25.

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Rose' Sicht
Im Auto eingestiegen, schnallte ich mich natürlich erstmal vorbildlich an.
Daniel fuhr vom Parkplatz und nun saßen wir da.
Schweigend.
Ohne ein Wort zu reden.
Super oder?
Ja sehe ich genauso!
Anders als jedoch gedacht, fing Daniel plötzlich doch an mit mir zu reden. Versteht das nicht falsch oder so, wir haben schonmal miteinander geredet, so ist es nicht, aber nun mal noch nie wirklich über private Sachen.
Naja wie dem auch sei...
Er fragte mich jedenfalls, ob es richtig wäre, dass ich noch zur Schule gehe. Weshalb ich ihm wahrheitsgemäß antwortete, „ Ja ich bin jetzt in der 13. Klasse." Er nickte nur was, für mich ein Zeichen war, ihn nun zu fragen was er machte. Denn ich hatte wirklich überhaupt kein Plan, was der dude so in seiner Freizeit machte.
„Wie sieht es bei dir aus? Was machst du so spannendes neben der Arbeit im Café", fragte ich ihn daher. „Ich studiere gerade BWL falls dir das etwas sagen sollte." Antwortete er mir grinsend. Ich lachte kurz auf und grinste zurück. „Ja verehrter Herr, dass sagt mir etwas",kicherte ich und guckte ihn an.
„Wieso kannst du dann backen?" Fragte ich Daniel weiter aus und richtete meinen Blick wieder auf die Straße.
„Mein Opa hat mir das früher bei gebracht, er war Koch und im Themengebiet backen war er auch nicht unterbelehrt." Erzählt er mir mit Elan und Begeisterung in der Stimme. Ich nickte und ließ mich von seiner Freude anstecken. „Was ist mit dir? Was willst du nach der Schule machen", erkundigte er sich nun weiter. Tja, da hatte er nun wieder den Deckel von einem Topf aufgemacht, den ich nicht öffnen wollte! Ich knibbelte an meinen Händen und antwortete ihm dann wahrheitsgemäß, dass ich noch überhaupt nicht wusste in welche Richtung ich gehen wollte. Er lächelte mich daraufhin einfach nur süß an und legte vorsichtig seine Hand auf mein Bein. „Glaub mir du wirst schon das richtige finden", sagte er daraufhin und zog seine Hand wieder zurück zum Steuer. Ich lächelte ihn an und hörte automatisch auf an meinen Händen zu knibbeln. „Was willst du den nach deinem BWL Studium machen", fragte ich weiter, um das Gespräch aufrecht zu erhalten. Ich musste zugeben das ich Daniel echt immer mehr mochte, er war mir total sympathisch!
„Ich würde mich gerne selbstständig machen. Das war immer schon der größte Traum meines Opa's, nur leider konnte er ihn selbst nicht ausleben. Deswegen werde ich dies für ihn tuen, schließlich sollen seine ganzen tollen Rezepte noch groß rauskommen!" Erklärte er mir seinen Lebensplan. Ich nickte anerkennend schließlich ist das eine wirklich süßer Plan, der mich zutiefst berührt. „Du wirst bestimmt ganz groß rauskommen", sagte ich lächelnd. „Wenn dein Essen wirklich gut schmecken sollte", schob ich noch frech in den Satz ein. „Oh glaub mir, wenn du einmal mein Essen kosten solltest, wirst du niemals wieder etwas anderes essen wollen", gab er genau so frech zurück. Ich zog meine Augenbraue hoch und verschränkte meine Arme. Wir fingen gleichzeitig an zu lachen. Ich sah das wir bei mir angekommen waren weshalb ich mich abschnallte. Daniel schaltete den Wagen ab weshalb das Licht an ging. „Danke fürs mitnehmen", sprach ich und lächelte ich ihn an. „Ach kein Problem, wenn du nächste Mal wieder jemanden zum fahren brauchst sag einfach Bescheid." Antworte er mir und lächelte zurück. „Danke! Komm gut nachhause", sagt ich noch als ich ausstieg. Bevor ich jedoch die Tür zu knallte streckte ich meinen Kopf nochmal ins Auto. „Achja auf das Angebot dein Essen zu kosten komme ich auf jeden Fall nochmal drauf zurück", sagte ich lächelnd und machte die Autotür zu.
Ich kramte in meiner Tasche nachdem Haustürschlüssel. Als ich ihn gefunden hatte steckte ich ihn ins Schloss und öffnete die Haustür. Sobald diese offen war, stieß mir direkt der Geruch von Essen entgegen. Genüsslich schloss ich meine Augen und trat ein. Ich hörte sofort Gelächter aus dem Wohnzimmer, weshalb ich mich nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte und meine Schuhe nicht mehr meine Füße quälten auf direkten Wege dort hinbegab. Mein nächstes Ziel war dann der Pizzakarton, welcher auf dem Tisch stand. Gesagt getan hielt ich keine zwei Sekunden später ein Stück Pizza in der Hand. Ich setzte mich neben Sam auf's Sofa und biss mit Freude ist mein Pizzastück. Sam sah auf mich herunter und grinste. „Willst du uns garnicht begrüßen?" Fragte er mich amüsiert, woraufhin ich mit vollem Mund ein ‚Hallo' nuschelte. Alle drei fingen wieder an zu lachen, was mich aber nicht wirklich störte schließlich hielt ich gerade Pizza in meiner Hand. Sam legt einen Arm um mich und zog mich so ein Stückchen zu sich. Ich legte daraufhin meinen Kopf leicht gegen seine Schulter und genoss einfach meine Pizza. „Wie war die Arbeit?" Fragte mich Jess. Ihre Frage beantwortete ich ihr lediglich mit einem Daumen nach oben, da ich gerade einfach nur mein Essen genießen wollte. Hanna lachte und erklärte Jess daraufhin wie ich tickte. „Lass sie erstmal in Ruhe, die Arme muss erstmal mit ihrem Pizzastück klar kommen. Regel Nummer eins wenn Rose am Essen ist, kann sie sich auf nichts anderes konzentrieren!" Ich atmete beleidigt aus. Das stimmte garnicht, manchmal bin ich einfach in Gedanken versunken, aber das hat nichts mit dem Essen zu tuen! „Lüge", protestierte ich daher, weshalb mich Hanna mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. „Rose! Du weißt selber das, dass stimmt." Sagte sie daher, ich jedoch schüttelte nur den Kopf. „Hanna hat recht", kam es plötzlich von Sam. Ich sah ihn geschockt an und setzte mich aufrecht hin.
„Was bist du den für ein Verräter?" Sprach ich vorwurfsvoll und sah ihn an. „Hanna hat nun mal recht", sagte er nur und zuckte mit den Schultern. Ich schnappte mir den Pizzakarton und nahm mir beleidigt ein weiteres Pizzastück. Was anscheinend total lustig war, den wieder fingen alle an zu lachen. Ich sah alle nacheinander böse an, weshalb sie aufhörten zu lachen und ich nun diejenige war die lachte. Nachdem wir uns beruhigt hatten entschloss ich mich dazu mich erst einmal um zu ziehen und frisch zu machen. „Macht euch ruhig schonmal einen Film an, ich muss mich erst einmal umziehen und duschen. Ich komme gleich einfach dazu", teilte ich ihnen meinen Entschluss mit. Gesagt getan, nun war ich also auf den Weg ins Badezimmer, ich stieg unter die Dusche und ärgerte mich mal wieder darüber, dass wir keine Badewanne besaßen. Als jedoch das warme Wasser über meine Haut floss, schob ich diesen Gedanken ganz weit weg. Ich schloss meine Augen und genoss, dass Gefühl von Wärme, bis ich schnell meine Augen aufriss. Ich schloss sie wieder ganz vorsichtig, öffnete sie aber direkt wieder ruckartig. Das darf doch wohl nicht war sein, jetzt ist der Arsch schon in meinem Unterbewusstsein! Erneut schließe ich meine Augen, nur um dann Ethan mit seinen grünen Augen direkt vor meinem inneren Auge erblicken zu können. Genervt atmete ich aus und fing an mich einzuseifen. Mit einem Handtuch auf dem Kopf und einem, um meinem Körper lief ich in mein Zimmer. Ich erschrak als ich das Licht anschaltete und plötzlich Jess auf meinem Bett entdeckte.
„Meine Güte willst du mich umbringen", flüsterte ich mit meiner Hand, an meinem Herzen. Sie lächelte mich lediglich an. Schön das sie, dass witzig findet!
„Kann ich dir irgendwie helfen?" Frage ich nachdem Jess mich weiterhin einfach nur ansieht. „Ja! Kannst du meinen Bruder erschießen?" Fragte sie mich lächelnd zurück. „Gib mir eine Knarre und schon heute Abend wird er, Erde fressen!" Sprach ich mit einen fetten grinsen im Gesicht. Jess lachte was ich ihr gleich tat. „Also was hat er gemacht", erkundige ich mich bei ihr und setzte mich neben sie auf mein Bett. „Er hat mich vorhin angerufen und direkt angeschrien! Ich kam nicht einmal zu Wort. Er hat was davon gelabert, dass ich ihn anlüge und er sofort wissen wolle wo ich bin." Erzählt sie mir aufgebracht. Leider glaube ich zu wissen worauf sie hinaus wollte. „Ich habe natürlich gesagt, dass ich ihn nicht angelogen habe, aber er meinte nur, dass er dich gesehen hätte!" Sprach sie weiter. Ich stand auf, da ich mich unwohl dabei fühlte, jetzt in diesem Augenblick neben ihr zu sitzen. „Ja sowas in der Art, er hat mich im Café arbeiten sehen." Antworte ich daher und sah sie an. Was hätte ich den sonst sagen sollen? Wir haben uns nicht nur gesehen, sondern uns auch die Zungen gegenseitig in den Hals gesteckt? Definitiv nicht!
Zu meinem Glück nickte sie nur. Ich ging zu meinem Kleiderschrank, da mir allmählich nur Handtuch mit einem Handtuch umwickelt kalt wurde. Ich hörte ihr währenddessen dennoch zu.
„Ich weiß nicht was sein Problem ist, ich bin 19. Jahre, ich kann ja wohl bis mindestens 00:00 bleiben, wo immer ich will! Ich meine Sam ist ja auch nicht so!" Ich drehte mich aufgrund ihrer Aussage mit hochgezogener Augenbraue zu ihr um.
„Glaub mir mal Sam würde mir am liebsten einen Peilsender in den Arsch pflanzen, wenn das möglich wäre!"
Lache ich und sehe sie an.
„Was hast du ihm den geantwortet?" Fragte ich, da sie über meine vorherige Aussage einfach nur lachte und nicht weiter sprach. „Ich meinte, dass ich mit einer Freundin bei dir zuhause auf dich warte und du jeden Ausblicken kommst, außerdem meinte ich, dass ich keine achtjährige bin und gut auf mich allein aufpassen kann! Dann habe ich aufgelegt und mein Handy auf Flugmodus gestellt." Erzählte sie mir den Rest der Geschichte glücklich. „Genauso hätte ich es auch gemacht, also bei was brauchtest du meine Hilfe?" Fragte ich daher mit leichtem Grinsen im Gesicht.
„Ich weiß nicht, ich glaube ich brauchte einfach nur Bestätigung, dass ich nichts falsch gemacht habe", sprach sie und zuckte mit ihren Schultern. Ich ging auf sie zu und umarmte sie. „Schatz du wirst meine Bestätigung immer bekommen, ich bin jetzt deine Freundin, genauso wie Hanna, also kannst du auf uns zählen!" Flüsterte ich ihr bei unseren Umarmung zu. „Was wird den hier für ein Lesbenporno gedreht", hörte ich plötzlich Hanna hinter mir, weshalb ich sie böse anguckte. Danke dafür, dass du unsere Stimmung gekippt hast Bro!
Denkt jetzt nicht falsch von Hanna oder einem von uns, wir haben weder was gegen Schwule, noch gegen Lesben oder andere Sexualitäten! Unsere früher beste Freundin Zara, dass dritte Glied unserer Kette, war auch Lesbisch, sie ist leider vor einem Jahr weggezogen, da ihre mum eine neue Freundin gefunden hatte. Kontakt haben wir jedoch immer noch.
Ich liebe dieses Mädchen, wenn ihr dachtet Hanna wäre krass, würdet ihr in Gesellschaft von Zara einen Herzinfarkt bekommen! Sie war eine richtige Draufgängerin....
„Gehst du mir etwa fremd", fragte Hanna mich schockiert, wodurch sie meine Gedanken wieder ins hier und jetzt zog. „Ja definitiv! Ich stehe nämlich auf Schwänze!" Sprach ich voller Elan.
Sam sah mich daraufhin geschockt an und zeigte mit seinem Finger auf mich. „Sowas will ich nie wieder aus deinem Mund hören!" Stammelte er total schockiert, weshalb wir Mädchen anfingen uns tot zu lachen.

Mittlerweile war es fast ein Uhr, die Mädchen waren gerade erst gefahren. Jess würde Hanna noch nachhause bringen, da diese heute früh mit dem Bus zur Schule gekommen war. Ich hatte mich mittlerweile bettfertig gemacht und lag nun mit meinem Handy in der Hand im Bett. Plötzlich klingelte es an der Tür. Verwirrt warf ich erneut einen Blick auf die Uhr. Erstaunlicherweise, hatte sich jedoch nichts an der Uhrzeit geändert, weshalb es immer noch kurz vor ein Uhr war. Nachdem es nochmals klingelte ging ich in meinem kurzen Pyjama in Sam's Zimmer. Jedoch konnte ich ihn schon vor dem öffnen seiner Tür, leise schnarchen hören.
Na super!
Will mich immer beschützen, aber in den wichtigsten Momenten pennt er oder was?
Danke für nichts!
Mittlerweile klingelte es schon zum dritten Mal. Meine Güte es ist fast ein Uhr, was ist den los mit der Person? Vielleicht waren es ja auch nur Hanna und Jess die was vergessen hatten. Vor der Tür angekommen, fühlte ich mich noch nicht dazu bereit diese zu öffnen. Jegliche Theorien gingen mir durch den Kopf was passieren könnte wenn ich die Tür jetzt öffnen würde und keine davon war wirklich schön! Nachdem vierten Klingeln riss ich die Tür dann, jedoch unüberlegt auf.
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Heute zwar etwas später, aber hier das Kapitel für diese Woche. Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne Kommentare da!
Eure Esi :)

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