Kapitel 14

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Lily,
Deine Neugier und Abenteuerlust treiben mich in den Wahnsinn. Wahrscheinlich sollte ich mich gar nicht wundern, schließlich bist du meine und Ginnys Tochter. Dennoch bitte ich dich dieses eine Mal meinen Anweisungen zu folgen und dich mit in diesem Fall einzumischen. Überlasse die Ermittlungen mir und meinen Mitarbeiter, sowie deiner Tante Hermine. Wir haben es schon einmal geschafft, die Todesser zu schnappen. Es wir auch ein zweites Mal gelingen.
Versprich mit die sicheren Mauern von Hogwarts nicht zu verlassen und pass auch auf deine Brüder auf. Ihnen die Karte des Rumtreibers und den Tarnumhang zu überlassen schien mir damals eine gute Idee. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ihr seid mir ähnlicher als ich mir jetzt wünschen würde, macht nicht die selben Dummheiten wie ich und begebt euch in unnötige Gefahren.
Ich bitte dich eindrücklich, Lily, keine Alleingänge, schreib mir oder Hermine wenn du Ideen und Vermutungen hast. Ich kümmere mich darum.

In Liebe, dein Dad.
P.s. Kuss von Mum <3

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Hallo Dad,
Wo denkst du hin, ich würde doch niemals deinen Anweisungen widersprechen ;)
Ich habe lange über diesem Ausbruch nachgedacht und mit Hugo überlegt wie die Todesser entkommen konnte. Wie vielleicht schon vermutest, habe ich ein paar Ansätze einer Idee. Allerdings will ich nicht zu viel verraten, falls dieser Brief in falsche Hände gerät ... Deswegen bitte ich dich um ein Treffen in Hogsmeade, wenn du da bist kann ja nichts passieren oder ;)). Treffpunkt Innenhof Hogwarts, Montag um 16 Uhr.

Ich hab dich lieb,
Deine Lily

P.s. James und Albus schicken Grüße und behaupten sie haben nicht mal drangedacht die Karte oder den Umhang zu benutzen ...

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Aufgeregt und hibbelig saß Lily am Montag Nachmittag im Unterricht bei Professor McGonagall, die es sich nicht nehmen ließ trotz ihrer Tätigkeit als Schulleiterin weiterhin Verwandlung zu Unterrichten. Ihr Versuch den Trinkbecher in ein Tier zu verwandeln war geglückt, wenn man von dem goldnen Henkel am Rücken des Hasen absah. Während Hugo neben ihr immer weiter versuchte seinen Becher in einen Vogel zu verwandeln, hatte Lily dafür eine Geduld mehr. Obwohl es noch fast eine Stunde bis zum Treffen mit ihrem Vater dauerte, kreisten ihre Gedanken nur darum. Sie brannte geradezu darauf mit Harry zu diskutieren und ihre Ideen zu erklären.

Plötzlich ertönte ein Klopfen an der Klassenzimmertür. Seufzend wandte die Schulleiterin den Kopf zur Tür, um zu sehen wer ihrem Unterricht störte.

"Herein!", rief sie forsch.

Daraufhin öffnete sich die Tür und darin stand, wider Erwarten aller Anwesenden, Harry Potter. Mit festen Schritten betrat er den Raum und ging zum Lehrerpult um mit Professor McGonagall zu sprechen.

Währenddessen versuchte Lily ihren Schock zu verarbeiten und sich nichts anmerken zu lassen. Warum war er früher gekommen, sie hatte doch ganz klar gesagt, wann und wo sie ihn treffen wollte! Sie hatte schließlich nicht ohne Grund den meist verlassenen Innenhof als Treffpunkt gewählt. Ihr Vater zog einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich, Aufmerksamkeit die Lily ganz und gar nicht gebrauchen konnte. Denn trotz ihrer aufgeweckten und kecken Art, war sie doch eher zurückhaltend und scheu was die Öffentlichkeit betraf. Als Kinder des großen Harry Potter erwarteten die Leute viel von ihr und ihrem Brüdern, doch Lily versuchte diesem Druck so gut wie möglich zu verdrängen. James dagegen liebte die Aufmerksamkeit und das Aufsehen, dass ihr Familienname erregte, und war sehr stolz darauf ein Potter zu sein. Albus war litt am meisten unter dem Druck der Erwartungen, durch seine enorme Ähnlichkeit mit dem jungen Harry Potter wurde noch stärker als James mit seinem Vater verglichen. Obwohl Albus die Aufmerksamkeit hasste, versuchte er jedoch nicht wie Lily diese zu vermeiden, sondern stellte sich tapfer der Herausforderung. Lily konnte nur hoffen, dass ihre eher sensibler Bruder nicht irgendwann unter dieser Last zusammenbrach.

"Minerva, tut mir leid deinen Unterricht zu stören. Ich müsste dringend mit meiner Tochter sprechen und ich schätze sie wird Hugo dabei haben wollten. Natürlich nur wenn du zustimmst."

"Ist etwas geschehen? Was hat das zu bedeuten, Harry?", flüsterte McGonagall.

"Keine Sorge, es ist nichts vorgefallen. Wir haben leider noch keine Anzeichen, wo sich die Ausgebrochenen befinden. Bisher wurde niemand gesehen und keiner ist zu Schaden gekommen. Ich werde Lily und Hugo natürlich wieder unbeschadet zurück bringen, noch bevor die Dunkelheit hereinbricht, werden sie zurück in ihrem Gemeinschaftsraum sein."

"Gut.", nickte die Schulleiterin und wandte sich an die Klasse. "Mr Weasley, Ms Potter, Sie sind aus dem Unterricht entlassen."

Lily kramte eilig ihre Sachen zusammen und ging schnellen Schrittes aus dem Klassenzimmer, um den neugierigen Blicken ihrer Mitschüler zu entgehen. Als die Tür sich hinter den drein schloss, wandte sich Lily an ihren Vater.

"Was sollte denn das? Wieso bist zu früher gekommen und dann auch noch in den Unterricht!", fauchte sie schärfer als gewollt und stürmte den Gang entlang Richtung Innenhof.

"Lily! Blieb sofort stehen!", rief Harry nun auch etwas verärgert übers eine freche Tochter. "Du wolltest dich doch unbedingt mit mir Treffen! Was ist denn dein Problem?"

"Was mein Problem ist? Dass du mich aus dem Unterricht geholt hast, dass ist mein Problem!", Lily blieb stehen und sah ihrem Vater wütend an. "Ich hatte dir noch Ort und Zeit genannt."

"Es geht eben nicht immer so wie du es willst, Lily. Ich möchte, dass ihr bevor es dunkel wird wieder im Gemeinschaftsraum seid. Jetzt holt eure Umhänge!", antwortete Harry streng.

"Aber wieso musstest du in den Unterricht kommen ...", jammerte Lily nun und ließ dem Kopf hängen.

"Sag mal, bin ich dir irgendwie peinlich oder was? Das ist doch keine große Sache, ich bin sicher andere Schüler wurden auch schon von ihren Eltern aus dem Unterricht geholt."

"Keine große Sache? Du bist Harry Potter, verdammt!"

"Ja und? Ich bin trotzdem nur ein normaler Vater, der mit seiner Tochter sprechen möchte und alles für ihre Sicherheit tut.", echauffierte sich Harry.

Mit einem Seufzen wandte sich Lily ab und schlurfte in Richtung Gemeinschaftsraum, um ihren Umhang zu holen. "

"Was hat sie denn jetzt?" Überfordert und verwirrt sah Harry zu dem bisher stummen Hugo. Dieser zuckte mit den Schultern und sagte: "Mädchen. Sie sind eben schwierig."

"Da hast du wohl Recht, Kumpel.", entgegnete Harry und schlug ihm sanft auf die Schulter. "Lass uns gehen."

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Slither in Love - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt