum Schluss Lord Voldemort, was hatten sie nicht gemeinsam alles geschafft und besiegt. Auch wenn Harry damals recht bescheiden war und sich schuldig fühlte, wenn er jetzt zurück dachte war er stolz. Stolz auf seine Leistungen und seinen kindlichen, wenn auch fahrlässigen und selbstgefährdenden Mut.

"Was haben wir hier nicht alles erlebt", sprach Harry seinen Gedanken aus, als sie die Tür zur Toilette fast erreicht hatten.

Heute fühlte er sich manchmal fast nutzlos, der ganze Papierkram und die gar langweiligen Fälle für seine Auroren-Abteilung laugten ihn, aber füllten ihn einfach nicht aus. So gesehen war er froh wieder einen richtigen Fall zu haben seit die Todesser ausgebrochen waren, sein Kampfgeist wurde wieder geweckt. Doch heute war er Vater und das machte die Situation deutlich schwieriger. So sehr er den Nervenkitzel mochte, die um Sorge seine Kinder, brachte Harry fast um. Wenn er auch nur daran dachte, sie könnten in solche gefährlichen Situation geraten wie er selbst als Jugendlicher wurde ihm übel.

"Öhhg.. Dad, wieso seid ihr denn auf der Mädchentoilette angehangen?", erwiderte Lily auf seine Bemerkung und schüttelte angewidert den Kopf.

"Naja, wir brauchen manchmal eben einen Ort, den sonst kein andere Hogwarts-Schüler freiwillig betrat. Und da kam das Klo der Maulenden Myrte gerade recht.", schmunzelte Harry und öffnete die Tür für seine Tochter und seinen Neffen.

--- 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 01, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Slither in Love - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt