Reunion

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Mein Herz schmerzte und das Atmen wurde mit mit jedem Zug schwerer. Obwohl es Mitte Juli war, war mir unendlich kalt. Mein leerer Blick war starr an die Wand gerichtet. Ich konnte sie kaum noch erkennen. Der Tränenschleier versperrte mir die Sicht und meine Augen brannten. Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren. Lag Tag und Nacht in diesem dunklen Zimmer.

Die Tür wurde aufgerissen und meine Augen hatten keine Zeit sich an das Licht zu gewöhnen. Ich konnte nur die Umrisse, der Personen erkennen, die hereinkamen. Sie packten mich an den Armen und schleiften mich durch die Tür. Es wurde mit jedem Gang immer heller und ich hatte das Gefühl zu erblinden. Unsanft wurde ich in einen Raum gestoßen und mein Steißbein fühlte die Kante eines Tisches. Ich konnte immernoch nur Umrisse erkennen, also machte es wenig Sinn sich umzusehen.

Ich hörte wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Eine dunkle Gestalt kam herein. „Du bist also am Leben." Seine Stimme war irgendwie mechanisch, ängsteinflößend, kalt. Die Gestalt näherte sich und auf meinem Körper breitete sich eine Gäsehaut aus. Diese Gestalt war von einer unglaublichen Kälte umgeben, einer tiefen Dunkelheit, die jedes Licht und Wärme verschlang.
„Wer seid ihr?", fragte ich und versuchte meiner Stimme jegliche Angst zu entziehen. Die Gestalt schaute mich an und kam langsam auf mich zu. „Ich entschuldige mich für die Verwirrung, meine Liebe.", sagte er und nahm seine Maske ab. Jegliche Farbe wich aus meinem Gesicht. „Anakin."

Er lächelte, aber darin war keinerlei Wärme.
Alles was ich hatte sagen wollen, blieb in meiner Kehle stecken.
Seine leuchtend gelben Augen waren starr auf mich fixiert.
Wohin war das Blaue verschwunden?
Diese wunderschönen blauen Augen, die mich immer so liebevoll angesehen hatten, in die ich mich jedesmal verlor, in die ich mich verliebt hatte.

Anstelle seiner schulterlangen Locken trug er seine Haare jetzt kurz und einige neue Narben zogen sich durch sein Gesicht.

Jeder einzelne Muskel in meinem Körper war angespannt.
„Hör zu meine Liebe. Diese ganze Situation tut mir leid. Hätte ich früher gewusst, dass du hier bist, hätte ich ihnen befohlen dich besser zu behandeln."
Fast hätte ich gelacht.
„Also lasst ihr jeden Gefangenen in einer dunklen kalten Zelle verotten, ohne etwas zu Essen?"

Anakin zuckte nur mit den Schultern.
„Aber nun zum eigentlichen Thema.
Ich weiß, dass du zu der Rebellen Allianz gehörst und jetzt wirst du mir alles davon erzählen."

„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst."

„Ich denke schon. Jun Sato, ein bekannter Commander der Rebellion, wurde mit dir verhaftet, als ihr Lebensmittel des Imperiums gestohlen habt."

Ich setzte meine emotionslose Maske auf. „Ist er hier?"

„Jun Sato wurde auf meinen Befehl kurz nach seiner Verhaftung exekutiert. Zusammen mit einigen Rebellen-Sympathisanten. "

Ich gab mir jede Mühe meine politische Maske aufrecht zu erhalten.

„Padmé, ich will dir nicht weh tun, also schlage ich vor du kooperierst."

„Was willst du tun? Mir erneut die Luft nehmen?"

Er seufzte. „Warum machst du immer alles so kompliziert?"

Dann packte er mich am Oberarm und schleifte mich auf den Flur.
Seine mechanische Hand bohrte sich immer weiter in meinen Arm und es kostete mich jede Mühe mein Gesicht nicht vor Schmerz zu verziehen. Er lief den Gang entlang und zog mich hinter sich her. „Wohin bringst du mich?", fragte ich und versuchte meiner Stimme jeglichen Schmerz zu entziehen.
Er öffnete eine Tür und zog mich mit sich hinein. Dann ließ er mich los. Ich sah mich in dem kleinen Raum um und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„Ich werde nicht reden, egal wie sehr du mich folterst!"

Sein Blick zeigte keinerlei Emotionen. „Das werden wir ja sehen."

Ein schwarzer Droide erschien. Bewaffnete Trooper standen jeweils liks und rechts von mir. „Nehmen Sie Platz.", sprach der rechte und hielt seinen Blaster auf mich. Ich schaute auf den Stuhl, der nur wenige Zentimeter hinter mir stand. Ein letztes Mal schaute ich zu Darth Vader.

Die Trooper legten Fesseln an meinen Händen an. Ich ließ den schwebenden Droiden nicht aus den Augen.

„Deine letzte Chance zu reden.", sagte Vader emotionslos.

„Niemals!", meinte ich bevor der Droide auf mich zukam und eine Nadel meine Haut durchbohrte.

Meine Sicht verschwamm, mein Kopf begann zu dröhnen und alles wurde mir gleichgültig.
Der Raum begann sich zu drehen.

„Padmé? Padmé!", hörte ich Jun Satu's Stimme. „Schnell, komm schon, wir müssen hier weg!"
Dann sah ich ihn. Er packte meinen Arm und wir rannten durch die Gänge. Eine Alarmanlage ertönte und einige Sturmtruppen verfolgten uns.

„Schnell, zum Hanger!", rief er. „Wir können uns ein Schiff stehlen und dann zur Basis fliegen."
„Guter Plan, wenn wir den überleben."

Wir rannten durch die verschiedenen Korridore und Hallen, bis meine Lunge brannte.

Endlich erreichten wir den Hanger. Die Sturmtruppen hinter uns waren verschwunden. „Wir haben sie abgehängt.", lächelte Jun.

Ich nickte und holte tief Luft. „Freu dich nicht zu früh. Mach lieber das Schiff startklar. Unbewaffnet sind wir leichte Beute."

Jun nickte und begann das Schiff zu kapern. Ich sah mich um und hielt nach weiteren Sturmtruppen ausschau. „Komm schon, Padmé. Lass uns von hier verschwinden." Ich nickte und stieg in das Schiff.
„Auf nach Hause.", sagte er und gab die Koordinaten für Dantooine ein."
„Warum nach Dantooine?", fragte ich und setzte mich auf den Co-Piloten Sitz. „Dort liegt unser Stützpunkt.",sprach er.
„Nein, das Imperium weiß von diesem Ort. Wir haben evakuiert nach.. "

Es grenzte an ein Wunder, dass wir es da heraus geschafft hatten. Eher gesagt, es war unmöglich. Hatte Vader die Wahrheit gesagt? War Jun Satu wirklich tot?

„Wo liegt der neue Stützpunkt, Padmé?", fragte Jun und sah mich an.
Tie- Jäger waren nun zu hören. Sie kamen immer näher. „Sag es mir, Padmé. Wir müssen hier weg!" Sie begannen auf uns zu schießen. Jun startete ein Ausweich Manöver. „Gib die Koordinaten ein oder wir werden gleich pulverisiert!", schrie er.
Ich war wie gelähmt.
War das alles real?
„Padmé!", schrie Jun. „Gib die Koordinaten ein oder wir werden sterben."

„Nein!" schrie ich. Die Alarmanlage des Schiffes ertönte. „Wir wurden getroffen!", schrie Jun. „Wir stürzen ab!"

Rauch zog durch das Schiffsinnere und bahnte sich seinen Weg tief in meine Lunge.
Ich begann zu Husten und hatte das Gefühl zu ersticken.
Egal wie tief ich Luft holte, es gelang kein Sauerstoff in meine Lunge. In mir stieg eine unglaubliche Panik auf und die Angst, zu sterben.

Ich öffnete meine Augen und fand mich schwer atmend in dem kleinen Raum wieder. Die Fesseln schnitten durch meine Hände, die Trooper standen immer noch an ihrer Stelle, genauso wie Darth Vader.

Schweiß lief mir über die Stirn und ein Gefühl von Übelkeit stieg in mir auf.

„Beeindruckend.", sagte Vader. „Höchst beeindruckend."

Der ursprünglich als Oneshot gedachte Anfang von "Behind your mask" Wenn ihr mehr lesen möchtet, ihr findet die Geschichte auf meinem Profil :)

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